P/L-Verhältnis:
Was soll man dazu sagen. Dieses Spaßmobil muss man sich leisten können. Dafür bekommt man auch ein Schmuckstück in die Garage, das bei jedem Einsteigen, Anlassen und betätigen des Gaspedals ein Gefühl der Extase hinterlässt. Ob man für das Geld etwas besseres bekommt möchte ich öffen lassen - dafür habe ich zu wenig Erfahrung in dieser Preisklasse -, definitiv aber nicht verneinen. Man muss sich schon klar sein, dass das keine Limousine ist, sondern ein Auto, das ersteinmal an einen Rennwagen erinnert - und sich auch so anfühlt.
Design/Styling:
Das Design ist natürlich zeitlos. Porsche ändert Modell für Modell sehr wenig und landet trotzdme immer einen Treffer. Man könnte fast sagen, es wäre das perfekte Auto, so etabliert und kontinuierlich sich die Linien über Jahre geschäft haben. Über das Exterieur braucht man eigentlich keine Worte mehr zu verlieren. Entweder es gefällt oder es gefällt nicht - Geschmackssache. Der Innenraum ist klar gegliedert und die Bedienelemente sowohl von Fahrer als auch vom Beifahrer gut erreichbar. Die Sportsitze sind einzigartig. Machen sogar von außen sehr viel her und hinken normalen Sitzen in Sachen Komfort garnicht hinterher. Ein Kritikpunkt der mir sofort aufgefallen ist: Das Amaturenbrett sieht mir etwas zu viel nach Plastik aus. Das stört den edlen Eindruck zumindest subjektiv ein kleines Bisschen.
Verarbeitungsqualität:
Es ist nicht das, was man aus den Luxuslimousinen kennt - alles wirkt etwas funktionaler und doch sehr hochwertig. Wer hier etwas auszusetzen hat, wird mit sehr wenigen Dingen glücklich werden.
Verbrauch:
Dazu kann ich sehr wenig sagen - die Richtwerte sind für die PS-Zahl aber durchaus angemessen. Mit diesen Folgekosten muss man bei einem beinahe 400 PS leistenden Auto einfach rechnen. Wirkliches Meckern darf sich hier auch niemand erlauben.
Motorisierung:
Durchzugsstark und mit PDK das absolut sanft und fast unmerkbar schaltet der Antrieb, der eigentlich in jedem Gefährt verbaut werden sollte. Im "cruising"-Betrieb angenehm surrend, faucht der Wolf im Heck bei Beschleunigung ganz imposant. Bei diesem Modell ist der Motorklang im Innenraum im gegensatz zu noch höher positionierten Modellen erträglich. Aber auch hier darf man keine Limousinen-Ruhe erwarten sondern muss sich auf ein sanftes Gebrüll einstellen. Bei der Kaufentscheidung sollte wohl wirklich beachtet werden, dass ein solcher Wagen auch gefahren werden will. In der Stadt können sich nicht nur Design und Sound, sondern auch der Verbrauch deutlich sehen lassen ..
Alltagstauglichkeit:
In der Stadt sollten gute Straßen sein. Wenn Kopfsteinpflaster und Sportfahrwerk zusammentreffen, dann darf man wirklich nur zur Spritztour unterwegs sein - Stressabbau ist dann nämlich nicht angesagt. Ein Kompromiss den man beim Kauf aber hoffentlich bedacht hat. Die hinteren Sitze werden zwar oft für "kurze Strecken" als geeignet befunden - ich halte diese 2 Schalen aber für gelungene Einkaufstütenhalterungen. Den Zweck als Ablage erfüllen sie aber sehr gut, weshalb der 911er ein vergleichsweise alltagstauglicher Sportler ist. Ältere Käufer sollten sich bewusst sein, dass man hier praktisch auf der Straße sitzt. Bevor das Gefühl der Erhabenheit einsetzt, fällt man ersteinmal tief - in die Sitze des Porsche. Auch für die Türöffnung müssen sich größere Menschen ersteinmal bücken. Wer es dann einmal hineingeschafft hat, der liegt fast in diesem Auto. Das alles Unterstreicht aber nur den Anspruch: Sportlichkeit.
Unterhalt: Porsche - keine weiteren Worte.
Fazit: Wer sich soetwas anschafft und anschaffen kann, der muss sich der Differenzen bewusst sein, die dieses Auto gegenüber den ebenbürtig motorisierten Wagen von BMW M, AMG etc. aufweist. Die Begeisterung und die Freude aber überwiegen definitiv. So ist der Porsche vielleicht kein Auto an das man sich sofort gewöhnt, keines in dem nicht einiges anders ist. Aber das ist wohl der Anspruch den der Hersteller auch an sich selbst stellt.