Ich fahre dieses Auto jetzt seit 7 Jahren und werde es wohl nicht mehr hergeben.
Die ganze Quengelei von wegen der Scheinwerfer kann ich nicht nachvollziehen: 1981 mit 18 Jahren hatte ich meinen ersten Porsche in der Garage. Seitdem habe ich die diversen 911er kommen und gehen sehen.
Kein Design hat mich so überzeugt, wie das des 996. Auch wenn der 997 (schon probegefahren) mit inneren Werten durchaus überzeugen kann - von außen kommt er mir nicht dran.
Auch das Gewese von wegen Luftkühlung contra Wasser oder Motorsound: meines Erachtens alles heiße Luft von ein paar Möchtegerns. Bei den (schon serienmäßig beeindruckenden) Fahrleistungen meines 996 Turbo kann ich über die Luftnummern der Vorserien nur müde lächeln. Und mehr Krach aus der Abgasanlage? Wer's nötig hat, ein paar Passanten zu beeindrucken: bitte sehr.
Jetzt mal zum Langzeittest:
Saubere Verarbeitung, hochwertige Materialien. Einzig die in Softlack lackierten Kunststoffteile im Innenraum (an Türablagedeckeln, Schaltknauf, Handschuhfachschloss etc.) sind sehr empfindlich. Auch in der Carbonausstattung sind diese Teile lackiert - leider.
Nichts knarrt oder knarzt - nach über 100.000 km.
Nach fünf Jahren und 80.000 war der linke Lader hin - Gestänge zur Membran fest. Ist wohl allerdings fast normal bei den KKK's. Nicht jedoch für Porsche: Neuer Lader auf Kulanz.
Sechs Jahre und 90.000: Lichtmaschine defekt. 50% des Materialpreises auf Kulanz.
Wo gibt's das sonst noch???
Die Probleme mit den Simmerringen beim 996 Carrera kennt der Turbo nicht.
Öl bringe ich zum Service mit; das senkt die Kosten für die großen Inspektionen auf 1200 und die der kleinen auf ca. 300 Euro. Bekommt man bei VW auch nicht viel günstiger. Und der Leih-Carrera ist im Preis mit drin.
Ich fahre Vollkasko für unter 1000 Euro pro Jahr und verbrauche halb Stadt halb Autobahn zwischen 12 und 13 Litern. Das bezeichne ich bei dieser Gegenleistung und dem ausgesprochen hohen Fahrspaß als wirtschaftlich.
Dass man immer noch ein bisschen am Verbrauch machen kann, beweist der 997. Aber dazwischen liegen ja auch knapp 10 Jahre Entwicklung.
Der Kaufpreis von ca. 130.000 Euro ist schon eine stolze Summe. Ich denke, für 100.000 würde Porsche immer noch ein bisschen Gewinn einstreichen. Aber warum sollten sie ihn günstiger hergeben, wenn sie ihn so auch verkauft bekommen? Würde ich ja auch nicht tun. Und wenn ich z. B. an den Audi A8 für 150.000 Euro denke? Mit Sicherheit ein hervorragendes Fahrzeug. Aber so viel mehr Geld für ein paar zehntel weniger auf 100 und nach meiner Einschätzung wesentlich weniger Image. Nein, danke.
Aufgrund einiger Wohnortwechsel kenne ich die Porschezentren von Eberswalde, Berlin, Berlin Süd, Ulm, Solingen, Wuppertal und - natürlich - Stuttgart. Überall sind die Mitarbeiter beispielhaft freundlich, höflich, zuvorkommend und stets kompetent. Ist leider auch nicht selbstverständlich, was ich aus vielen schlechten Erfahrungen bei Häusern anderer Mittelklasse- und Luxusfahrzeuge weiß.
Fazit: das beste Auto, das ich kenne.