Erfahrungsbericht Pontiac Firebird 5.7 T-Top (269 PS) von Anonymous, Januar 2013
Ein tolles Auto mit genialem Motorsound und einer Optik die jeden zum Hinschauen zwingt.
Wer sich nicht am Zuhälter Image eines Firebird stört erhält mit einem Trans AM einen tollen Sportwagen für kleines Geld.
Die Verarbeitung geht in Ordnung, ist aber nicht auf höchstem Niveau. Wer Wert auf perfekte Spaltmaße legt ist beim Pontiac sicher verkehrt, es klappert und rappelt aber auch nichts.
Der V8 Motor liefert jederzeit genug Leistung und vor allem ein unglaubliches Drehmoment von über 400 Nm ohne dazu Drehzahlorgien, anfällige Turbos oder Kompressoren zu brauchen. Hier gilt eben nach wie vor "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen außer durch mehr Hubraum!".
Die Fahrleistungen sind mehr als ausreichend. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt übrigens nicht 201km/h, wie hier angegeben, sondern liegt bei 239km/h laut Fahrzeugschein.
Jetzt zum beliebten Thema amerikanische Autos und Verbrauch:
Ja, der Trans AM verbraucht mehr als ein 3l Lupo!
Wenn ich immer diese schlauen Kommentare lese bin ich immer ganz erstaunt das es tatsächlich Autos gibt die weniger verbrauchen als eine 5,7 Liter V8 Maschine.
Allerdings sollte man die Kirche im Dorf lassen und Birnen mit Birnen vergleichen. Ein BMW oder Mercedes mit 270 PS und Automatikgetriebe von 1995 ist ebenfalls kein Sparwunder. Und selbst heutzutage brauchen Benziner mit vergleichbarer Leistung eben 12 Liter auf 100km wenn man nicht nur Langstrecke fährt. Selbst die auf EU-Verbrauchswerte getrimmten Turbos (Turbo läuft, Turbo säuft) brauchen halt immer noch deutlich mehr als die schöne Prospektangabe wenn man sie im Normalbetrieb zügig fährt.
Vor diesem Hintergrund ist der Verbrauch des Trans AM in Ordnung. Bei absoluter Sparfahrt kommt man Richtung 10l auf 100km. Wenn man etwas Spass haben will sind es halt so 13l und wer es eilig hat geht gegen 15l. Weiter bin ich noch nicht gekommen ( übrigens wenn ich an meinen Hyundai XG30 denke mit 188PS 6Zylinder ein echtes Sparwunder! Unter 13 Liter ging da gar nichts und der hat doch mit Anhänger tatsächlich mal 26 Liter auf 100km gesoffen!)
Das Fahrwerk hält mit der Leistung nicht stand. Die 245er Reifen haben vor allem bei Nässe Mühe die Leistung auf die Strasse zu bringen. Leider gibt es in Europa nur noch von Kumho Reifen in 245/50 16 mit über 240km Zulassung. Auf Geraden fühlt sich der Firebird Trans AM wohl, in Kurven sollte man vorsichtig sein. Die hintere Starrachse bleibt lange neutral aber wenn es zu schnell wird fängt sie an zu stempeln. D.h. sie schaukelt sich immer mehr auf und es wird für den Fahrer sehr ungemütlich!
Ein Firebird, auch als Trans AM, ist eher ein Gleiter als ein schnell zu fahrender Sportwagen.
Rost ist, wie in jedem Auto, immer abhängig vom Vorbesitzer und der Pflege. Allerdings sollte man wissen das amerikanische Autos keinen Unterbodenschutz haben. Firebirds die im Winter genutzt wurden also genau von unten anschauen. Im Originalzustand sind sie unten in Wagenfarbe lackiert. Vorsicht bei neu aufgetragenem Unterbodenschutz. Der schützt meist nicht den Unterboden sondern soll nur den Rost darunter verstecken!
Der Spassfaktor in diesem Auto ist unglaublich hoch. Der sonore V8 Sound freut den Fan schon beim anlassen. Bei gutem Wetter die T-Tops (Targadächer) im Kofferraum in der Halterung verstauen, Radio an und dann loscruisen. Dann hat man schon fast ein Cabrio. Das T-Top in der 4. Generation der Firebirds ist übrigens voll alltagstauglich und auch dicht. Die Windgeräusche sind selbst bei offenem Dach nicht zu störend. Wer da keine Lust auf mehr kriegt hat kein Benzin im Blut.
Allgemein ist ein gepflegter Trans AM schwer zu kriegen aber dann ein zuverlässiges Fahrzeug das eine unglaubliche Aufmerksamkeit erregt.
Man sollte sich nicht scheuen staunenden Grundschülern Auskunft über das Auto zu geben und Erwachsenen immer wieder die Frage:"Was verbraucht der denn?" zu beantworten.
Dann kann man mit dem Firebird sehr glücklich werden!