Erfahrungsbericht Peugeot 508 Hybrid 225 (225 PS) von lexi.lind, Januar 2020
Peugeot verspricht über 50 Kilometer rein elektrische Reichweite und die sind tatsächlich auch zu schaffen, vorausgesetzt natürlich der Akku ist voll. Und dabei muss ich keineswegs auf sportlichen Vortrieb verzichten. Dem sportlichen Fahrgefühl hält auch das Fahrwerk stand und zugegeben, dass für ein Fahrzeug dieser Klasse ungewöhnlich kleine Lenkrad lässt mich noch mehr wie ein Rennfahrer fühlen. Auch die Sitze nehmen mich knackig gut auf. Unter den Kombis hat Peugeot wirklich perfekt abgeliefert und heben sich von der Masse ab.
Mich spricht das Cockpit in jedem Fall an, finde die Verarbeitung und Gestaltung sehr gelungen und ich fühle mich sehr wohl. Doch ich hätte mich sehr über klassische Drehregler die Klimaeinheit betreffend gefreut. Dem heutigen Hightech-Zeitalter geschuldet verzichtet Peugeot hierauf leider gänzlich und so muss ich die Steuerung über den Touchscreen vornehmen.
Eine Eingewöhnung verlangt auch definitiv die Bedienung des Abstandstempomaten, die Lösung hinter dem Lenkrad finde ich völlig daneben, da ich so ja nicht einsehen kann, was ich drücke. Diese Bedienelemente sollten auf jeden Fall ihren Weg nach vorn – auf das Lenkrad – finden.
Er ist ein praktischer Kombi, aber kein Raumwunder. Der sportliche Touch steht auch hier im Fokus. Mit meinen 1.80 Meter fühle ich mich auf dem sportlich geschnitten Fahrersitz aber sehr wohl und auch auf der Rückbank nehme ich noch bequem Platz, doch von einem luftigen Raumgefühl ist nicht die Rede.
Durchlade, einfach umklappende Rücksitze, ein gut nutzbarer allerdings nicht vollständig ebener Ladeboden, ein weiteres Fach darunter… alles grundsolide, aber nicht ideenreich. Bei einem Kombi könnte man vielleicht mit noch mehr Funktionalität aufwarten.
Ein kleiner Tipp, wer den Kofferraum vollladen möchte, sollte vorher das Ladekabel aus dem Zusatzfach unter dem Ladeboden rausnehmen, sonst muss man alles auspacken, falls das Auto unterwegs geladen werden soll. Und in meinen Augen ist es doch Sinn und Zweck, so viel wie möglich rein elektrisch unterwegs zu sein.
Ist das nicht möglich, oder ich möchte lange Strecken zurücklegen, kann ich den Benziner mit fünf Litern aber durchaus sparsam bewegen.
So ein Plug-in lässt sich im Grunde fahren wie ein herkömmlich angetriebenes Fahrzeug, mal abgesehen davon, dass ich zwischen den Modi D und B wähle. Und erst einmal dran gewöhnt, wähle ich von vorne herein den B-Modus um stärker zu rekuperieren. Der Wechsel in den entsprechenden Modus geht übrigens leicht von der Hand, den Getriebewählhebel der Achtgang-Automatik einfach kurz nach hinten ziehen.
Außerdem kannst Du wischen den Modi Komfort oder Sport wählen, sowie zwischen den wesentlich interessanteren Stufen Hybrid und Elektro. Im elektrischen Modus geht es ohnehin immer los und rein mit Blick auf die Effizienz ist das mein favorisierter Modus. Besonders gut gefällt mir die sogenannte eSave-Funktion, kann ich hiermit Energie für später aufsparen.
Und wer immer noch denkt, Franzosen setzen auf ein weiches Fahrwerk, wird im 508 wirklich eines Besseren belehrt und so straff habe ich es wirklich nicht erwartet, gefällt mir aber sehr gut. Einzig bei groben Straßenschäden macht es sich negativ bemerkbar.