Der 505 STI war mein 3. Peugeot.
Der Peugeot 505 wurde 1979 als Nachfolger des Peugeot 504 vorgestellt.
Die Technik des 505 wurde in weiten Bereichen aus dem Peugeot 504 übernommen.
Andere Autofirmen entwickelten mittlerweile ihre Fahrzeuge in Windkanälen.
Ziel war ein niedriger CW-Wert, der sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch und der Endgeschwindigkeit auswirkte.
Darum war es sehr merkwürdig, das Peugeot weiterhin auf die klassische, kantige und eher altmodische Form der Karosserie setzte. Der 505 hatte einen CW-Wert von 0,44! Das war ziemlich bescheiden.
Dafür war im Fahrzeug aber Platz ohne Ende! 5 Personen konnten bequem sitzen. Bei der Kopf- oder Beinfreiheit gabs nichts zu bemängeln.
Mein 505 war ein Einspritzer mit 110 PS.
Der Motor war ausgereift und zuverlässig.
Allerdings war die Motorleistung doch eher durchschnittlich, kein Wunder bei dem hohen Eigengewicht und dem schlechten CW-Wert.
Ein z. B. damaliger, vergleichbarer Opel Omega mit gleicher Motorleistung war gut und gerne 20 km/h schneller und wesentlich spritziger.
Dafür war die Straßenlage sehr ordentlich. Wie beim 504 schluckte das Fahrwerk alle Schlaglöcher und Unebenheiten genial.
Leider traten auch wieder die bekannten Mängel des Vorgängers auf.
Die Schwimmsattel mussten regelmäßig gangbar gemacht werden. Aber auch wenn sie gangbar waren, ließ die Bremswirkung zu wünschen übrig. Irgendwie zog die Bremse nie richtig gleichmäßig.
Das Rostproblem war auch nicht richtig gelöst.
Besonders die Türen waren sehr anfällig.
Ein großes Problem war auch das elektrische Schiebedach.
Der E-Motor saß im Kofferraum. Über eine Kunststoffspindel war der Motor mit dem Schiebedach verbunden. Und genau diese Spindel brach immer durch. Wenn man Glück hatte, war das Dach geschlossen. War es aber auf, hatte man ein ganz großes Problem.
Der Oberstress war die Reparatur. Die Heckscheibe und den Himmel musste man dafür ausbauen. Die ultimative Höchststrafe!
2x machte ich die Reparatur selber. Beim dritten Mal hatte ich die Nase voll. Habe es in einer anderen Peugeot-Werkstatt machen lassen. Dabei wurde das Schiebedach falsch eingepasst. Beim ersten Öffnen gabs gleich fette Kratzer. Und teuer war der Sch
. auch!
Beim vierten Defekt legte ich das Schiebedach still!
Der Wasserkühler musste auch irgendwann ausgetauscht werden. Er bestand aus Eisen! Die Lamellen waren einfach weggerostet. Dadurch wurde das Wasser nicht mehr richtig gekühlt und der Motor wurde bei stärkerer Belastung zu heiß.
PS: Ich weiß nicht, was Peugeot sich bei der Wahl des Kühlermaterials gedacht hat?! Wasser und Eisen geht ja überhaupt nicht!
Ebenfalls eine 505-Krankheit war:
Wenn der Motor im Stand oder bei Belastung zu warm wurde, wurde ein Ventilator über einen Magnetschalter angezogen. Der Ventilator rastete dann auf der Schwungscheibe ein. So drehte er dann mit Motordrehzahl mit und sorgte für Kühlluft.
Leider nutzte der Kohlestift vom Magnetschalter doch öfters ab. Und dann versagte der Ventilator seinen Dienst und der Motor wurde heiß.
So ein Kohlestift kostete ein paar Pfennige, aber die Reparatur war nichts für dicke Finger.
Man kam kaum ran. Immer wieder fiel der Stift runter. Hätte ich eine Bombe gehabt, wäre der Wagen in die Luft gegangen.
Alles zusammen gefasst:
Trotz der Mängel machte es Spaß den 505 zu bewegen. Absolut alltagstauglich.
Besonders Langstreckenfahrten gehörten zu seinen Vorzügen.
Die Straßenlage war seine große Stärke.
Als Peugeot-Kenner wusste man, dass es nicht ohne gewisse Reparaturen geht.
Ich persönlich fand, dass der 505, immerhin ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse, doch ziemliche Schwachpunkte hatte.
Würde es ihn heute noch geben, könnte ich den 505 hinsichtlich der Reparaturanfälligkeit nicht empfehlen.