Erfahrungsbericht Peugeot 504 2.6 (144 PS) von Anonymous, November 2008
Mal wieder was schönes und klassisches. Das ganze aus Frankreich, dem Land der Baguette, des leckeren Käses und den Autos, die immer wieder für ´ne Überraschung gut sind.
So auch ein wenig der Peugeot 504 Coupe, denn Peugeot war jetzt nicht unbedingt der Hersteller, der die schönsten und aufregendsten Autos der Welt baute. Eher schon die braven und zuverlässigen.
O.k., aufregend ist das 504 Coupe vielleicht auch nicht, aber dafür ein Ausbund an Eleganz und typischen französischem Charme. Unauffälig auffällig, das war die Devise des 504.
1968 erblickte er das grelle Licht der Welt, allerdings als 4-türige Limousine. Der Peugeot 504 war eine völlige Neukonstruktion mit Einzelradaufhängung an allen vier Rädern und vier Scheibenbremsen und wurde im französischen Sochaux gebaut.
Im Jahr 1969 erschienen Coupé und Cabrio. Peugeot arbeitete schon beinahe traditionell mit Pininfarina zusammen, einer der ersten italienischen Adressen, wenn es um gefällige Linien bei Autokarosserien geht. Die elegant geschwungene Gürtellinie, die sanft abgerundeten Flächen und der lichte Pavillonaufbau des Coupé wirkten so zeitlos,dass der Wagen 15 Jahre ohne große Änderungen an der Karosse gebaut wurde, und bis heute nichts von seiner
klassischen Schönheit verlor. Lediglich an Front und Heck erfuhr der 504 Design-Änderungen.
Der V6-Motor, den Peugeot, Renault und Volvo gemeinsam entwickelt hatten, verrichtete seinen Dienst ab 1974 im 504 Coupe. Die kontaktlose Zündanlage, zwei obenliegende Nockenwellen und die Leichtmetall-Bauweise machten den ursprünglich als Achtzylinder geplanten Vergaser-Motor zwar nicht zum besten und laufruhigsten Sechszylinder der Welt, aber immerhin stiegen Fahrleistungen sowie das Image des Coupé. Nein, er riß keine Bäume aus mit seinen knapp 144 PS, und Endgeschwindikeit und Beschleunigung hauten einem auch nicht aus den Pantinen, doch als schöner Cruiser
machte er eine prima Figur. Ab 1977 verichtete eine K-Jetronic Benzin-Einspritzanlage von Bosch ihren Dienst unter der Haube.
Unter dem Heck lugte jetzt ein Doppelauspuff hervor. Innen wurden Dreipunkt-Automatik-Gurte und Kopfstützen verbaut.
Für einen Schuss Sportlichkeit gab es eine etwas straffere Fahrwerksauslegung zur Limo, eine breitere Spur, der um 19 cm gekürzte Radstand, die gelochten Lenkrad-Speichen und die Knüppelschaltung!
Plüschteppiche und bequeme Veloursitze waren angesagt und verschafftem dem schönen Franzosen die Gemütlichkeit der 70er Jahre.
Man traf ihn schon früher nicht sonderlich oft, aber mittlerweile ist er zur echten Rarität geworden, liebevoll gepflegt und gehegt von einer kleinen Fan-und Clubgemeinde.
Die Preise liegen heute bei 8000-15000 Euro.
Ein toller Youngtimer, der niemals wirklich alt werden wird.