Auto mit fünf Jahren und ~75.000km übernommen. Innerhalb der Garantiezeit (der erste fünf Jahre) wurden der Geber-Nehmerzylinder der Kupplung gewechselt (Materialfehler) sowie ein Rückruf wegen dem Thermostat durchgeführt. Ansonsten nur Verschleißteile gewechselt (Bremsen vorne, Reifen, Glühbirne).
Nach meiner Übernahme wurden bei 90.000km da untere Motorlager getauscht (bittere Erfahrung aber schneinbar nicht unüblich, siehe Audi TT, A3, BMW 1er, etc.) bei ca. 110.000km die Bremsen hinten und die Bremsen vorne gewechselt, der Heizkühler war verstopft (125.000km) und die Batterie hat nach sieben Jahren den Geist aufgegeben. Mittlerweile hat der Gute über 170.000km auf der Uhr und er läuft immer besser. Bei der letzten HU wurden die Federn hinten getauscht, da sie rostig waren und ich beruflich oft in Osteuropa (Ungarn, Rumänien, Bulgarien) sowie am Balkan zu tun habe, wo die Straßen eher schlecht als recht sind. Darum riet mir die Werkstatt die Federn lieber früher als später zu tauschen. Demnächst muss die Scheibe aufgrund eines Steinschlages getauscht werden.
Zum Ölverbrauch kann ich nur beipflichten. Der ist bei mir streckenabhängig und ich benötige 1l Öl auf 5.000 - 7.500km. Ein Dank hier an die Entwicklungsabteilung von BMW, dass sie so einen ölfressenden Motor entwickelt hat. Zum Glück hat mein Job mit Mineralölvertreibenden Unternehmen zu tun, so bekomme ich das Öl sehr günstig und kann das vorgeschriebene Qualitätsöl nehmen, statt einer billigen Diskontplörre.
An diesem Punkt sei bemerkt, dass das Öl wohl auch auf das Startverhalten und die Laufruhe beim Kaltlauf Auswirkungen hat! Bei einem 0W30 Öl hat mein Peugeot ebenfalls Startschwierigkeiten und läuft gar nicht rund wenn er kalt ist. Bei einem 5W30 startet und läuft er erheblich besser.
Der Verbrauch liegt bei mir zwischen 5,5 und 6,5 Litern, je nach Strecke. (50:50 Überland und Stadt) somit kann ich den anderen mit ihren 8,5 Litern nicht zustimmen. Fahrweise dürfte hier auch eine Rolle spielen.
Platzangebot ist für mich gut, aber nicht ausreichend. Wenn ich unterwegs bin, muss auch mal die Rückbank herhalten um Dinge zu verstauen. Aber daran bin ich mittlerweile gewöhnt. Wer mehr Platz benötigt, sollte zum Kombi SW greifen, bei dem kann man sogar zwei Waschmaschinen stehend transportieren ohne Platzangst zu bekommen.
Das Thema Rost war mir aufgrund der vielen Autobahnfahrten vorwiegend im Winter wo gesalzen wird nur am Unterboden (Auspuff leicht rostig aber noch dicht, Federn, Querlenker) bemerktbar.
Fazit:
Preiswerter Kompaktwagen, der bei guter Pflege auch länger hält, als dieses und andere Foren versprechen. Bei schlechter Plfege gingen auch meine Firmen Audis nach drei Jahren in die Binsen, da sich keiner meiner Mitarbeiter um die Autos schert. 4x Audi Q3 (NP bei 48.000€) und 5x Audi A4 Avant (70.000€) waren mit 140.000 bis 180.000km der Verschrottung freigegeben. Leider. Aber was solls.
Wenn man den Peugeot 308 I als Gebrauchtwagen kauft, sollte man auf ein vollständiges Serviceheft, die durchgeführten Rückrufaktion (so welche durchzuführen waren) und einen gut gepflegten Eindruck achten. Lasche Gangschaltungen deuten auf schnelles (manche meinen sportliches) schalten hin und zeigen, dass der Wagen mehr getreten als gefahren wurde.
Ich kann das Fahrzeug nur empfehlen da es beim Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut abschneidet. Ein vergleichbares deutsches Auto muss ebenso gewartet und gepflegt werden und kostet in der Anschaffung oft erheblich mehr. Da lohnt es sich ein zwei Reparaturen mehr in Kauf zu nehmen (sofern überhaupt notwendig) und ein günstigeres Fahrzeug zu kaufen.
Aber schlussendlich bleibt jedem Käufer die Entscheidung selbst überlassen und dieser Erfahrungsbericht soll nur als Wegweiser oder Entscheidungshilfe dienen, nicht aber die Entscheidung abnehmen.
Viele Grüße