Ich habe mir vor zwei Wochen dieses Auto überstürzt gekauft und heute gegen einen anderen "eingetauscht" (Gebrauchtwagenzufriedenheitsdingsda oder wie der Apparat heisst)
Zuerst einmal zu meinen positiven Eindrücken:
- Das Panoramadach ist besonders hinten einfach ein Hit. Macht aus dem 207er für den Fond-Insassen so eine Art Pferdedroschke.
- Schöne Linienführung
- Innen macht der Wagen für seine Preisklasse einen schönen Eindruck.
- Der Motor ist für das Auto zumindestens ohne Mitfahrer oder Gepäck ausreichend.
- Im Stadtverkehr fährt er sich richtig schön angenehm, durchzugsstark und agil
- Die tiefe Ladekante und der ebene Laderaum bei umgekippten Sitzen ist für die Zuladung top
Aber leider gibt es ein paar Nachteile, die mir den Spaß an dem Auto gänzlich vergällen wollen:
Das Panoramadach ist zwar ein cooles Teil, hat aber klimatisch eine wirklich enge Wohlfühlzone. Nachts bei 20 Grad in der Stadt mit den Straßenleuchten überm Kopf, die Häuserzeilen ziehen vorbei, ein tolles Gefühl. Außerorts im Sternenhimmel, super. Und bei Eiseskälte die ersten Sonnenstrahlen und die Wärme genießen, genial. Eher nicht so toll wirds dann aber in der Mittagszeit außerorts. Wie im Treibhaus fängt man ohne Klimaanlage auf der Landstraße entweder an zu köcheln oder sitzt im Wind. Und nachts wenns ordentlich kalt wird kommt man sich vor, als würde man unter einem riesigen Kühlakku sitzen.
Der Fußraum ist vorne extrem eingeengt und die Pedalanordnung tut ihr bestes um es noch schlimmer zu machen. Wer nicht ständig bem Bremsen mit dem Fuß beim Gaswegnehmen an der Bremse hängen bleiben will, der muß mit Tuchfühlung an der Mittelkonsole entlangreiben. Gut fürs Schuhleder. Und durch die Peugeot-eigene Kupplung, die relativ weit beim Fahrer steht, hat man entweder die Fußspitze ständig am Eisenhebel oder bedient das Pedal mit der Fußspitze, was sich mehr als walkig anfühlt. Wenn man nicht wirklich ran denkt, kann das mit langer Fußspitze wie bei Halbschuhen ganz schnell gefährlich werden, wenn man die Kupplung nicht mehr durchtreten kann, weil die Spitze gegen den Hebel stößt.
Mein absolutes KO-Kriterium ist aber die grausame Übersetzung des Getriebes. Den Spritspartipp, den ersten Gang nur zum Anfahren zu benutzen und dann sofort in den zweiten zu schalten, kann man getrost vergessen, denn dabei fällt man in ein richtig schönes Loch. Aber gut, damit könnte man ja noch Leben. Was allerdings total fehlt ist der sechste Gang. Ab Tempo 100 hat man ständig den Drang, noch einmal hochzuschalten, nur ist halt ab Gang 5 Schluß. Und so ungefähr ab dem Tempo ist dann auch Schluß mit der Wohlfühlatmosphäre im Auto. Der Drehzahlmesser steht in der Senkrechten, die fehlende Dämmung lässt den hochtourigen Motor schön in den Innenraum heulen, wenn man noch dazu mit Winterreifen auf lautem Asphalt fährt und die Abdeckung des Panoramadachs offen ist, drückt die Geräuschkulisse richtig gegen das Gaspedal und man hat keine rechte Lust mehr entspannt zu fahren. Mit 130 ist man genervt von dem Gedröhne und mit 150, der Drehzahlmesser rückt dem roten Bereich jetzt schon bedrohlich nahe, fragt man sich dann wieviele Millimeter die Nadel bei Höchstgeschwindigkeit noch vom roten Bereich weg ist. Ich fühle mich einfach unwohl, wenn ich mit einer solchen Drehzahl über längere Zeit fahren soll. Zu guter Letzt wirkt sich so ein hochtouriger Betrieb natürlich auf den Verbrauch aus, die 10L auf 100km sind da nicht mehr allzufern.
Ich fahre fast jeden Tag 100km, davon 90 auf Autobahn und Landstraße. Dafür ein absolutes Unding.