Seit acht Jahren fahre ich den 206er mit der alten legendären 1,9 Liter-Saugdieselmaschine. Der Motor scheint unverwüstlich, mittlerweile habe ich über 250.000 km auf dem Tacho. Das Design des Wagens sorgte insbesondere in den Anfangsjahren immer wieder für anerkennende Blicke. Irgendwann wird dieses Modell mal ein Styling-Klassiker werden. Schade, das Peugeot nicht bei dieser weichen Linie geblieben ist. In so viel Betriebsjahren und bei dieser Kilometer-Leistung kam allerdings schon einiges zusammen, was erneuert oder repariert werden musste: Es begann mit der Elektrik/Elektronik der Seiten-Airbags. Immer mal wieder ärgere ich mich über den fummeligen Austausch der Scheinwerferlampen. Merke: Eine kommt selten allein, also immer beide Lampen auswechseln, was leider doppelte Fummelei bedeutet. Nach einem leichten "Bumser" vorne gab in der Folge Wochen später der Kühlerventilator den Geist auf und es platzte der Kühler, was ich aber erst nach sicherer Ankunft zu Hause bemerkte. Glück gehabt. Also: Kühler und Ventilator mussten erneuert werden. Irgendwann verlor ich auch mal den Deckel für das Öleinfüllloch. Es kam zu einer Riesensauerei im Motorraum. Aber auch hier: Glück gehabt. Die Stabilisatoren knarzten mächtig nach 100.000 km, wurden erneuert und seitdem ist Ruhe. Auch mit der Kupplung war es irgendwann (ca. 200.000 km) nix mehr, also neue Kupplungsscheibe. Der Endschalldämpfer rostete dann irgendwann auch mal durch, ein neuer musste drunter. Was war noch? Ach ja, letzten Winter habe ich die Batterie ausgetauscht. Immer mal wieder klappert die Hecktür. Das Problem ist kein Thema mehr, seitdem ich einen Lappen ins Hecktürschloss dazwischen klemme. In Stich gelassen hat mich das Auto nie. Der gemütliche Dieselmotor erzwingt geradezu eine eben solche Fahrweise, so dass Motor, Getriebe und Antriebsachsen nicht überstrapaziert werden, was wiederum Selbigen bekömmlich ist. Auch etwas Rapsdiesel verträgt der Motor ohne Mucken, senkt aber die Leistung und erhöht den Verbrauch, also bleibe ich bei Fossil-Diesel. Der Wagen kommt jetzt in die Jahre, ist immer noch rostfrei und mir ans Herz gewachsen. Dass er so gut läuft habe ich meiner "Dorfschmiede" zu verdanken, einer kleinen Peugeot-Werkstatt auf dem Lande, die regelmäßig die Inspektionen und die anderen Arbeiten zuverlässig erledigte. War zwar nicht ganz billig, hat aber immer für Fahrbereitschaft gesorgt. Leider hat der alte Meister jetzt seinen Betrieb abgegeben. Abbezahlt sorgt das Auto für zuverlässige Mobilität und da ich heute mit der Bahn und Jobticket zur Arbeit fahre, liegt mir das Auto jetzt nicht mehr so auf der Tasche. Ach ja, im Laufe der Jahre gab es mal eine Beule vorne links, eine leicht angeknautschte Motorhaube und ne Delle am hinteren Rammschutz, damit kann ich fahren und leben. Der Verbrauch hat sich zwischen 5 und 6,5 Liter Diesel eingependelt, je nachdem wie weit ich das Gaspedal runterdrücke. "Bergab und mit Rückenwind" sind 160 km/h drin, auf der Landstraße fährt er sich am gemütlichsten bei Tempo 90, auf der Autobahn genügen Tempo 130 für ein entspanntes Fahren.