Anforderungen:
umweltfreundlich, sparsam, stadttauglich, Langstrecke auch für 4 Personen, Urlaub für 2 Personen, bequemer Einstieg vorn und hinten ("böser, böser Rücken") auch in engen Parklücken und Fahrspaß - dabei preislich auf dem Teppich bleiben. Diese Punkte erfüllt der 1007 HDI FAP 110 perfekt.
Bequemlichkeit:
Ich sitze durch die verstellbaren Einzelsitze sogar hinten perfekt und "ich" habe den "bösen, bösen Rücken".
Preis:
Ja, so wie das mit der Modell-/Preispolitik der Firmen halt so ist - den Partikelfilter gibt es ausschließlich für den stärksten Diesel und diesen nur in Verbindung mit der besten Ausstattung. Käufer und Verkäufer gaben sich jedoch redlich Mühe, den Preis für den Wunschneuwagen dem eines Jahreswagens anzugleichen.
Fahrspaß:
entgegen der Erwartung total agiles Handling, eher sportliche Feder-/Dämpferauslegung (kein Scherz - bin spaßhalber den Mini probegefahren)- dazu das gigantische (und für die 3,70-Meter-Klasse fast übertriebene Durchzugs-vermögen (240/260 Nm, was etwas mehr soziale Kompetenz gegenüber TDI-Fahrern erfordert)Der 68 PS-Diesel reicht für den normalen Alltag (ohne Quatsch, Drehmoment höher als beim 109-PS-Benziner)- hat jedoch keine Überholsicherheit. Ein 90 PS-Diesel wäre aber sicher ok..
Verbrauch:
Das Fahrzeug ist schwer (mit Glasschiebedach fast 1400 kg) und es wird im Mittelgebirge "Idstein-Wiesbaden" bewegt (täglich 2x20 km und 2x5 km). Die schlimme Nachricht zuerst: Durchschnittsverbrauch über die ersten 10.000 km: gut 5,3 l/100km (immer Musik an und Dach/Fenster auf - selten Klima an), Verbrauch mit 195/50er-Sommerreifen (Dunlop)tendenziell etwas höher als mit 185/60er Winterreifen (Kleber) bei Dunkelheit und Regen - schau mal einer an! (Rollwiderstand ist also doch ein Thema!) Übers "flache Land" - ohne häufige Unterbrechungen - zeigt der Bordcomputer (der übrigens auf +/- 0,2 Liter mit dem gemessenen Durchschnittsverbrauch übereinstimmt) auch öfters Werte zwischen 4,0 - 4,5 l/100km an. Wenn's auf der Autobahn eilt, dann sind auch Werte von 6 Liter fällig. Kaum zu glauben (für einen 3,73m-Wagen) - aber es fällt schwer, nach einigen (meist fremdbestimmten) Kilometern mit 170-190 kmh wieder auf ein vernünftiges Tempo zurückzugehen.
Mängel:
Beifahrer- und ein hinterer Sitz rasteten 1 x nicht richtig ein und glitten/klappten beim Bremsen nach vorn, waren auch nicht "auf die Schnelle" einzurasten. Nur 1 x - aber doch irgendwie blöde. Beifahrerfenster ist zurzeit nur in 5 cm-Schritten hochzufahren. Aber vielleicht überlegt sich das die zentrale Bordelektronik noch einmal, die auch beim Starten gern von Radio auf CD-Player umstellt. Nicht verwunderlich bei diesen Radio-Programmen! Auch sonst funktionieren Fenster, Türen und Dach oft erst auf den 2. "Klick" am Schalter. An sich alles kein Problem - wenn sich nichts verschlimmert. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Schönheitsfehler:
Bei Frost mit hoher Luftfeuchtigkeit knarzt (bis zum Auftauen) das Glasschiebedach, dass einem Angst und Bange wird. Ferner ist es zwar absolut zugfrei aber ab 70 kmh lauter als jedes noch so weit geöffnete Fenster. Würde der bewegliche Luftabweiser nur ein cm weniger hoch ausfahren, dann fächelte der Fahrtwind dezent bei fast "Null"-Lärm.
Schaut man in den Motorraum - erblickt das (auch Kleinwagen gewöhnte) Auge an allen Blechen - auch an den Kotflügeln - lediglich Grundierung. Außenfarbe lediglich als Spurenelemente auszumachen (Aber vielleicht benötigt auch der geplagte Autokörper diese so dringend wie sein Fahrer.). So etwas habe ich zuletzt in den Sparausführungen der 50er-Jahre-Autos gesehen. Peinlich!
Fazit:
Für meine/unsere Bedürfnisse genau das richtige Auto: bezahlbar, sparsam, komfortabel, "fahrspaßig" und man kann sogar Lichtbirnchen von Hand wechseln - unglaublich - oder?
Wünsche: weniger Schnickschnack und 200 kg geringeres Gewicht! Heute wiegt solch ein Kleinwagen sowiel wie die Mercedes S - Klasse von 1965!