Ich habe mir vor zwei Jahren einen Vectra B 2.0 Bj.1997 als Stufenheckversion zugelegt. Damals mit rd. 100 tkm und Prins Autogasanlage.
Der Wagen hat nun 160 tkm auf dem Buckel, Zeit eine Bilanz zu ziehen.
Preis/Leistung:
Inklusive Autogasanlage mit 1 Jahr Restgarantie und in der CD-Ausstattung mit Klimaautomatik, ZV mit FB, Tempomat, elektrischem Schiebedach etc. habe ich 4000 EUR bezahlt. Ein absolut unschlagbares Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen deutschen Herstellern wie ich finde.
Karosserie/Fahrwerk:
Der Vectra liegt gut - fast schon sehr gut - auf der Straße. Er ist straff gefedert aber trotzdem komfortabel genug für auch sehr lange Strecken. Er fährt sprichwörtlich wie auf Schienen, was an der im Omega erprobten und übernommenen Hinterachse liegt. Einzig das typische poltern ist auf Dauer nicht wegzubekommen und stört mich mittlerweile auch nicht mehr.
Die Karosserie hat bei meinem Vectra keinerlei Probleme mit Rost. Radläufe etc. sind auch nach knapp 13 Jahren rostfrei - die letzte Hauptuntersuchung verlief völlig problemlos.
Motor:
Die 136 PS sind wahrlich keine Ausgeburt an Dynamik, der Vectra ist kein Spurtwunder - bei dem Leergewicht allerdings auch nicht ganz verwunderlich. Auf der Autobahn jedoch fühlt sich der Vectra zu Hause. Egal ob beim Gleiten mit 130- 140 km/h oder beim "Gasen" mit bis zu 215 km/h, der Vectra ist souverän, gut zu beherrschen und auch der Geräuschpegel im Innen raum geht in Ordnung.
Auch der Spritverbrauch ist akzeptabel bis geizig zu bezeichnen: Selbst mit Autogas und Autobahn und Stadtverkehr im Verhältnis 50_:50 braucht mein Vectra fast schon stoisch seine knapp 10l Gas.
Allerdings, und damit gleich zu einem der Negativaspekte: wenn es eine nur geringfügige Undichtigkeit der Abgasanlage vor der Lambdsonde gibt - und die gibt es fast bei jedem über kurz oder lang - schnellt der Verbrauch in die Höhe. Bei mir wurde dies zuerst durch einen undichten Krümmer, später durch eine weitere kleine Undichtigkeit direkt vor der Sonde ausgelöst.
Ich empfehle, den Krümmer nicht zu tauschen, wenn er nicht gerissen ist, sondern planschleifen zu lassen und mit NEUEN Stehbolzen und neuer Dichtung wieder zu verbauen. Ein neuer Krümmer aus Guss wird sich auch immer wieder verziehen!
Ansonsten noch einige Vectra-typische Schwachpunkte: Die Stellmotoren der Zentralverriegelung geben gern mal den Geist auf. Ebenso durfte ich den Nockenwellensensor tauschen, auch die Lichtmaschine hält nicht so lang wie bei anderen Fahrzeugen. Immer wieder gesehen auch Probleme zwischen Flexrohr und Kat. Ich habe ein neues Flexrohr eingeschweißt und somit den teuren Austausch des Kats gespart.
Weiterhin zu bemängeln wäre noch das knartschende und teilweise quietschende Armaturenbrett.
Im Großen und Ganzen bin ich jedoch mit dem Vectra zufrieden. Insbesondere die Unterhaltskosten sind vergleichsweise günstig. Wenn man nicht mit zwei linken Händen gesegnet ist, kann man fast alle Reparaturen selbst durchführen, die Ersatzteile gibts im Zubehörhandel ebenfalls unterdurchschnittlich günstig.