Erfahrungsbericht Opel Vectra 3.0 V6 CDTI (184 PS) von Anonymous, Januar 2018
Unser Fz ist ein Vectra 3.0 CDTI , EZ 11/2007 mit 184 PS. Gekauft als Gebrauchtwagen 12/2010 mit 62.000 km für 17.500 € in einem Opel Autohaus., heutige Laufleistung ca. 195.000 km.
Das Fz ist ziemlich komplett ausgestattet (Navi, Sitzheizung, Sport-Fahrwerk, Bi-Xenon Kurvenlicht, Klimaautomatik, Teilleder, Tempomat, Alarmanlage, Telefon, AHK, Bose Sound, elektr. Sitze, elektr. Spiegel, Parksensoren v/h, Bordcomputer, Reifendruckanzeige, Wärmeschutzverglasung, und v.a.m.; es fehlen Automatik und Panorama-Dach). Alle Teile der Ausstattung funktionieren noch und hatten keine Ausfälle.
Bewegt wird es etwa in einem Drittelmix Stadt/Landstr./Autobahn, Drittelmix bezogen auf die Zeit, nicht auf die Strecke. Durchschnittsverbrauch 8 l / 100 km, auf langen Strecken mit wenig Vollgas, aber bei zügiger Fahrweise, waren auch 6,5 l / 100 km erreichbar.
Das Fz bietet dem Gewicht und der Motorleistung entsprechend angemessene Fahrleistungen, von 0-100 km/h eher zäh, in der Stadt träge, aber auf der Autobahn sehr flott, wer mag kann bei entsprechenden Innengeräuschen über 200 km/h Dauertempo halten (wo der Verkehr es zuläßt...). Mit Dachgepäck, voller Beladung und Bootsanhänger (ca. 0,7 t) lassen sich 100 km/h auch auf Steigungsstrecken sehr elastisch halten.
Die Wartungskosten bewegen sich im durchschnittlichen Rahmen: 7,5 l Öl schlagen alle 30.000 km zu Buche, die Reifen sind bei meiner Fahrweise nach 40.000 abgefahren (das kann man sicher auch nach weniger Laufleistung schaffen), Bremsenverschleiß unauffällig. Ansonsten Xenon-Brenner bei 120.000 km gewechselt, einige Glühbirnchen, 2 x Batterie gewechselt, Bremsflüssigkeit, Wischerblätter, Wischwasser...das war's. Bis auf einmal Glühkerzen wechseln (habe alle sechs wechseln lassen als eine kaputt war, etwa bei 100.000 km). Ob das als Wartung gilt, weiß ich nicht.
Unangenehmer waren die Reparaturen: Einmal Zumesseinheit (1.400 € bei Opel) bei ca. 140.000 km, Fahrwerk vorne (Stoßdämpfer/Federn, ca. 1.200 €), zweimal Ansaugschlauch für Turbo (erst 400 € bei Opel inkl. von mir nicht autorisiertem SW-Update, dann für 39 € den Schlauch selbst gewechselt), nochmal ein ominöser Schlauch,... etc. . Zahnriemen, Wasserpumpe, Anlasser wurden nie gewechselt und das wird auch so bleiben.
Mein Gesamteindruck: Der Vectra C ist ein angeblich biederes Auto. Es ist aber mit seinen Alufelgen, mit gepflegtem Lack, einer wertigen Innenausstattung, sehr viel Platz und vor allem mit diesem Motor ein echtes Reisevehikel für die Familie, das viel Spaß macht.
Nerven kostet das regelmäßige Anspringen des Notlauf-Programms (MKL leuchtet), ausgelöst durch die oben beschriebenen Defekte (und neuerdings schon wieder, mglw. ist jetzt das AGR-Ventil defekt). Gefühlt wurden einige Tausend Kilometer im Notlauf zurückgelegt.
Zehn Jahre nach Ende der Produktion kann meine Rezension nur noch für wenige Interessenten nützlich sein. Die Zielgruppe der Kaufinteressenten dürfte schmal sein. Wer vom Fach ist und ein solches, bereits gut "durchrepariertes" Auto erwirbt, könnte aber durchaus noch ein Schnäppchen machen - Diesel-Diskussion außer Acht gelassen.
Unvorstellbar für mich ist, daß ich als Student "alte Mühlen" (Rekord, Commodore) gefahren habe, die höhere Laufleistungen hatten und erst dem Rost zum Opfer fielen. Daß Opel das Einspritz- und Abgassystem dieses schönen Autos nie in den Griff bekommen hat, ist traurig.