Erfahrungsbericht Opel Omega 2.5 TD (130 PS) von Anonymous, Februar 2009
Über die sprichwörtliche Zuverlässigkeit des Omega ist ja schon hinlänglich berichtet worden, so dass ich hier nur in das Loblied einstimmen kann. Die Erfahrungen mit einem Omega aus dem Firmenpool, den ich zwei Jahre über Deutschlands Autobahnen jagen durfte, decken sich weitgehend mit den positiven Erfahrungen anderer Benutzer. Drei Erfahrungen der anderen Art möchte ich aber dennoch loswerden.
- Typischerweise im besten Überholmanöver schaltet die Elektronik ins Notprogramm. Die Motorelektronik-Lampe leuchtet. Ab jetzt geht nichts mehr oberhalb 80 km/h. Also möglichst geregelt wieder zurück auf die rechte Spur, eine Stelle zum Halten suchen, Zündung aus, 10 Sekunden warten, neu starten und weiter, als wäre nichts gewesen. Wenigstens 10 unbefriedigende Werkstattaufenthalte brachten hohe Rechnungen und keine Entlastung. Erst ein Werkstattwechsel brachte die Ursache zu Tage. Eine verstopfte Einspritzleitung konnte nicht ausreichend Diesel fördern und zwang in starken Beschleunigungsphasen die Elektronik zur Notbremse. Vertragswerkstatt ist eben nicht gleich Vertragswerkstatt!
- Nach einer flotten Fahrt von NRW nach Niederbayern fühlt sich plötzlich die Schaltung sehr schwammig an. Ein paar Kilometer noch auf der Landstraße, dann lässt sich der erste Gang nicht mehr einlegen. Mit etwas Glück erreiche ich noch das Hotel. Am nächsten Tag geht der Wagen in die Werkstatt. Die erschütternde Diagnose: Einige Schrauben, die das Kupplungsgehäuse zusammenhalten sind einfach nicht mehr da, die anderen sind lose.
- Erinnert sich noch jemand an die DEA-Reklame mit Super-Ingo? Ingo kippte Diesel in seinen gelb-rot geflammten, völlig verbastelten tiefer, breiter, fester Manta. Nun es geht auch anders herum. Wir hatten zwei völlig identische Omegas im Firmenpool, aber nur einer war ein Diesel. Der Tag, an dem ich den Diesel mit Super betankte, war wohl einer der schwärzesten in meiner Autofahrerkarriere. Wie man sich denken kann, bin ich nicht weit gekommen. Schon nach ein paar Metern hinter der Tankstelle kam der Wagen mit lautem Knall zum stehen. Was man sich nicht unbedingt denken kann: Nach vollständiger Reinigung, Neubefüllung mit Diesel und Entlüftung sprang das grundsolide BMW-Aggregat spontan wieder an.
Also viel Licht und etwas Schatten. In jedem Fall ein Wagen, der sich auch als Gebrauchter wegen seiner tollen Ausstattung bei geringen Kosten empfielt.