Erfahrungsbericht Opel Calibra 2.0i 16V (136 PS) von Anonymous, Mai 2013
Es ist schon ein paar Jahre her, wo ich meinen Calibra im Jahre 92 kaufte. Nach mehreren Mercedes Modellen was sportliches zu low budget Preis, dachte ich mir.
Als Kaufkriterium war das gute Aussehen des Wagens und auch heute, nach 20 Jahren sieht die Flunder im Straßenbild nicht alt aus.
Ein optisch sehr schöner und gelungener Wagen, mehr leider auch nicht. Ansonsten ein Opel (GM).
Liebe Firma Opel, wenn ihr mit solchen Produkten versucht Kunden zu halten, dann ist das baldige Aus zumindest wirtschaftlich nachvollziehbar.
Bis zu den 90ern stand Opel für Wirtschaftlichkeit und eine gewisse Art von Qualität, vor allem Zuverlässigkeit.
Dies kann ich posthum meinem Calibra nicht zuschreiben.
Den Wagen habe ich mir mit allen lieferbaren Extras inklusive einer Standheizung 1992 bestellt.
Der Motor lief immer einwandfrei und war sehr sparsam. Vollgasorgien von Frankfurt nach Hamburg in 2,5 Std. bei Tempo 230 brachten keinen höheren Verbrauch über 10l, absolut top.
Die Sitze auch sehr bequem und reisetauglich, sogar die Rücksitze waren zum Sitzen zu verwenden.
Jetzt das unschöne:
Das hakelige Getriebe, absolut nervig, ich hätte mir den Automatik holen sollen. Auch eine furchtbare Anfahrtschäche OHNE Turbo, d.h. wenn man an der Ampel nicht den typischen Opel Manta Start mit durchdrehenden Rädern hingelegt hat, soff die Karre einfach ab! Dies wurde in zig Werkstattbesuchen nicht behoben.
2 mal musste der Wagen abgeschleppt werden, 1x löste sich der vordere Klimakühler und lag auf der Straße unter dem Auto (es haben sich ständig irgendwelche Schrauben gelockert) und die Benzinleitung war nach abholen aus der Inspektion undicht.
Es hat sich so ziemlich alles an dem Wagen gelockert, was angeschraubt oder geklebt war, der Spiegel (an der Windschutzscheibe angeklebt) löste sich bei schlchten Straßen mehrmals und fiel einfach ab, bis ich eine Saugvorrichtung dran anbringte, wie bei den heutigen Navihaltern!
Der Höhepunkte nach 3 Jahren Besitz und ca. 70000km Laufleistung, waren eines Morgens (im Winter) zwei unschöne große Risse im Armaturenbrett von der Windschutzscheibe bis hinunter in den Fußraum. Ein Opel Ingenieur aus Rüsselsheim der den Wagen bei meinem Händler aufgrund dieses Schadens begutachtete, sagte in einer unglaublich arroganten Weise, Zitat: " Was wollen Sie? Der Wagen ist jetzt 3 Jahre als, die Garantie nach 2 Jahren abgelaufen! Das ist ein alter Wagen, da machen wir nix mehr"
Danke Opel, damit habt ihr mir die Augen geöffnet. 2 Stunden später war ich wieder bei Mercedes und habe mein "Fremdgehen" eingesehen und mir einen neuen CE Coupe bestellt. Den Opel habe ich bei Mercedes in Zahlung gegeben, da ich diese Plastikkarre leider nicht mit ruhigen Gewissen verkaufen konnte.
Sorry, aber Kundenbindung funktioniert anders. Es ist schwer einen Kunden zu gewinnen, vor allem von einer anderen Marke, aber leicht einen zu verlieren. Dieser wird NIE wieder der Marke eine Chance geben, dadurch verliert man im Endeffekt seine Existenzbasis. Opel (GM) hat leider nichts daraus gelernt.
Mein Fazit zu dem Wagen: kaufen wenn Verbrauch und Optik wichtig sind, Finger weg wer Qualität erwartet.