Erfahrungsbericht Opel Astra 1.6 Diesel (136 PS) von lexi.lind, Dezember 2018
Der Astra gibt sich optisch ganz zivil, cool ist die Kombination mit den 235er Breitreifen auf 18 Zoll Alufelgen, das sieht nicht nur richtig stark aus sondern sorgt natürlich auch für einen guten Stand.
Im Innenraum merkt man schon nach ganz kurzer Zeit: Alles wirkt sehr solide, alles geht sehr angenehm streng und alles kommt sehr hochwertig rüber, gleichgültig ob es sich um die Türen handelt, um die Lenkung mit dem bestens ausgeformten Lederlenkrad, die Schaltung oder auch alle Schalter.
Auf den ersten Blick sind es richtig viele Schalter, die sich da in der Mittelkonsole versammelt haben, nach einer gewissen Eingewöhnung ist das aber kein Problem mehr. Eine kurze Eingewöhnung braucht es auch für den Stellring fürs Navi, der nämlich nicht nur durch Drehen genutzt wird, sondern auch durch Drücken des äußeren Ringes zum Auslösen diverser Befehle da ist. Hat man das raus, ist das Bedienen des Navigationssystems kinderleicht.
Das ausgewogene Fahrwerk versüßt mir meine Reisen mit dem Opel Astra.
Je nach Laune wechsel ich zwischen den Modi Normal, Tour oder Sport. Die Umstellung auf Sport spüre ich deutlich, das Fahrwerk wird deutlich straffer und der Wagen reagiert sofort spontaner aufs Gas. Und trotzdem dass es jetzt deutlich härter zur Sache geht und man so richtig knackig um die Kehren kommt, wird der Astra aber auch dann nicht unkomfortabel.
Stattdessen untersteuert er bei der flotten Kurvenhatz nur leicht, folgt aber willig der Lenkung, die auf Sport natürlich wesentlich straffer arbeitet und den Fahrbahnkontakt und die Rückmeldung wesentlich verbessert – das macht richtig Laune.
Aber wenn ich ihn zu flott um die Kurve fahren will, greift er massiv mit Bremseingriffen ein – das stört enorm, vor allem, weil der Astra viel mehr kann als er wohl selber für möglich hält.
Bestückt mit dem 136 PS starken Diesel, ein ganz braver Familienwagen also, und doch macht er damit richtig viel Spaß. Entwickelt zumindest in den unteren Gängen richtig viel Schub und sorgt für so manches breite Grinsen.
Unterhalb von 1.500 Touren fühlt er sich nicht so wohl, dann zieht er auch nicht sonderlich, darüber aber geht es vehement zur Sache. Dabei dreht der Vierzylinder in den unteren Gängen so flott hoch, dass ich mich bei einer Vollgas-Beschleunigung mit dem Schalten echt ran halten muss, damit er nicht in den Drehzahlbegrenzer läuft. Die oberen Gänge sind etwas länger übersetzt, da ist dann auch schon mal Zurückschalten angesagt. Aber Schalten ist bei diesem Sechsgang-Getriebe echt eine feine Sache.
Lasse ich es normal angehen, kann ich den Diesel mit 5,8 Litern im Mix problemlos fahren, und das ohne dass ich langsam wäre. Auf Strecke und das dann auch noch gemütlich komme ich auf 5,6 Liter, wenn ich richtig flott fahre brauche ich im Mix 6,2 Liter. Die Werte des Herstellers habe ich auch bei starker Zurückhaltung nie erreicht.