Leider listet Autoplenum die rein elektrische Variante immer noch nicht extra auf, daher packe ich meine Erfahrung mit dem Elektroauto unter dem Hybrid. Der Opel Astra Sports Tourer Electric kommt wiederum mit 156 PS aus. Der Vollständigkeit wegen.
Charakterisierend für ein Elektroauto zieht der Kombi beim Tritt aufs Gaspedal mit voller Energie von dannen. Mit seinen Werten und dem realen Fahrgefühl zählt der Kombi zwar nicht zu den elektrifizierten Performance-Modellen, vermittelt mir aber stets ein agiles Gefühl.
Mit Blick auf die bestmögliche Reichweite bin ich in der Regel im Eco-Modus unterwegs. Die Werte im Alltag liegen bei 16,5 bis 17,5 kWh. Somit attestiere ich dem Kombi ohne Mühen eine Reichweite von 350 Kilometern.
Im Fahrbetrieb lässt sich über das regenerative Bremssystem Energie zurückgewinnen. Das heißt, ich rekuperiere beim Bremsen und in der Schubphase. Zwar kann ich in den B-Modus wechseln und verzögere etwas stärker, doch mehrere Rekuperationsstufen oder gar die Funktion Ein-Pedal-Fahren kann der Opel leider nicht bieten. Sehr schade, für mich einer der größten Vorzüge eines Elektroautos. Ein Punktabzug wäre an dieser Stelle aber dann doch zu viel, ist der Kombi einfach zu gut gelungen.
Der Opel Astra Sports Tourer Electric liegt satt auf der Straße und lässt sich wunderbar agil durch die Kurven jagen. Im Sport-Modus verstärkt der Kombi diese Performance. Diesem Fahrprogramm stehen die Modi Normal und Eco gegenüber. Mit Fokus auf die Reichweite, aktiviert die Eco-Fahrstufe den betont energieeffizienten Betrieb der Systeme. Wer spontan die volle Power benötigt, muss nicht in den Sport-Modus wechseln. Über die Kick-Down-Funktion steht diese jederzeit bereit.
Bei flotter Kurvenhatz untersteuert das Fahrzeug nur gering und lässt sich wunderbar kontrollieren. Die Abstimmung zwischen Fahrwerk und Lenkung ist sehr harmonisch. Ebenso das Einwirken der elektronischen Stabilitätskontrolle. Das ESP bevormundet mich zu keiner Zeit.
Die gebotene Geräuschkulisse ist wahrlich hervorzuheben, weiß der sehr gut gedämmte Kombi mit einer derartigen Ruhe aufzuwarten. In diesem Punkt setzt der Opel Maßstäbe.
Der Opel Astra L Sports Tourer Electric GS unterscheidet sich optisch erfreulicherweise nicht von der Optik der Versionen mit anderen Antrieben. Präsentieren Wettbewerber ihre vollelektrischen Modelle im Vergleich zu den Varianten mit Verbrennern meist im betont futuristischen Look.
Als modern, aber sehr gelungen, empfinde ich im Innenraum das volldigitale Pure Panel. Das prägende Element orientiert sich zum Fahrer und dient als Schnittstelle. Das Pure Panel Pro im Astra Sports Tourer Electric GS erstreckt sich horizontal vor mir und eint unter einer vollverglasten Oberfläche zwei zehn Zoll große Widescreen-Displays und darüber hinaus die seitlichen Belüftungsdüsen auf der Seite des Fahrers. Das Pure Panel steht für eine moderne Cockpitgestaltung, die sich keineswegs als zu technologisch oder kühl erweist. Zudem ist die Materialanmutung im gesamten Fahrzeug sehr ansprechend.
Die Bedienelemente wurden bewusst auf ein Minimum reduziert, aber nicht völlig wegrationalisiert. So lässt sich die Klimaanlage direkt über Schalter ansteuern.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich im Opel Signum erstmals die AGR-Ergonomie-Sitze erleben durfte. Nun liegt das bereits 21 Jahre zurück, doch die Sitzprobe hat bleibenden Eindruck hinterlassen. Ebenso die Entwicklung die darauf folgte. Heute bietet Opel nicht nur einen AGR-zertifizierten Sitz, die Auswahl erstreckt sich bis hin zum exklusiven Performance-Sitz. Der AGR-zertifizierte ergonomische Sport-Aktiv-Sitz zählt in meiner GS-Ausstattung zum serienmäßigen Umfang.
Rückenleiden ist mir leider nicht fremd und so weiß ich das Gestühl von Opel zu schätzen. Auch lange Strecken lege ich im Astra Sports Tourer ohne Rückenschmerzen zurück. Die Verstellmöglichkeiten sind vielfältig, die optimale Sitzposition ist rasch gefunden. Der Fahrersitz lässt sich 10-fach einstellen. Ob die Länge, Höhe, Neigung, Lehnenneigung, Sitzkissenneigung oder die Lendenwirbelstütze und die Oberschenkelauflage. Der Radstand steht für ein wohliges Raumgefühl für bis zu fünf groß gewachsenen Passagieren.
Mit einer Ladekantenhöhe von lediglich 60 Zentimeter gestaltet sich das Ein- und Ausladen von Gepäckstücken, Einkäufen oder anderem Ladegut als sehr rückenfreundlich. Der Laderaum ist über die weit öffnende Heckklappe sehr gut zugänglich. Zudem schwingt die sensorgesteuerte Kofferraumklappe elektrisch, selbstöffnend und -schließend per Fußgeste auf und zu.
Die Batterien verbaut Opel platzsparend im Unterboden, somit geht im Vergleich zu den Modellen mit klassischem Verbrenner kaum Stauraum verloren. Der Opel Astra Sports Tourer Electric bietet einen großzügig geschnittenen Gepäckraum. Der Opel Astra Sports Tourer spielt die Kombivorteile in vollem Umfang aus. Nichts ragt störend in den Laderaum, die Rücksitzlehnen lassen sich ohne Mühen im Verhältnis 40:20:40 umlegen und die Ladefläche ist eben.