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Nissan Townstar L1 DIG-T 130 1.3 PS (seit 2022)

 

Nissan Townstar L1 DIG-T 130 1.3  PS (seit 2022)
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Nissan Townstar L1 DIG-T 130 1.3 (130 PS)

4,0/5

Erfahrungsbericht Nissan Townstar L1 DIG-T 130 1.3 (130 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Januar 2025

4,0/5

Leider führt Autoplenum den vollelektrischen Nissan Townstar EV Kombi noch nicht separat auf. Da ich aber doch gerade diese Kombi in heutigen Zeiten interessant finde, war ich auf das Fahrzeug sehr gespannt. Entsprechend möchte ich hier meine Meinung kundtun.

Bei weiten Reisen stößt einem natürlich die elektrische Reichweite auf. Weltenbummler die rein elektrisch unterwegs sein möchten, müssen zum aktuellen Zeitpunkt einfach Geduld mitbringen und auf ihren Routen Ladestopps einplanen. Wen dieser Aspekt abschreckt, kann ja alternativ Gott sei Dank noch zum 1.3 DIG-T Benziner wechseln.

Doch wie weit komme ich letztlich mit einer Batterieladung?
Der Elektroantrieb an sich ist ein angenehmer Geselle, doch die Reichweite stößt mir letztlich auf. Nissan spricht zwar von möglichen 285 Kilometer, aber selbst dieser Wert würde keine Begeisterungsstürme auslösen. Wer zudem Passagen auf der Autobahn zurücklegen möchte, sollte sich mit Tempo 100 begnügen. Bei gefahrenen 120 Stundenkilometer halbiert sich die Reichweite nochmals. Um es dem Nissan Townstar zu gute zu legen, befinde ich mich bei dieser Geschwindigkeit auch schon fast auf Höchstgeschwindigkeitskurs. Wird der elektrische Hochdachkombi maximal 132 Stundenkilometer schnell.

Dank des regenerativen Bremssystems an Bord generiere ich beim Abbremsen des Nissan Townstars Energie. Man spricht von Energierückgewinnung, die in elektrische Energie umgewandelt und in der Batterie gespeichert wird. Vorausschauendes Fahren wird somit belohnt, doch ein all zu großes Reichweiten-Plus sollte man sich dadurch nicht erwarten. Ein Anschluss an das Stromnetz ist unumgänglich.

Die Basisversion ausgenommen, bietet Nissan den drei anderen Ausstattungen den Schnellladeanschluss bis zu 80 kW Gleichstrom (CCS) gegen einen Aufpreis von tausend Euro an. Dank dieser Option lade ich die flüssigkeitsgekühlte Batterie im Test zwar in 37 Minuten wieder von 15 zu 80 Prozent auf, doch mit einer Reichweite von 200 Kilometern bei einem ausgewogenen Mix aus Stadt- und Überlandfahrten nehme ich diese Möglichkeit öfter war, als mir lieb ist.

Serienmäßig kann man die 45-kWh-Batterie mit Wechselstrom 22 kW in ca. zwei Stunden oder im Falle des Basismodells mit 11 kW aufladen. Die Schnelllademöglichkeit via Gleichstrom über den CCS-Anschluss ist für mich ein absolutes muss und somit der Aufpreis hinzunehmen. Realisiert das Modell im Test ohnehin kaum eine Ladeleistung von 50 kW. Somit zählen die Reichweite und die Ladeleistung leider zu den Schwächen den Nissan Townstar EV. Schade.

Der Anschluss für das Ladekabel ist idealerweise an der Front platziert und befindet sich hinter dem Markenlogo. Mit dem 22-kW-Ladesystem an Bord, verfügt der der Townstar EV über eine Wärmepumpe. Ergänzend um die Möglichkeit hiermit den Innenraum des Fahrzeugs effizient aufzuheizen, stattet Nissan das Modell auch um ein Batteriekühlsystem aus. Dieses dient zur Optimierung der Lebensdauer der Batterie.

Mit 122 PS (90 kW) bestückt, wird bereits auf dem Papier deutlich, der Elektromotor des Nissan Townstar EV Kombi zählt nicht zu den sportlich ambitionierten Gesellen. Dabei wirkt er jedoch keineswegs untermotorisiert und vermittelt in der Stadt sogar eine angenehme Agilität.

Als ambitionierter E-Auto-Fahrer nimmt man die auf 132 km/h reduzierte Höchstgeschwindigkeit gerne hin, doch bei der Führung der Automatik verlangt mein gefahrenes Modell Nachbesserung. Es handelt sich beim Nissan Townstar um einstufiges Reduktionsgetriebe und somit entfallen die einzelnen Gänge, doch ich spreche vom Wechsel der Fahrstufen. Wenn ich zwischen den Gängen P oder R und den Fahrstufen D bzw. B wechsel, hakt es bei meinem Fahrzeug leider, hier wünsche ich mir einen flüssigeren Übergang. Gerade in Situationen, in denen ich auf engstem Raum in mehreren Zügen wenden muss.

Mit 11,3 Metern Wendekreis präsentiert sich der Nissan Townstar wunderbar wendig. Diesen Vorteil unterstreicht das Modell mit der optimalen Rundumsicht. Gewährt der Hochdachkombi diese zwar nicht mit seinen Karosserievorsetzungen, so weiß er mit seiner Palette an Kameras Abhilfe zu schaffen. Realisieren die Front- und Heckkamera sowie die Kamera auf der Rechten Seite eine detaillierte Sicht. Gekrönt von der virtuellen 360°-Rundumsicht aus der Vogelperspektive.

Erleichtert mir der intelligente Around View Monitor das Leben beim Einparken und Manövrieren auf engstem Raum, so bietet mir auch die Lenkung ein leichtes Spiel. Den Weg in eine knapp geschnittene Parklücke finde ich ohne ins Schwitzen zu geraten. Und sollte ich trotz all der Kameras doch mal einen Verkehrsteilnehmer übersehen, so hat das Fahrzeug diese im Blick und hilft Unfälle beim Rangieren zu vermeiden.

Und wenn in meinen Augen auch nicht nötig, so kann ich den Parkvorgang alternativ dem Parkassistenten überlassen. Der seine Arbeit wiederholt sehr souverän verrichtet.

Im alltäglichen Verkehr hinterlässt der Hochdachkombi ein sehr angenehmes Bild. Nutzfahrzeugcharme ist auch hier Fehlanzeige. Zwar kann die rein elektrische Version nicht mit der großartigen Geräuschkulisse manch anderer Elektroautos mithalten, störend stößt mir diese aber in Anbetracht der Fahrzeuggattung nicht auf.

Die Funktionalität zählt zweifelsohne zu den wichtigen Faktoren eines Hochdachkombis. Die seitlichen Fondtüren sowie die Heckklappe öffnen per Hand, verwöhnt wie man mittlerweile ist, vermisse ich zu Beginn eine elektrische Unterstützung. Diese bietet Nissan allerdings auch nicht gegen Aufpreis an.

Die zweite Sitzreihe lässt sich serienmäßig bequem nach vorne und hinten verschieben. Die Beinfreiheit sowie das Stauvolumen im Kofferraum lässt sich so praktisch dem jeweiligen Bedarf anpassen. Der Laderaum unter der Kofferraumabdeckung beläuft sich laut technisches Datenblatt auf 542 Liter. Entnehme ich diese, erweitere ich das Fassungsvermögen auf bis zu 819 Liter. Nun noch die Fondsitze umgelegt und mir stehen 1.730 Liter zur Verfügung. Entsteht bei der Benzinervariante eine leicht ansteigende aber ebene Ladefläche, müssen Nutzer des EV eine Stufe in Höhe der Rückenlehnen hinnehmen.

Gegenüber dem Modell mit Benzinmotor muss sich das Elektroauto zwar weitere Einschränkungen eingestehen, doch das Platzangebot im Kofferraum ist top. Die Ladekante des Nissan Townstar ist mit unter 60 Zentimetern angenehm niedrig. Das Ladegut lässt sich angenehm ein- und ausladen. Die Heckklappe schwingt zudem wunderbar weit auf und bietet mir den idealen Regenschutz.

Wem die von vorne herein gebotenen Gegebenheiten nicht ausreichen sollte, der findet im Zubehörangebot weitere praktische Features. Von Fahrradträgern und Dachboxen bis hin zu Trenngittern, Gepäcknetzen oder Schutzmatten. Eine Anhängerkupplung erlaubt zudem den Transport von einem Hänger. Der Nissan Townstar EV nimmt gebremst 1.500 Kilo an den Haken.

Die kleineren Dinge des Lebens finden in den verschiedenen Ablagemöglichkeiten im Innenraum ihren Platz. Beim Handschuhfach auf der Beifahrerseite ist vielmehr von einer praktischen Schublade die Rede. Ein weiteres verschließbares Fach befindet sich zudem auf dem Armaturenbrett über dem Bereich des Lenkrads.

Überraschenderweise habe ich als Großgewachsener mit langen Beinen in der zweiten Reihe hinter dem auf mich eingestellten Fahrersitz nur beengt Platz. Klappe ich nun noch den Tisch nach oben, müssen die Beine definitiv nach außen weichen. Und dabei ist die Rücksitzbank bereits auf der hintersten Position, lassen sich diese im Verhältnis 60:40 umlegbaren Fondsitze zudem in der Länge verstellen. Die vorderste Position schafft mehr Kofferraum, schließt die Rückbank für mich jedoch als Sitzgelegenheit aus und so dienen diese Plätze in diesem Fall ausschließlich für kleinere Insassen oder zur Ablage. Ist der Beinraum im Fond für Sitzriesen knapper als erwartet, erlaubt die Kopffreiheit das Tragen eines Zylinders.

Nissan schafft im Inneren durchaus ein gefälliges Ambiente, ein Design-Schmuckstück oder gar ein sehr modern gezeichnetes Ambiente ist aber nicht zu erwarten. Nichts desto trotz gibt mir die optische Gestaltung und die Verarbeitung keinen Anlass zur Kritik.

Natürlich reicht auch die Konnektivität nicht an Standards heran, die wir heute bereits erleben dürfen, doch mit einem digitalen 10-Zoll-Instrumentendisplay und der NissanConnect Services App wirkt das Modell keineswegs aus der Zeit gefallen. Die integrierten Konnektivitäts-Services und Möglichkeiten das Fahrzeug aus der Ferne ansteuern zu können, bis hin zum Start des Ladevorgangs, zeichnen den Nissan Townstar EV serienmäßig aus.

Mein Fahrzeug verwöhnt mich zudem mit einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbaren Vordersitzen und dem aufpreispflichtigen Winter-Paket mit beheizbarer Windschutzscheibe und einem beheizbaren Lenkrad. Mit der entsprechenden Nissan App kann ich vor Fahrtantritt den Townstar bequem vorheizen oder bei heißen Temperaturen runterkühlen.

Der Touchscreen fällt mit acht Zoll für die Fahrzeugklasse ausreichend groß aus und kann über Apple CarPlay oder Android Auto mit dem eigenen Smartphone vernetzt werden. Und das ohne Kabel. Ein geeignetes Smartphone lässt sich darüber hinaus in der entsprechenden Ladeschale induktiv ohne Ladekabel mit Strom versorgen.

Der Aspekt Optik rückt bei einem Hochdachkombi verständlicherweise in den Hintergrund. Gibt allein die Kastenform den Designern nur wenig Spielraum sich auszuleben. Dennoch ist es Nissan gelungen einen gefälligen Gefährten auf die Straße zu bringen, der den Betrachter mit seiner Front sogar für sich einnehmen kann.

Alternativen

Nissan Townstar L1 DIG-T 130 1.3 PS (seit 2022)

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