Als Blogger für CARWALK – Der Autoblog durfte ich im Jahr 2013 den Nissan 370 Z erfahren und eines war mir sofort klar, er ist eine echte Kampfansage.
Der von mir gefahrene Roadster haut allein bei seiner Preisgestaltung eine absolute Ansage heraus. Unterbietet Nissan nicht nur die Mitbewerber um ein erhebliches beim Preis, sondern übertrumpft diese deutlich an Ausstattung und nicht zu vergessen an Leistung. Schließlich schlummern unter dem schicken Blechkleid gewaltige 328 PS.
Das Stoffverdeck mit beheizbarer Glasscheibe fügt sich dabei nicht nur sehr harmonisch in das Design ein, es lässt sich in gerade mal 20 Sekunden vollständig versenken.
Ob per Tastendruck in der Mittelkonsole oder bei Intelligent-Key-System mittels Taste am Außentürgriff an der Fahrertür (diese muss nur drei Sekunden lang gedrückt werden). Ein Entriegeln irgendwelcher Hebel ist dabei nicht mehr von Nöten, einzige Voraussetzung für den Vorgang ist, dass sich das Fahrzeug im Stillstand befindet.
Ein Tipp an dieser Stelle, gerade nach einer Fahrt durch die Waschanlage, sollte man ein Tuch dabei haben, um nach dem Öffnen des Verdecks den Staub vom Verdeckkasten entfernen zu können – sieht sonst nicht so schön aus.
Die Verarbeitung wie auch die Materialauswahl entlockt mir zwar keine Begeisterungsstürme, stellt in Anbetracht des Preises aber durchaus zufrieden.
Keineswegs überraschend dagegen ist das mangelnde Kofferraumvolumen. Hier kannst Du nur mit speziellem Gepäck den Raum optimal ausnutzen, für "normale" Getränkekisten ist der Raum einfach nicht tief genug.
Das Fahrwerk ist derart kompromisslos, dass sich dieser Nissan zweifelsohne das Prädikat "Sportwagen" verdient. Wahrlich hartgesotten, schlägt jede Bodenwelle, jedes Schlagloch ungehemmt ins Innere durch, der 370Z liegt bretthart auf dem Asphalt - wie ich es eben von einem echten Sportwagen erwarte. Trotz der Härte, musste ich aber auch Langstrecken nicht fürchten, diese Etappen meistert der Z sogar überraschend gut.
Der Roadster hält sich bis Tempo 200 auch mit den Windgeräuschen ausreichend zurück, ab 220 Stundenkilometer beginnt der 370Z jedoch so laut zu dröhnen, dass ich entweder die Geschwindigkeit freiwillig reduziere oder versuche mit Aufdrehen des Radios dem entgegen zu wirken.
Letztlich ist es aber der Akt, den 370Z Roadster zackig um die Kurven zu jagen, der mich immer wieder reizt und grenzenlosen Fahrspaß bereitet. Wenn auch die durchaus schwergängige Lenkung mir hierbei etwas Kraft abverlangte, so ist diese wunderbar präzise abgestimmt und vermittelt eine optimale Rückmeldung.
Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse spricht bereits für ein hervorragendes Handling und wer es sich zutraut, findet enormen Spaß daran, das sonst spürbar agierende VDC abzuschalten und das pure Können des Z mit einfach kontrollierbaren Heckdrifts auszureizen.
So kompromisslos wie das Fahrwerk, so raubeinig geht auch der Motor ans Werk, akustisch stets präsent, brüllt der V6 gerade unter Volllast ungeniert auf. Was ich dem 370 Z aber keineswegs negativ auslegen möchte.
Dass der kraftvolle 6-Zylinder-Motor jedoch das teure Super Plus verlangt und zudem nur die Euro-4-Norm erfüllt trüben etwas das positive Bild.