Ein kleines Fazit nach einem Jahr Space Runner: Obwohl ich damals eigentlich einen ganz anderen Gebrauchten kaufen wollte, war der kurzfristige Entschluss den Runner zu nehmen die richtige Wahl. Und das trotz seiner 175.000 km auf der Uhr. Die Karosse war an allen Ecken und Kanten komplett rostfrei, die Teppiche und Polster auf allen Beifahrerplätzen top in Schuss, der Motor schnurrte wie ne Biene, selbst die Klimaanlage zeigte keine Geruchsbildung und kühlte schnell.
20.000 Kilometer später: Der Verbrauch ist in der warmen Jahreszeit bei 7,2 - 7,5 Liter, im Winter fast ein Liter höher. Ein paar altersbedingte Reparaturen fielen leider an: Einige Abschnitte der Abgasanlage, ein Fensterheber. Und dann der übliche Verschleiss: Zahnriemen, Bereifung, Öl und -filter,, Bremsflüssigkeit, -scheiben und -klötze. Alles in allem zwar unschöne Zusatzkosten, aber nichts wirklich dramatisches. Die Substanz des Wagens ist grundsolide.
Er hat zwar eine grüne Plakette und lässt sich sogar halbwegs sparsam fahren, aber die theoretisch über 200 Gramm CO2-Ausstoß bringen ihm eine hohe Steuerklasse ein. Seine 115 PS machen durchaus Spaß und bieten auch jenseits der 120 km/h noch ausreichend Elastizität. Aber dann wirds drinnen laut.
So. Jetzt zur ultimativen Lobhuddelei: Ich hatte schon viele Fahrzeuge, vom Kleinwagen über diverse Kompakte bis zum Kombi. Keiner war auch nur ansatzweise so geräumig und flexibel, wie der Runner: Rückbank aufrecht für Unterwegs, Rückbanklehne(n) in Liegeposition für Pausen oder symmetrisch geklappt fürs große Gepäck, ganze Rückbank geplappt fürs noch größere Gepäck, Rückbank (mit drei Handgriffen) ausgebaut ersetzt den Umzugswagen. Es passen sogar drei Leute und ein 28er Fahrrad (letzteres übrigens aufrecht stehend) hinein. Theoretisch lassen sich sogar Vordersitze und Rückbank so zurechtschieben, dass man eine unbequeme Nacht darin schlafen kann.
Und dann der Komfort: Die vorderen Sitzflächen sind höhenverstell- und neigbar. Die Klimaanlage lässt sich in Eco- und Normalmodus betreiben (erstere Einstellung reicht meistens). An allen Ecken gibt es Ablagen und Fächer. Die Bedienelemente und Anzeigen sind allerdings nur mäßig ergonomisch - naja, 90er Jahre eben - aber ein paar nette Kleinigkeiten machen viel Positives aus: Dimmbare Armaturen, einstellbare Intervallschaltung, elektrisch einstell- und beheizbare Spiegel, die riesigen Fenster, die vorbildliche Rundumsicht ... und last, but not least ... die Schiebetür hinten rechts! Welcher kleine Bengel in uns wollte damals nicht Busfahrer werden? Durch die hohe Sitzposition und mit seiner kultigen Schiebetür steckt jetzt in jedem Runnerfahrer auch ein kleines bisschen Busfahrer, wenn man den Nachwuchs morgens zur Schule chauffiert ;-)