Dieser Colt war seit 1997 bis 2010 mein zweites Auto (und aus Überzeugung schon mein zweiter Mitsubishi Colt). Ich habe ihn als "Ausstellungsstück" relativ günstig bekommen. Wie schon sein Vorgänger zeichnete er sich insbesondere durch seine einfache aber grundsolide, langlebige und zuverlässige Technik aus. Der Wagen hat mir 13 Jahre lang treue Dienste geleistet und praktisch keine Ausfälle gehabt. Reparatur und Servicekosten waren extrem niedrig. Nach dreizehn Jahren und über 170.000 Km war jedoch der Unterboden soweit durchgerostet, dass das Auto nicht mehr wirtschaftlich durch den TÜV zu bekommen war. Dazu muss ich sagen, dass ich auch andere Fälle kenne, in denen die Colts DEUTLICH länger gehalten haben. Es fahren ja auch heute noch einige davon auf den Straßen herum. Ich war halt Laternenparker und bin bei jedem Wetter (auch bei Schnee und Eis) täglich damit gefahren. Einem Gebrauchtwagenkäufer würde ich in jedem Falle empfehlen, den Unterboden anzuschauen. Der restlichen Technik kann man fast blind vertrauen.
Ausstattung: Natürlich war sie deutlich magerer, als heute. Ich hatte ein Sondermodell "Cool", mit damals ungewöhnlich guter Ausstattung mit zB. Klimaanlage und sehr schönen Alufelgen. Die Innenausstattung sah selbst nach 13 Jahren noch wirklich gut aus. Das spricht für die Materialqualität.
Der Colt ist ein Kleinwagen. Die Platzverhältnisse sind beengt. Aber immerhin hatte ich als 1,93 m großer Fahrer darin (knapp) Platz genug. Für mich war es aber ein Dreisitzer: Hinter mir als Fahrer hatte definitiv niemand mehr Platz ;D
Ein Langstreckenfahrzeug ist der Colt aber ganz sicher nicht.
Das Modell gab es nur als Dreitürer (Heckklappe mitgezählt). Das fand ich sehr unpraktisch, nicht nur für Fondpassagiere (die gab es bei mir nicht), sondern insbesondere beim Durchladen mit umgeklappter Rückbank (ein Feature, das man bei Kleinfahrzeugen unbedingt haben sollte.) Dies war der erste und letzte Dreitürer für mich.
Fahrleistungen: Die 75 PS sollten für ein Fahrzeug von nur etwa 1 Tonne Gewicht ausreichen - sollte man meinen. Aber die Fahrleistungen waren nicht der Knaller. Der Motor hing etwas zäh am Gaspedal. Die Kasseler Berge kam ich auf der Autobahn nur mit Anlauf hoch. Diesem Motor trauere ich nicht hinterher. Dabei war der Verbrauch mit 8-9 Litern (damals noch Normalbenzin, bleifrei) üppig. Später gab es auch eine 90 PS-Variante. Die war deutlich spritziger.
Das Preis-Leistungsverhältnis war auf jeden Fall sehr gut. Ich kann ihn heute nicht mehr guten Gewissens empfehlen, es sei denn, der Käufer findet ein rostarmes Modell. Dann jedoch ist er eine Überlegung wert.