(Version 2.0) Meine Frau wollte unbedingt einen Mini Cooper, ich einen Geländewagen und deshalb ist der Countryman 122 PS FWD für uns beide in Ordnung.
Was ich persönlich gewöhnungsbedürftig finde, sind Lenkung, hörbare Wind- und Fahrgeräusche (Michelin Energysafer), das fummelige, meines Erachtens dumm angeordnete Armaturenbrett in oranger Beleuchtung, die für mich zu kurze Sitzfläche, die relativ schlechte Rundumsicht und Preis/Leistung.
An die direkte Lenkung muss man sich etwas gewöhnen. Nicht ganz so giftig wie seinerzeit die CX Citroens, kann sie aber zu Beginn je nach Situation doch gefährlich werden und fordert volle Konzentration. Dann einfach entspannen, fein anfassen und rollen lassen.
Das Fahrwerk wird allgemein als gelungen bezeichnet, aber anfangs erscheint nach einer Stunde Fahrt auf der Autobahn der "gute Fahrbahnkontakt" etwas ermüdend und das "sportlich" macht einem jünger. Durch die baubedingte Höhe sind starke Windböen ebenfalls spürbar. Der Verbrauch ist für einen 1.6 L (N16B16M0 BMW/PSA), der 1350 Kg mit Cw Wert 0,36 durch den Wind schieben muss, jedoch in Ordnung. In Vmax-120-Kmh-CH ist höherer Verbrauch durch hohe Geschwindigkeiten auch ein vernachlässigbarer Faktor. Bloss der Reiz des zügigeren Fahrens, wozu das Setup bekanntlich einlädt, gefährdet nicht nur den Geldbeutel, sondern dann auch den Führerschein.
Aber ansonsten ist alles schön ausgewogen. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem vorangehenden Erfahrungsbericht.
Ich meine, ich fahre ja seit über 30 Jahren Auto, habe über 20 besessen und Hunderte gefahren, auch den Original Mini 1000. Und wenn ich von der Kg/PS Gewichtsklasse her gerne auch an meine alte 220 SE Heckflosse *schwärm*, den Monza, den 2L Galant oder den kleinen Golf und R19 zurückdenke, ist dieser Mini Countryman doch einfach "ein anderes Auto" und auf dem Stand der Zeit.
In der ersten Version meiner Meinungsabgabe, habe ich noch über das Fahrzeug gemosert, vom Kauf abgeraten, meinen alten Vectra B und Fritz Indra gelobt, angeführt, der Opel sei etwa gleich schwer, aber komfortabler, ruhiger, sparsamer und laufe etwa gleich gut mit dem 1.8 16V, zudem über 200 Kmh. Aber nach einem weiteren Tag und 300 Km mit dem Mini, muss ich meine Meinung revidieren. Es riecht und fühlt sich auch nichts so unvergleichlich an, wie ein neuer Wagen. Zwar ist auch dieser hier leider wieder der ewigen Vergänglichkeit unterworfen, nichstdestotrotz freue ich mich darauf, gemeinsam ein Stück des Weges zu eilen.
Weitere Vorteile möchte ich - last but not least - nicht unerwähnt zu lassen. Die 5 Sterne Sicherheitsklasse, das ESP, ASR und Parkdistanzkontrolle für meine Frau, die Klimaautomatik gegen Schweissausbrüche für mich, die mehrfarbig und auch auf Pink umschaltbare Detailbeleuchtung zur mentalen Beruhigung, die dreistufige Sitzheizung gegen kalte Hintern im Winter, nettes Radio-CD mit line-in, gutem Sound und Bass, gute Licht-Automatik und -Regelung, Vierstufen- Regensensor, Bordcomputer mit allerlei Einstellmöglichkeiten und Abfrage mehrerer Wartungsparameter, Start-Stop-Automatik, Energie-Rückgewinnung, sowie die 36 Monate Garantie, die hohen Wartungsintervalle und die Spitzenplatzierung in der Werterhaltstatistik fürs Portemonnaie. Dazu dürfte das relativ ungünstige Preis/Leistungsverhältnis einer grösseren Verbreitung im Wege stehen, weshalb dann wohl auch eine gewisse Exklusivität zugesichert bleibt.
Nachtrag: 2 Wochen und 2000 Km später, sind wir rundum zufrieden mit dem Wägelchen. Gerade auch in Stadt und Agglomeration dankt man dem knackigen Einlenken und den überschaubaren Massen. Dazu ist es nun kühler geworden, weshalb die Klimaanlage nicht mehr arbeiten muss und deshalb plötzlich 8 Mehr-PS zur Verfügung stehen, weshalb nun auch "untenrum" und in Sprints endlich etwas Leistung spürbar ist. Je eine Flasche Lubegard in Motor und Getriebe haben noch das Schalten und die Laufkultur verbessert und so hoffen wir nun auf ein angenehmes durch den Winter kommen. Der Verbrauch hat sich bei (Nachtrag 17'000Km später:) 8 Liter im gemischten Betrieb eingependelt.