Erfahrungsbericht MG ZT 260 (260 PS) von Anonymous, November 2008
Fish and Chips - diese für uns so seltsame Mischung von der britischen Insel kam auch in Form eines Autos im Jahr 2004
auf uns zu. Fisch o.k. Chips ( Pommes Frites)auch o.k.
Aber zusammen mit etwas Essig?
Mustang V8 O.K. Rover 75 auch O.K.
Aber zusammen in Form eines MG, mit etwas anderer Nase als ein 75? Sehr O.K.!
Wer ein Auto sucht, dass im Grunde bieder aussieht, ein bißchen Rolls-Royce für Arme(siehe Heckansicht!), versehen mit einem 4,6 Liter V8 aus einem Ford Mustang mit 260 Pony´s, von dem er 100% weiß, das es niemals beim Nachbar auf dem Hof stehen wird, der ist beim MG ZT absolut richtig.
Als ich meinen Range vor einem Jahr zum Kudendienst brachte, stand ein knapp 1 jähriger MG zum Verkauf bei meinem Händler.
Ja, das es MG gibt, war mir klar, aber dass es auch einen mit V8 gibt nicht. Mein Händler gab mir den MG mit, während der Servicezeit. Zudem war auch noch Wochenende, und so konnte ich den bösen Biedermann ausgiebig fahren, und mich Hals über Kopf verlieben.
Ja, das ist kein Witz, und es bedurfte einiger Überredungskunst meiner Frau, das geile Teil nicht zu kaufen.
O.K. ich bin vom Range ja schon einiges gewohnt, sprich V8 mit 390 PS, aber das ist ja autotechnisch gesehen wieder eine andere Liga. Da treten 2,6 Tonnen gegen knapp 1800kg an, und der Hubraum des MG ist auch noch mal um 500ccm größer.
Schon der Sound des amerikanischen Implantats ist Hölle, und es bollert aus 4 Rohren, das die Endorphine beginnen Lego zu spielen. Da kommt nicht mal ein fetter Audi V8
oder ein AMG mit. Wer´s nicht glauben mag, soll hören unter:
http://de.youtube.com/watch?v=TqZZfXdm7D0
Obwohl 40 PS weniger als vom Spender, gehts voran, dass die Augen tränen. So zumindest der subjektive Eindruck des ZT.
6,6 Sekunden auf die Hundertermarke, lißt sich nciht sonderlich aufregend, ist es aber! Die Pony´s scharren derart mit den Hufen, dass es eine Freude ist. Kombinert mit einem leicht zu schaltenden 5-Ganggetriebe kam dermaßen Fahrspaß auf, wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte. Mit angelegten Segelohren und einer etwas abschüssigen Bahn, kommt man locker auf über 260km/h.
Obwohl ich nicht gerade zurückhaltend mit dem Gasfuß umging, verbrauchte er gerade mal 14,7 Liter.
Ein durchaus akzeptaber Wert, der noch deutlich nach unten ginge, würde man nicht ständig in Versuchung geraten, den Mördersound hören zu wollen, wenn man aufs Gas latscht.
Das man aus dem sonst frontgetriebenen Rover 75 einen heckgetriebenen MG machte, vertärkt die Freude noch, denn
der Umbau ist gelungen. Eibach-Federn und Bilstein-Dämpfer rundum lassen den ZT mit seinen recht aufwändig konzipierten Achsen sehr gut auf der Straße liegen.
Die Grundabstimmung ist dabei ziemlich straff. Dennoch ist der Komfort sehr annehmbar, weil das Ansprechverhalten erstaunlich gut ist. Präzise und ohne viel Seitenneigung lässt sich der ZT dabei um die Ecken jagen, als hätte man die Traktion eines 4 Wheel D!
ESP ist nicht zu finden, aber das habe ich ehrlich gesagt auch nicht vermisst.
Am Body des 75 hat man wenig verändert. Gut so, denn die Außenhaut erfreute von Anfang an durch zeitlosen Stil und Eleganz. So auch der Innenraum. Da könnten sogar Jagfahrer neidisch werden. Feinstes Holz, lecker Leder, gut kontorierte Sportsitze, und schöne auf Antik gehaltene Instrumente. Auch die Ausstattung lässt keine Wünsche offen, denn es fehlt schlicht an nichts!
Insgesamt ein scharfes Teil, dass ich eigentlich nicht mehr abgeben wollte. Aber meine Frau wollte partout keinen Drittfahrzeug. Schade!
P.S. Für süchtige gibts auch noch einen netten Tuningsatz mit Kompressor. Ergebnis 360 PS !!