Erfahrungsbericht MG MGB 1.8 (95 PS) von Eighttoasts, Dezember 2017
Mein MGB GT stammt von 1967, hat also noch das Schaltgetriebe mit dem unsynchronisierten 1. Gang.
Verbrauch bei mir liegt bei 8- 10l /100km.
Wie der Jaguar XJ-S war der MGB GT eines meiner Lieblingsautos aus Kindertagen und so habe ich ihn mir gekauft, in British Racing Green, schwarzen Ledersitzen mit weißen Kedern und Chrom- Speichenfelgen.
Obwohl der MGB eher ein Brot- und Butterauto ist, zählt er für mich immer noch optisch zu den gelungensten Fahrzeugen, die je gebaut wurden, gerade als GT und MK1.
Man fühlt sich direkt in eine andere Zeit versetzt, alles ist mit Liebe gebaut worden. Der Blick fällt direkt auf die lange Haube und die runden Kotflügel, das große dünne Bakelitlenkrad und der dünne Schalthebel sitzen genau dort, wo sie hingehören.
Die Schaltung ist knackig, kurz und es klackt satt beim Schalten, die Kupplung ist herrlich und auch die Lenkung ohne Servounterstützung ist eine wahre Freude. Beim Bremsen muss man gut zulangen, da gibt es keine Unterstützung, bei den frühen Modellen ist auch nur eine 1- Kreisanlage verbaut, da muss alles gut gewartet sein, sonst wird es gefährlich.
Der Fahrkomfort ist ordentlich, es handelt sich aber um einen Sportwagen, ich bin immer noch erstaunt, wie zackig ein mittlerweile 50 Jahre altes Auto bewegt werden kann.
Der Motor ist der Vierzylinder mit dem besten Klang, den ich selbst gefahren habe, viel Leistung darf man bei 95 PS nicht erwarten, aber durch den Sound, das knackige Fahrwerk und die direkte Lenkung kommt dennoch mehr als genug Fahrfreude auf.
Der Innenraum ist sehr ansehnlich gestaltet, Platz hat sehr viel, sogar die Rücksitzlehnen können umgelegt werden, praktisch ist er allemal.
Ist er alltagstauglich?
Das größte Problem ist der Rost und gerade im Winter würde ich das dem MGB nicht zumuten wollen, auch keinem anderen nicht voll verzinkten Oldtimer. Im Sommer und bei Vorhandensein einer Garage geht das durchaus, wobei man natürlich eher ein neueres Modell mit Zweikreisbremsanlage, voll synchronisierten Getriebe und schlauchlosen Reifen vorziehen sollte.
Immer eine Hohlraumkonservierung bei abgeschlossenen Blecharbeiten machen und im Alltagsbetrieb Innenkotflügel einbauen (muss aber auch fachmännisch erfolgen, sonst rostet es da erst recht...).
+ sehr schönes Design, innen wie außen
+ sportlich zu fahren & günstige Ersatzteile
+ gut selbst zu reparieren
+ toller Motorsound, knackiges Getriebe und Lenkung
+ viel Platz und variabler Innenraum
+ zum Spaßhaben ausreichende Leistung
- Rost
- Rost
- Rost
- frühe Modelle nicht alltagstauglich