Erfahrungsbericht Mercedes-Benz SLK SLK 200 Kompressor (184 PS) von JenTho, November 2017
Mein Erfahrungsbericht hat in erster Linie mit Mercedes als Unternehmen und deren Service zu tun. Leider wirkt sich das für mich auch auf die Weiterempfehlung des Fahrzeugs aus, denn wer empfiehlt Freunden ein tolles Auto, wenn man mit dem Hersteller ständig Ärger hat? Im Erfahrungsbericht ist sowohl über einen SLK als auch eine A-Klasse geschrieben!
Meine Erfahrung:
Wenn Kundenzufriedenheit keine Rolle mehr spielt, weil die Verkaufszahlen (noch) stimmen:
Mercedes- Benz. Die Automarke mit dem Stern. Sie steht für das Beste oder nichts. Das ist der Slogan der weltweit bekannten und im höheren Preissegment angesiedelten Automarke.
Doch liest man sich im Internet die dort veröffentlichten Beschwerden über Mercedes in den diversen Foren durch, erkennt man eines ziemlich schnell: Das Beste ist für Mercedes nichts, wenn es um Kundenzufriedenheit geht.
Hat man ein Problem mit seinem Fahrzeug, fährt man mit ihm in die Werkstatt. Möchte man seinen Garantieanspruch bei Mercedes nicht verlieren, verbleibt einem dann nur der Gang in eine Vertragswerkstatt. Abgesehen, davon dass diese Vertragswerkstätten wesentlich teurer sind, sind sie im Umgang mit ihren Kunden auch noch unfreundlicher.
Einen Mercedes Benz zu besitzen ist wie Privatpatient zu sein. Man fühlt sich gut und sicher, hat eine erlesene Auswahl an Apotheken (Werkstätten) und man zahlt die Rezepte zu Privatpatient-Preisen.
Was man als neuer Merecdes- Benz- Privatpatient allerdings nicht weiß, ist, dass man in einer gesetzlichen Versicherung wesentlich besser aufgehoben wäre.
Wir haben einen Mercedes SLK mit dem Baujahr 2010. Wir bewegen uns mit diesem Auto also in einem Preissegment, dass sich nicht jeder leisten kann. Das Model ist sportlich und elegant zugleich. Das Design lädt dazu ein, diesem Wagen hinterherzuschauen, wenn er an einem vorbei fährt. Im Sommer diesen Jahres verzog sich das Hardtop des SLK unter der Sonneneinstrahlung und löste sich von der Karosserie. Nach einem Werkstattaufenthalt wurde schnell klar, dass ein neues Dach auf unseren SLK gesetzt werden muss. Nun könnte man annehmen, dass ein Hardtop eines Cabriolets, das sich unter Sonneneinstrahlung von der Karosserie löst, nicht unter die Verschleißteile fällt, doch Mercedes sah das anders. Mercedes verlangte von uns den hälftigen Preis des neuen Dachs zu zahlen (ca. € 1.300,00 eigener Anteil). Nach mehreren Telefonaten, E-Mail Schreiben mit Mercedes Benz in Maastricht und einem Telefonat mit dem Vorstand fiel das Ergebnis eher nüchtern aus.
Man teilte uns höflich mit, dass die Kulanz eine freiwillige Leistung des Herstellers ist und ein Hardtop sich nach 7 Betriebsjahren (5 Jahre davon in unserem Besitz) schon mal von der Karosserie lösen könnte. Des Weiteren wären, die letzten zwei Wartungen nicht bei Mercedes Benz selbst gemacht worden; bis vor zwei Jahren war die Firma, bei der alle Wartungen gemacht worden sind noch Vertragspartner von Mercedes. Man stellte uns einen Servicegutschein über 203 € netto aus Kulanz aus, um uns zufrieden zu stellen.
Ganz nach ihrem eigenen Slogan nur „das Beste oder nichts“.
Nun ist es so, dass wir uns Anfang diesen Jahres für einen weiteren Mercedes A200 entschieden haben. Das Design von Mercedes überzeugt und gefällt uns persönlich. Abgesehen davon, war zum Kaufzeitpunkt der neuen A-Klasse auch unser SLK- Dach- Problem noch nicht vorhanden. Die kleine A- Klasse fährt sich gut und leicht. In der AMG Ausstattung, für die wir uns entschieden haben, sieht das Auto nicht nur sportlich aus, sondern fährt sich auch so. Doch auch eigentlich hätten wir schon bei unserem Versuch eine Probefahrt mit dem Mercedes- Benz Autohaus in Frankfurt zu vereinbaren, die Finger von einem weiteren Mercedes lassen sollen. Nachdem wir telefonisch nach einem Termin für eine Probefahrt unseres Wunschfahrzeugs angefragt hatten, fragte uns die Dame von Mercedes- Benz an der anderen Leitung, ob wir denn auch Interesse hätten das Auto zu kaufen. Gut. Wir sind Menschen, die ein Auto Probe fahren wollen, weil sie interessiert sind es auch tatsächlich zu kaufen. Es gibt sicher auch andere. Nachdem wir der Dame höflich mitteilten, dass wir das Auto, sollte es uns nach der Probefahrt weiterhin zusagen, ggf. auch kaufen würden antwortete man uns, dass eine Probefahrt nur mit Kaufzusage möglich sei. Ganz nach dem Motto „das Beste oder nichts“. In diesem Fall, nichts. Für eine Probefahrt sind wir schließlich in eine Mercedes Niederlassung nach Darmstadt gefahren. Hier wurden wir wesentlich freundlicher bedient.
Gekauft haben wir eine A- Klasse, 2015er Baujahres mit knapp 13.000 Kilometern, dann in einer Niederlassung in Stuttgart. Doch bereits drei Wochen nach dem Kauf funktionierte die Start- Stopp- Automatik nicht mehr. Drei Wochen nach Kauf, beanspruchten wir also gleich unsere „Junge Sterne Garantie“ und brachten den Wagen nach Terminabsprache in die Mercedes- Werkstatt. Um von der Werkstatt wieder „wegzukommen“ bot man uns einen Taxigutschein in Höhe von 15,00 € oder ein RMV- Tagesticket zur Entschädigung an. Das ist sehr nett, nur kommen wir mit diesen nicht weit. Die Batterie wurde ausgetauscht und wir bekamen das Fahrzeug nach ca. 8 Stunden mit der Bestätigung, dass das Problem mit der Start- Stopp- Automatik jetzt nicht mehr auftreten sollte, zurück. Einen Leihwagen haben wir uns für den Tag privat organisieren müssen.
Sechs Monate später vereinbarzen wir wieder einen Werkstatttermin bei Mercedes, da die Start- Stopp- Automatik wieder nicht funktionierte. Man gab uns relativ zeitnah einen Termin. Auf eine, um eine Woche, spätere Anfrage, ob man den Termin für den in der Zwischenzeit aufgeleuchteten Service B1, auf den selben Tag legen könne, reagierte man mit einer Absage; Wartungstermine seien an dem bereits vereinbarten Termin leider nicht mehr möglich. Man gab uns einen extra Termin für die Service Wartung, zwei Wochen später.
Zu unserem erneuten Start- Stopp- Automatik- Problem bot man uns bei Abgabe des Fahrzeugs wieder sehr höflich einen Taxigutschein in Höhe von € 15,00 oder ein RMV- Tagesticket an. Wir schlussfolgerten daraus, dass es völlig uninteressant ist, wie oft man mit dem gleichen Problem in die Werkstatt kommt, einen Leihwagen muss man sich bei Mercedes wohl grundsätzlich privat organisieren.
Nach ca. 7 Stunden, in denen unsere A- Klasse in der Werkstatt stand, erhielten wir einen Anruf von der Werkstatt, dass das Auto ab der nächsten halben Stunde abgeholt werden könnte. Die Fehlermeldung lag in der Batterie und diese wurde ausgetauscht. Auf die Nachfrage, das die gleiche Fehlermeldung bereits vor sechs Monaten vorlag und ob das Auto irgendwo anders Strom ziehen könnte, erhielten wir die Auskunft, dass es sich um eine fehlerhafte Batterie gehandelt habe. Mercedes hätte in der jetzt eingebauten Batterie neue Bauteile verbaut, die zu dem Problem in den letzten Batterien geführt haben sollen. Unser Problem mit der Star- Stopp- Automatik sollte nun behoben sein. Leider konnte man aber nicht testen, ob diese nun wieder funktionsfähig sei, da nicht genügend Benzin im Tank vorhanden sei. Wir sollten doch bitte testen, ob die Fehlermeldung der Start- Stopp- Automatik wieder auftaucht und uns ggf. wieder melden.
Schön. Dass das Problem nun behoben sein sollte, hörten wir bereits zum zweiten Mal und das die Werkstatt es nicht für möglich hält uns anzurufen und anzufragen, ob sie zum Testen der neu eingebauten Batterie für einen Betrag X Benzin einfüllen könnten, empfinden wir als Frechheit. Auf unsere Anfrage, wie Mercedes es handhaben wolle, wenn wir in den nächsten Monaten wieder wegen der Batterie Ärger mit dem Fahrzeug hätten und was das für uns bedeutet, wenn die Garantie erst einmal abgelaufen ist, wollte und/ oder konnte man uns bis heute keine Antwort erteilen. Auf unsere E-Mail in der wir unser Problem mal wieder an Mercedes- Benz Stuttgart/ Maastricht schilderten, bekamen wir als Antwort einen € 80,00 Mercedes-Benz- Online- Shop- Gutschein und die Mitteilung, dass wir uns doch gern in einer anderen Angelegenheit wieder an den Kundenservice wenden könnten.
Mercedes- Benz und vor allem die Mitarbeiter scheinen sich Ihrem Motto „das Beste oder nichts“ nicht ganz treu zu sein!
Das Beste oder nichts? Bevor nochmal Mercedes, dann lieber nichts!