Chefins Nachfolgeauto! Zuerst war es der R129 SL 600 ( Bericht folgt später) Kaum war der neue SL vorgestellt worden, glaube es war im Jahre 2001, erfolgte auch schon gleich eine Bestellung meines Chefs für seine wirklich sehr geliebte Frau.
Oh ja der R230 SL 500 sieht schon klasse aus mit seinen sportlich eleganten Linien, dem wuchtigen Heck und der keilformartigen Karroserie. Das Gesicht ist tief heruntergezogen und mit den ineinander verschmolzenen Doppel-Rundscheinwerfern sowie dem großen, im Kühlergrill untergebrachten Stern. Das Heck ziert ein leicht abfallender Kofferdeckel, unter dem sich das erste Highlight des Fahrzeugs versteckt: das Variodach. eine weiterentwickelte Version des aus dem kleineren SLK bekannten Klappdachmechanismus. In nur 16 Sekunden verwandeln Elektro-Heinzelmännchen den Sportwagen zum Cabrio.
Der besondere Clou dabei ist eine neuartige Schwenkmechanik welche die Heckscheibe um 180 Grad dreht, sodass die Dachkomponenten raumsparender im oberen Kofferraumbereich untergebracht werden konnten. Darunter verbleiben 235 Liter Gepäckraum. Bei geschlossenem Dach stehen 317 Liter zur Verfügung. Ein echter Hingucker und zudem erpart das auch so manches neue Cabriostoffdach, welche doch durch Schmutz und Wettereinflüsse nach wenigen Jahren unschön aussehen und gewechselt werden müssen.
Ein V8-Motor hat grundsätzlich immer seinen besonderen Reiz, lässt er doch mehr als souveräne Antriebskraft und einen netten Sound vermuten. Auch wenn die Leistung von unserer Dame des Hauses niemals abgerufen wird, ist es doch immer wieder eine Freude Leistung satt zu haben. Schließlich föhrt ja auch mal der Herr des Hauses mit dem 500 SL. Obwohl die Nennleistung von 225 kW (306 PS) nicht ganz so brachial auf die Straße gebracht wird, wie beim Bentley Brookland, aber damit ja kein Missverständnis aufkommt: 460 Newtonmeter, die zwischen 2700 und 4200 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung stehen, ermöglichen schon sehr flottes Vorankommen: Laut Mercedes 6,2 Sekunden vergehen bis Tempo 100 und einmal mehr ist bei elektronisch begrenzten 250 Stundenkilometern Schluss. Doch fühlen kann man die Fahrleistungen aufgrund des hervorragenden Insassenschutzes und der perfekten Geräuschdämmung, die das dumpfe Grollen der Doppelauspuffanlage beinahe bedauernswert gut auffängt, eher weniger. Mercedes berichtet zudem von einer intelligenten Software in der Motorsteuerung, die sich auf den Fahrstil des jeweiligen Chauffeurs einstellt und die Charakteristik entsprechend zwischen Sportlichkeit und Komfort variieren lässt.
Fakt ist, spüren tut man davon im Betrieb nichts.
Das die Entscheidung auf einen 500 fiel und nicht wie zuvor ein 600 war einfach dami begründet, das der neue SL nominal fast über dasselbe Leistungsvermögen verfügt wie der alte 600. Allerdings hatte diese 12 statt 8 Töpfe und doch fast 80 PS mehr.
Der Chefin hätte auch ein 350SL genügt, doch damit wollte der Boss nun wirklich nichts zu tun haben. 6 Zylinder sind ihm mindestens 2 zuwenig - grins.
Perfekt wird die Kraft des 4966 ccm großen Triebwerks über eine Fünfgangautomatik mit manueller Schaltfunktion per Tastendruck im serienmäßigen Multifunktionslenkrad auf die Hinterräder übertragen. Der Automat schaltet so angenehm weich, dass ein Fahrstufenwechsel kaum wahrgenommen wird. Dafür gibts es von mir absolute Bestnoten.
Das schön gestaltete, mit nostalgischen Anleihen versehene Cockpit macht die biedere Sachlichkeit im Inneren des Vorgänger-SL vergessen. Bequemes Sportledergestühl, natürlich wieder mit integriertem Gurt,die vielfach verstellbaren Sitzpositionen und leichte Bedienung lassen beim fahren des Roadsters echte Freude aufkommen. Während man sich an die Materialauswahl erst gewöhnen muss, denn die verwendeten Kunststoffe wirken zwar hochwertig, erreichen aber nicht mehr das Niveau des Unsterblichen wie im Vorgängermodell. Ja uch bei Mercedes muß wohl etwas gespart werden zwischenzeitlich. Nichts desto trotz ist das Ambiente sehr gelungen und das topmoderne Cockpit ist zum Verwöhnen der Augen genauso gedacht wie zum allseits guten Ablesen derer.
Mindestens 94.000 Euro müssen an Mercedes entrichtet werden, bevor ein nagelneuer SL seinen Besitzer(in) glücklich macht. Inklusive einer Auswahl an Extras wie Abstandsregelanlage Distronic, Bi-Xenonlampen, dem Zugangsprogramm Keyless-Go, belüfteten Sitzen, Parktronic, Comand-System mit CD-Wechsler, Bose-Soundpaket, TV-Tuner sowie Sprachbedienung Linguatronic und einer Handy-Freisprechvorrüstung überschreitet der Schwabenroadster locker und ohne Anstrengung die Marke von
120000 Euro. Wer Schnickschnack will muß bluten. Doch das weiß ja wohl inzwischen jeder.
Der Verbrauch ist angemessen und entspricht dem Standards eines guten und technisch neuen V8 Triebwwerks. Die Bandbreite bewgt sich von unter 10 bis weit über 20 Liter bei Ausreizung des gesamten Leistungspotentials. Was aber nur selten bzw.nie zum Einsatz kommt
Der neue SL hat wie alle seine Vorgänger, das Talent zum Kultauto und er ist und bleibt ein echter Traumwagen.
Seit 4 Jahren ziert nun ein neuer SL unseren Fuhrpark
SL 63! Unser Chef konnte halt nicht anders - Sie wissen schon!
Darüber später mehr