Schon die Daten zeigen ganz klar, hier ist die automobile Oberklasse erreicht. Aus standesgemäßen 5,5 Litern Hubraum entwickelt der Achtzylinder 388 PS. Auch das Drehmoment zeugt von purer Kraft. Kein Wunder, dass der S 500 mit Sprintwerten eines Sportwagens überzeugen kann. Obwohl ich davon in der Praxis gar nicht so viel spüre und fast etwas enttäuscht bin.
Hier ist es wie beim Fahrwerk, die neue S-Klasse kann richtig sportlich, gibt sich aber im Kern sehr komfortabel und verkneift sich fast jegliches Machogehabe.
Das Getriebe erfüllt alle Wünsche in punkto Komfort, arbeitet ohne spürbare Schaltrucke und sorgt für ein entspanntes Fahren. Nur richtig sportlich will ihr nicht gelingen, schaltet bei vollem Tritt aufs Gaspedal eher träge Gang für Gang herunter und nimmt dem Wagen einiges von seinem Elan. Manuelles Schalten ist mir zwar möglich, allerdings greift die Automatik recht früh selbst ein.
Und auch der Mix-Verbrauch von 12 Liter kann sich in dieser Fahrzeugklasse und bei der Leistung durchaus sehen lassen, wenn ich die gebotene Leistung allerdings ständig abfordere, muss ich eher mit 20 Litern kalkulieren.
Auch wenn bei der S-Klasse der Komfort fraglos im Vordergrund steht und von den meisten Käufern mit Sicherheit auch nicht anders erwartet wird, so macht das neue Flaggschiff auch bei sportlicheren Gangarten stets eine gute Figur. Gerade auf den engen Passstraßen war der Fahrspaß groß und ihr Handling, dank direkter und angenehm straffer Lenkung, sehr gut. Zur ganz großen Form läuft sie dann aber doch auf der Autobahn auf, hier glänzt sie mit einer sehr dezenten Geräuschkulisse und viel Fahrkomfort, Bodenwellen und Schlaglöcher werden bestens weggefiltert.