Stattlich steht er da, der neue GL 320 CDI von Benz, da gibts keine Frage. Und eine gute Figur macht er dabei auch noch.
Wie immer, wenn ich einen meiner Transporter zum Service bringe, gibts einen Leihwagen, und einmal war es der neue GL.
Klar verfolgt der Benzhändler damit die Absicht, das ich irgendwann auch einen PKW von ihm kaufen werde, und na ja, beim GL könnte man schon schwach werden. Und das obwohl ich mit dem Großen nicht wirklich etwas anzufangen wüßte, denn zum sauigeln im Gelände nehm ich dann doch lieber den Landy vom befreundeten Oberförster.
Dazu wäre er auch zu schade, denn er sieht schon edel aus mit seinen breiten Alus.
Ecken und Kanten zeichnen ihn aus, und er ist damit so windschlüpfrig wie eine alte schottische Steinmauer. Doch damit grenzt er sich klar ab von Q7 und Co. und das ist auch gut so. Sein Vorbild war der Mercedes G, der schon seit Jahrzehnten beinahe unverändert gebaut wird und wohl auch nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden wird, da er noch immer eine große Fangemeinde hat.
Der GL ist nicht sein direkter Nachfolge, aber er tendiert zumindest in diese Richtung.
Ein wenig gwundert hab ich mich dann aber bei der Inneneinrichtung, die meiner Meinung nach nicht ganz den Anspruch eines Premium-Fahrzeuges erfüllt. Raum für Geschmacksdiskussionen lassen die unstrukturierte Türverkleidung im Fond und die großflächigen Zierteile in den optionalen Mattholz- und Aluminium-Ausführungen. Am besten, man belässt es bei der mit Stoff bezogenen Basisvariante. Das Armaturenbrett selbst ist schön gemasert und griffsympathisch weich.
Das Cockpit erinnert ein wenig an das der C-Klasse. Die drei Rundinstrumente sind hervorragend ablesbar, die Darstellung der Zusatzinformationen zentral im Tachometer ist vorbildlich. Das Zentraldisplay in der Mittelkonsole ist blickfreundlich weit oben platziert und die Bedieneinheit für die Klimaautomatik ist quasi selbsterklärend logisch.
Platz gibts auch genug, und das ist nicht unbedingt ein Must bei den sogenannten SUV´s dieser Zeit. 450 Liter Kofferraum können sich sehen lassen und die Passagiere haben auf allen Plätzen ausreichend Platz für die Extremitäten.
Das selektives Dämpfungssystem,und das sogenannte Agility-Control-Fahrwerk basieren aus der C-Klasse machen einen Topjob im GL. Die Stoßdämpferkräfte werden automatisch an die Fahrsituation anpasst. In der Praxis funktioniert das hervorragend, der GLK rollt doch sehr komfortabel ab, und lässt sich trotzdem agil und mit geringer Seitenneigung über die unterschiedlichsten Straßen bewegen.
Die Geländeeigenschaften sind eher eingeschränkt, denn nur 18,7 Zentimeter Bodenfreiheit ist nicht eben viel dann nämlich setzt der serienmäßige Partikelfilter auf. Der permanente Mercedes-Allradantrieb 4Matic ist im Grunde für eine optimale Performance auf der Straße ausgelegt. Und dort macht er seine Sache auch gut. Wer damit in den Winterurlaub fährt, wird sicher keine Probleme bekommen auf vereisten oder schneebedeckten Straßen, vorausgesetzt Winterreifen sind montiert.
Der altbekannte 3,0-Liter-V6-Turbodiesel mit 224 PS und 540 Newtonmeter Drehmoment garantiert auch im GL beste Fahrleistungen und einen verhältnismäßig günstigen Verbrauch. Bei meiner 3 tägigen Fahrt kam ich deutlich unter 10 Liter, und das auf allen Straßen inkl.Highway.
Da gibts definitiv nichts zu meckern.
Auch die 7-Gang-Automatik ist ein Quell der Freude, schaltet sie doch sanft und völlig unaufgeregt, und das mit immerhin 540Nm Drehmoment des kräftigen 6-Zylinders.
Wer denn unbedingt einen SUV braucht, die Gründe hierfür sind manchmal schon mannigfaltig und nicht so richtig nachzuvollziehen, der bekommt mit dem GL einen markanten Gesellen, der nicht nur formschön ist, sondern auch mit seinen inneren Werten überzeugen kann.