1. Warum E-Klasse Kombi?
Der Wagen sollte eigentlich einen Mercedes Vito Van ersetzen, den meine bessere Hälfte nicht mehr wollte, da er so patschert zum Fahren sei.
Wichtig also: Viel Platz, gut zu fahren und gaaaanz wichtig: Sicher muß er sein. Die Wahl vor 2 Jahren fiel letztlich auf den E-Benz, da dieser in der hinteren Reihe am breitesten war. Das ist gut so, da kann man (mit etwas Mühe) drei Kindersitze nebeneinander montieren. Wenn man eine gewisse Fingerfertigkeit hat kann man die Kids dann auch noch anschnallen. Die zwei integrierten Kindersitze sind zwar äußerst praktisch, für lange Strecken jedoch bieten sie den Kleinen zu wenig Seitenhalt, für die Kindergartenfahrt reicht es locker. Kombi war sowieso keine Frage. Trotzdem ist er natürlich im Vergleich zum Vito ein Knirps.
2. Warum 320 E ?
Eigentlich war es uns komplett egal, welcher Benz es werden würde. Ich hätte auch einen E 200 CDI genommen, wenn es gepasst hätte. Nach einiger Suche wurde mir klar, dass man für einen Diesel Kombi mit der selben km Anzahl rund 10.000 Euro mehr bezahlen muss als für den Benziner. Oder man akzeptiert rund 100.000 km mehr auf dem Tacho. Also war die Sache klar: Benziner. Eigentlich schwebte mir der 240er vor. Doch schon die nächste Überraschung: je weniger PS, umso teurer der Gebrauchte. Mein Mechaniker verriet mir: das Service beim 240er kostet gleich viel wie beim 320er. Und dann der Hammer: laut Betriebsanleitung verbraucht der 320er weniger auf 100km als der 240er oder 280er!!!.
Da war mir dann das etwas mehr an Kfz-Steuer relativ schnell egal.
3. Wie fährt er?
Nun, da liegen natürlich Welten zwischen den Vito und dem 320er. Er fährt nicht, er gleitet, oder sollte man sagen, er schwebt? Jedenfalls ist es die reinste Entspannung, man hat das Gefühl, frischer aus dem Wagen zu steigen, als man eingestiegen ist, und das nach 4 Stunden Fahrt! Die Kids sind auch viel ruhiger, weil sie ob der Ruhe gleich wegpennen, na ja, das ist schon ein Vorteil, irgendwie.
Die Automatik und der Tempomat tun das Ihre, um ein entspanntes Fahren zu ermöglichen. Der Motor läuft praktisch permanent im unteren Drittel des Drehzahlbereiches. Das macht ihn auch sparsam. Auf der Autobahn ist er King, beim Einparken in der Stadt wünscht man sich dann doch manchmal den kleinsten Bruder Smart for Two.
4. Die Kosten?
Der Wagen hat neu im Jahre 1999 fast eine Million Schilling (= rd. 140.000DM oder ca. 70.000Euro) gekostet. Ich hab´ die Originalrechnung. Den Vorbesitzern war nichts zu teuer: Elektr. Sitz mit 3 Memoryfunktionen, beheizbare Sitze, Leder, Schiebedach, Xenon, etc.etc. Gebraucht nach sieben Jahren ist der Wagen ein Schnäppchen gewesen, daher habe ich die maximalen Sterne für Preis/Leistung vergeben. Gilt nur für Gebrauchte!
Versicherung ist natürlich teuer (PS!), Spritverbrauch liegt bei ca. 9 Liter/100. Ich hab es schon einmal geschafft unter 8 l/100, das macht aber keinen Spaß mehr. Servicekosten bei Mercedes waren schon immer ok, sind es auch jetzt.
5. Probleme?
Eigentlich nur eines. Das kannte ich aber schon bestens vom Vito. Der Rost.
Eigentlich sollte das kein Thema in der Preisklasse sein, ist aber ein großes. Mein Mechaniker hat mir gesagt, das Problem hat Mercedes, seit sie die wasserverdünnbaren Farben nehmen. Ist der Decklack auch nur leicht beschädigt (z.B. Steinschlag) kommt sofort der Rost.
6. Fazit:
Neu könnte und wollte ich mir so einen Wagen nicht kaufen. Wenn man mit Gebrauchtwagen kein Problem hat, ein solides großes Auto sucht, dem auch nicht gleich die Puste ausgeht, ist der Wagen allemal eine Überlegung wert. Wir sind die ersten 40.000km (derzeitiger Tachostand 170tkm) sehr gerne und sehr gut gefahren. Steinschläge tupfen wir dann wieder im Frühjahr mit Grund- und Decklack aus.......