Erfahrungsbericht Mercedes-Benz C-Klasse C 300 BlueTEC Hybrid (204 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Februar 2023
Optisch unglaublich ansprechend verpackt, präsentiert sich mich der Kombi in Perfektion. Das Fahrzeug hat so viele Highlights zu bieten, von DIGITAL LIGHT über MBUX bis hin zur Hinterachslenkung. Den Fakt, dass man hierfür auch ordentlich in den Geldbeutel greifen muss, lass ich an dieser Stelle mal außer Acht. Geht es ja schließlich um die Erfahrung.
Die praktische Karosserieform eines Kombi dynamisch zu interpretieren ist Mercedes-Benz durch und durch gelungen. Und das ohne den Nutzwert entscheidend einzuschränken. Im Vergleich zum Vorgänger bietet die neue C-Klasse sogar noch etwas mehr Raum. Mit meinen 1.80 Meter bekomme ich auf der Rücksitzbank mehr Beinfreiheit und Platz im Kopfbereich zu spüren. Hier nehmen auch Sitzriesen bequem Platz.
Die Lehnen der Fondsitzbank lassen sich variabel im Verhältnis 40:20:40 umlegen. Um diesen Vorgang auszulösen, bemühe ich jeweils die Schalter an den Rückseiten der Lehnen. Auf Wunsch geht dies elektrisch vonstatten. Ohne Aufpreis, lässt sich der Kofferraum auf verschiedene Arten elektrisch öffnen und schließen. Sei es über den Griff direkt an der Heckklappe, eine Taste im Auto, oder mittels Fernbedienung über den Fahrzeugschlüssel.
Ist der Kofferraum geöffnet, empfängt mich eine angenehm niedrige Ladekante, die Mercedes im Vergleich zur vorherigen Generation nochmals senkt. Zudem schafft der Hersteller unter der Gepäckraumabdeckung mehr Platz. Nun ausgerüstet mit einem Abdeckrollo und Trennnetzrollo, die Mercedes-Benz zweiteilig mit jeweils einem eigenen Fixierungspunkt ausführt, bietet die Gestaltung mehr Flexibilität.
Auf dem Fahrersitz Platz genommen, finde ich bei all den Verstellmöglichkeiten im Nu die optimale Sitzposition. Im Innenraum lasse ich mich von der Wohlfühlatmosphäre einnehmen. Der Hersteller fasst moderne und warme Komponenten gelungen zusammen. Die Vielfalt an hochwertigen Materialien, Polsterstoffen und Dekorelementen bieten einen individuellen Look.
Die Anmutung der Mercedes C-Klasse bewegt sich wahrlich nicht auf Mittelklasse-Niveau. Dabei streckt sich die Baureihe nicht nur bei der Wahrnehmung der Oberklasse entgegen. Das Anzeige- und Bedienkonzept bietet viel an. Hinter dem Lenkrad erstreckt sich zunächst die neu gezeichnete Instrumententafel. Die Darstellung der Anzeigen wechselt abhängig der gewählten Modi.
Rückt im Modi „sportlich“ die Farbe Rot und der dynamisch inszenierte Drehzahlmesser in den Vordergrund, hält die klassische Anzeige zwei Tuben und wechselnde Inhalte bereit. Im Anzeigestil „dezent“ reduziert das digitale Cockpit den Inhalt auf das Wesentliche. Im „Assistenzmodus“ erhalte ich wichtige Informationen bis hin zum Verkehrsgeschehen in Echtzeit. Mit der Fullscreen-Navigation verzeichnet Mercedes ein weiteres Highlight.
Das mittig angeordnete Display im Hochformat knüpft Mercedes an MBUX. Das Infotainmentsystem bietet ein Nutzererlebnis, die mit all ihren Möglichkeiten im Automobilbereich die Messlatte sehr hoch setzt. MBUX erweist sich als intuitiv, intelligent und digital. Die Fahrzeug- und Komfortfunktionen sowie die Personalisierungsmöglichkeiten verlangen im Grunde einen eigenen Erfahrungsbericht.
Mercedes MBUX bietet wahrlich einen sehr großen Umfang an Funktionen. Trotz der Vielfalt finde ich mich jedoch schnell zurecht. Dem Hersteller gelingt es die Bedienbarkeit einfach zu halten. Die Möglichkeiten sich durch die Funktionen zu manövrieren sind vielfältig. Ich kann Menüpunkte per Fingerwisch über den Touchscreen oder über die Schalter und Touchfelder am Lenkrad ansteuern. Die dortigen Touchflächen verlangen zwar eine Eingewöhnung, doch schon nach kurzer Zeit finde ich großen Gefallen daran. Alternativ bemühe ich die Sprachsteuerung. „Hey Mercedes“ vernetzt Dich obendrein mit Deinen Geräten Zuhause, vorausgesetzt diese verfügen über die Smart Home-Funktion.
Mit der Option MBUX Augmented Reality hat Mercedes noch ein ganz besonderes Schmankerl im Gepäck. Welches ich erleben darf und nicht mehr missen möchte. MBUX Augmented Reality steht in Verbindung mit der Navigation. Die von den Kameras eingefangene Umgebung blendet Mercedes mir in hochwertigen Bewegtbildern direkt im Zentral-Display ein. Ergänzt um Informationen, Markierungen und selbst virtuelle Objekte. Darunter verstehen sich Verkehrsschilder, Abbiege- und Spurwechselhinweise sowie Hausnummern. Mit MBUX Augmented Reality manövriere ich mich derart entspannt durch das Getümmel der Großstadt, verfahren unmöglich.
MBUX beweist Liebe zum Detail und hält verschiedene Easter Eggs bereit. An dieser Stelle möchte ich Dir nicht die Überraschungen vorweg nehmen. Doch freue Dich schon mal auf Feiertage und besondere Momente im Jahr und werfe einen Blick auf das große Display in der Mittelkonsole. Einfach unter den Einstellungen im Menü die „Grafik-Goodies“ aktivieren und überraschen lassen.
Den WOW-Effekt hält auch das optionale Digital Light bereit. Neben der perfekten Ausleuchtung weiß die Projektionsfunktion zu begeistern. Projiziert das Lichtpaket Führungslinien, Symbole und Animationen direkt auf die Fahrbahn. Die Hilfsmarkierungen bieten beispielsweise in verengten Baustellen eine bessere Orientierung. Warnsymbole verhindern zudem das falsche Auffahren auf Autobahnen oder das entgegengesetzte Einfahren in Einbahnstraßen. Symbole werden ergänzend vor dem Überfahren von roten Ampeln oder Stoppschildern auf der Straße abgebildet.
Mercedes schafft Komfortstandards auf Oberklasseniveau zu setzen. Zu empfehlen: Die Hinterachslenkung. Im Segment ein hervorstechendes Ausstattungsmerkmal. Bietet das C-Klasse T-Modell mit diesem Extra eine Agilität und Wendigkeit die begeistert. Auf Lastwechsel reagiert der Kombi gelassen. Mit geringen Lenkbewegungen bringe ich das C-Klasse T-Modell entspannt zurück auf Kurs. Gerate ich in brenzlige Situationen regelt das ESP der integrierten Fahrdynamikregelung diese unverzüglich. Ohne mit brutaler Härte einzugreifen.
Der Kombi kann wunderbar sportlich, dennoch ist es der Faktor Komfort, der im Fahrzeug besticht. Im Segment der Mittelklasse-Kombis setzt Mercedes-Benz wahrlich Maßstäbe.
Die Lenkung vermittelt mir ein wunderbar direktes Lenkgefühl. Agiert agil und mit Leichtigkeit. Easy von der Hand gelingen mir auch Einparkmanöver in die engste Parklücke.
Die C-Klasse agiert insgesamt feinfühlig und vorbildlich.
Die Motorenauswahl ist wahrlich umfangreich. Der Mild-Hybrid C 300 ermöglicht es mir Segelpassagen zu nutzen. Der Benziner schaltet sich sanft und kaum zu hören ab und zu. Wer viel während der Fahrt rekuperiert senkt den Verbrauch spürbar. Bei zurückhaltender und vorausschauender Fahrweise erziele ich in Verbrauchswerte von 7 ½ Liter und bewege mich auf Niveau der Herstellerangaben.
Bei alltäglichen Fahrten ist mit acht bis neun Liter zu rechnen. Wer den Pferdchen freien Lauf lässt steigert den Verbrauch rasch auf elf, zwölf Liter.
Die Mildhybrid-Technik stellt einen elektrischen Boost bereit. Die Overboost-Funktion steht im unteren Drehzahlbereich bereit. Diesem kurzzeitigen Leistungsschub steht die Entlastung im verbrauchsintensiven Fahrbetrieb gegenüber. Der Kombi entfaltet seine Kraft wahrlich souverän, einen wirklichen Overboost-Kick verzeichne ich jedoch nicht. Durchzugsstark ist das T-Modell bereits von unten heraus, die C-Klasse bewahrt sich dennoch zu jederzeit seine Contenance.
Die souveräne Kraftentfaltung schafft eine perfekte Harmonie zwischen Fahrer, Motor und Fahrzeug. Abgerundet vom Getriebe. Die Automatik mit neun Gängen arbeitet so sanft und harmonisch mit dem Motor zusammen.
Bei all den Sicherheitsfeatures und Fahrassistenten an Bord die tadellos arbeiten, stellt man schnell fest: Mercedes macht so schnell keiner was vor. Während Mitbewerber bei schlechten Wetterbedingungen durchaus Ausfälle verzeichnen, kann selbst strömender Regen oder dichter Nebel der C-Klasse nichts anhaben. Zudem agieren die Assistenten geschmeidig und feinfühlig ohne mir das Gefühl von Bevormundung zu vermitteln. Mercedes realisiert teilautomatisiertes Fahren eindrucksvoll.