Mal nicht über ein Cabrio und mal nicht über mein eigenes Auto, sondern über den AMG eines Geschäftspartners geht es heute nach längerer Abstinenz hier bei AP.
Au ja kann ich da nur sagen, dass machte heftigen Spaß! und das obwohl mein fahrbarer Untersatz ja auch nicht gerade von schlechten Eltern ist. Aber der mächtige V8 mit noch mächtigeren 6.3 Litern und nicht gerade schlecht im Futter stehenden 457 PS ist dann doch noch mal ne Spur heftiger als mein fast schon im Gegensatz untermotorisierter M3.
Mein lieber Schieber, der schiebt und zwar elendiglich. Und das vershen mit einem Gebrüll aus 4 Endrohren, dass einem Hören und sehen vergeht. Wie ein übel gelaunter Grizzlybär kurz vorm Ausbruch meldet sich der 6,3-Liter-Motor zum Dienst, zaubert mit seinem famosen Achtzylinder-Bass eine Gänsehaut aufs Trommelfell und good vibrations in die Magengegend.
Die C-Klasse sprintet in sage und schreibe 4,5 Sekunden auf Tempo 100, lässt damit sogar einen Porsche 911 stehen.
Mit 600 Newtonmeter Drehmoment-Maximum bringt der C 63 die 255er-Walzen an der Hinterachse öfter fast zum Durchdrehen. Ohne die fein regelnde Elektronik hätten die Reifenhändler am hohen C fast noch mehr Freude als der Tankwart. Denn ohne besondere Ambitionen sind 15 Liter pro 100 Kilometer fällig. Das Doppelte ist aber ebenso möglich, wenn die Peitsche ausgepackt wird und der V8 zeigen kann was in ihm steckt.
Dass die Höchstgeschwindigkeit auf 250 km/h limitiert ist, hat wohl mit einem Rest an "political correctness" zu tun. Die Tachoskala jedenfalls endet erst bei 320.
Aber diese Correctness kann für einige Euroscheine beim freundlichen AMG Händler aufgehoben werden, was in den meisten Fällen auch gemacht wird. Mein Partner grinste nur, als ich ihn darauf ansprach und meinte, das 300km/h schon von ihm erreicht wurden. O.K. jetzt werden wieder manche sagen das nbur vollkommen begaste Typen mit so einem Speed über Deustchlands Autobahnen fahren, aber glauben sie mir, dieser Mann weiß was er tut, und wenn er es dann tut, dann nur wenn es die Verhältnisse zulassen. und da das reichlich selten ist, gehts mit dem schnellen kombi auch schon öfters mal auf den Ring, um den Pferdchen mal den benötigten Auslauf zu verschaffen.
Da hilft dann auch das neue Drei-Stufen–ESP, das die Freiräume zum Driften schrittweise vergrößert. In normalen Modus sind die Schutzengel wachsam wie immer, im Sportmodus zeigen sie etwas mehr Toleranz, und mit einem weiteren Tastendruck melden sie sich vollends ab. Allerdings nur, bis der Fuß die Bremse berührt.( Sehr gewöhnungsbedürftig!)
Dann stehen alle elektronischen Helfer wieder parat. Wie immer bei den Werkstunern ist es mit dem stärkeren Motor alleine nicht getan. So hat AMG zudem das Fahrwerk neu abgestimmt, eine neue Vorderachse mit 35 Millimetern mehr Spurweite montiert, den Biss der Bremsen geschärft und die siebenstufige Automatik beschleunigt. Je nach Programmwahl wechselt sie die Gänge bis zu 50 Prozent schneller.
Muß ich ehrlich sagen, so ein Getriebe habe ich bis dato noch nicht erlebt. Weltklasse!
Nein Ihr Lieben, er ist defintiv nicht dazu gedacht, Farbkübel von A nach B zu kutschieren. Er ist ein Lifestyle-Laster für PS und Soundjunkies, die lieber den V8 brummen hören als eine Oper von Verdi.
Innen geht es naturgemäß sportlich edel zu, und vermisst wird eigentlich nichts. Die Platzverhältnisse sind nicht besser, als in meinem M3, zumindest vorne nicht.
Alles wirkt sauber und ordentlich verarbeitet und Mercedes like.
Und doch gibts so einige Probleme mit dem weit über 70.000 Edelkombi. So musste doch schon öfters außerplanmäßig die Werkstatt angefahren werden, weil die Motorelektronik immer wieder Probleme bereitet. Kulanz wird zwar bis dato gewährt, aber irgendwann ist jede Garantie mal zu Ende.
Also Jungs, nachbessern!