Heute vor genau zwei Wochen habe ich meinen C220 CDI T-Modell Avantgarde mit Erstzulassung 2008 gekauft. In dieser Zeit bin ich bereits 950 Kilometer gefahren. Zum Kauf hatte er 66.800 Kilometer runter. Nach langwierigen Verhandlungen lag der Kaufpreis bei 18.590 Euro.
Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal des Avantgarde zu den anderen Ausstattungslinien ist der Kühlergrill mit dem integrierten Stern. Daneben ist natürlich auch das Mobiliar hochwertiger als Classic und deutlich sportlicher und moderner als Elegance. Auch verfügt mein Fahrzeug über zahlreiche feine Raffinessen, wie das kleine Navigationssystem APS 50, Parktronic System, Anhängerkupplung, Klimaautomatik 2-Zonen, Sitzheizung vorn, den "Speedtronic" genannten Tempomat, Regensensor, Teilleder und Multikontursitze. Darüber hinaus habe ich mich für ein Fahrzeug mit "Junge Sterne" Garantie entschieden, welche eine 2-Jahresgarantie in vollem Umfang auf ein Gebrauchtfahrzeug von Mercedes-Benz beinhaltet. Dafür halte ich den Kaufpreis für durchaus angemessen, zumal ich auch noch 2 kostenlose Inspektionen rausgehandelt habe.
In meinen Augen ist die C-Klasse W204 einer der schönsten Kombis. Außen zeigt er klare Kante, ohne übertrieben bullig zu wirken. Der Avantgarde-Grill schmeichelt ihm sehr, denn dadurch wird das Taxi-Image über Bord geworfen. Zahlreiche Chrom-Applikationen zieren ihn zusätzlich. Die Heckscheibe steht ziemlich aufrecht und die Klappe ist nicht zu sehr konturiert. Besonders toll finde ich das extrem breite Bremslicht. Auch die Seitenansicht gefällt mir sehr gut. Die Fenster sind für heutige Verhältnisse recht groß. Sehr viel Mühe hat sich Mercedes-Benz dabei gegeben, die Türgriffe ansprechend in die Türen zu integrieren. Der Innenraum ist ebenso ansprechend und aufgeräumt, gefällt mir persönlich sogar besser als der des Facelifts. Besonders schön finde ich den großen Analogtacho mit dem Display in der Mitte. Auch das Lenkrad ist angenehm für die Augen sowie die Hände. Sehr gut gefällt mir auch die einfache Bedienung. Es sind nicht zu viele Tasten, trotzdem gibt es keine Doppelfunktionen auf einer Taste. Normalerweise bin ich kein Fan von eckigen Lüftungsdüsen, doch in das Cockpit der C-Klasse passen sie sehr gut.
Die Verarbeitung ist auf einem gewohnt hohen Niveau. Die verwendeten Materialien fühlen sich ausgesprochen hochwertig an und sind erstklassig verarbeitet. Das Lenkrad ist sauber genäht und die Sitze sehr angenehm gepolstert. Ungenaue Spaltmaße sind mir bisher nicht aufgefallen. Selbst die Teppiche hat Mercedes mit Bedacht ausgewählt, sie lassen sich gut reinigen.
Über den Verbrauch kann ich mich überhaupt nicht beschweren. Obwohl der Motor viel Hubraum hat, die Automatik nur über 5 Gänge verfügt und das Leergewicht mit 1.650 Kilogramm ein ganz schöner Brocken ist, liegt der Verbrauch im Durchschnitt (meist auf der Landstraße) bei 6,3 bis 6,8 Litern. Mit seinem Tankvolumen von 66 Litern sind so Etappen von gut 1.000 Kilometer mit einer Tankfüllung gut und gerne machbar. Selbst auf der Autobahn bleibt der übermäßige Durst dank langer Übersetzung aus. Hier gönnt er sich um die 8 bis 9 Liter Diesel, bei flottem Tempo versteht sich.
170 PS sind aus heutiger Sicht gar nicht mehr so viel. Doch die fast 2,2 Liter Hubraum und das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern lassen den Benz zum Sportler werden. 8,8 Sekunden von 0 auf 100 sind schon eine ordentliche Nummer. Doch auch das restliche Fahrverhalten ist keineswegs unsportlich. Durch den Heckantrieb und das straff, aber trotzdem komfortable Fahrwerk, sind kurvige Landstraßen ein bevorzugtes Revier der C-Klasse. Doch auch langsames, leises Dahingleiten versteht der Mercedes ausgesprochen gut. Das Getriebe ist im Komfort-Modus noch relativ zäh und braucht eine Warmlaufphase, doch stellt man es dann auf Sport, schaltet es überaus schnell.
Die C-Klasse ist deutlich kleiner als beispielsweise die E-Klasse, ist ja klar. Doch sie bietet im Vergleich zur direkten Konkurrenz (Audi A4, BMW 3er) subjektiv mehr Platz. Doch ich wollte auch keinen riesigen Kombi, eher einen angenehmen Mittelwert. Vorne sitzt es sich sehr bequem, der Armaturenträger ist angenehm geschnitten, sodass erstaunlich viel Platz für die Beine ist. Hinten ist der Einstieg doch relativ eng. Sitzt man erst einmal, ist es bis zu einer Größe von etwa 1,75 Metern noch recht angenehm. Darüber hinaus kneift es an den Knien. Der Kofferraum ist ausreichend für eine junge Familie wie uns. Ein Kinderwagen passt ohne Probleme hinein, dazu noch reichlich Gepäck. Sehr pfiffig ist der Mechanismus des Gepäckraumrolls, welches auf Knopfdruck zurückfährt. Es sind Kleinigkeiten, so fehlen mir mehr Ablagen, das Handschuhfach ist recht klein ausgefallen und auch in der Mittelarmlehne ist nicht sonderlich viel Platz für Kleinkram. Auch die Tatsache, dass vorne nur ein Getränkehalter vorhanden ist, finde ich nicht gut. Und in die Seitenfächer der Türen passen keine normalen PET-Flaschen.
Fazit: Die Mercedes C-Klasse ist ein feines Auto, egal ob für Familien oder sonst wen. Sie bietet mit dem 220 CDI einen wirklich tollen Motor. Nur winzige Details stören, ansonsten bin ich absolut zufrieden, ich würde wieder einen kaufen.