Erfahrungsbericht Mercedes-Benz C-Klasse C 250 d (204 PS) von CARWALK - Der Autoblog, März 2018
Leider ist der von mir gefahrene 300er Benziner nicht unter den Varianten aufgeführt, mein Erfahrungsbericht informiert allerdings über das Mercedes-Benz C300 Coupé und nicht über den Diesel.
Diese Mercedes-Benz C-Klasse ist mehr als nur eine C-Klasse, hier von Mittelklasse-Niveau zu sprechen wäre irgendwie vermessen, wie ich finde.
Der von mir gefahrene C 300 vereint zudem zwei Charaktere in sich, den komfortablen Benz und den rassigen Sportler. Wenn der ein oder andere auch beanstanden wird, dass hier lediglich ein Vierzylinder verbaut wurde, so konnte ich mich spätestens im aktivierten Sport bzw. Sport Plus Modus daran nicht mehr stören.
Aber von vorn. Zu hören ist erst mal nix – zumindest kaum etwas, ein sonores Motorenblubbern, Fehlanzeige.
Wenn ich das Gaspedal bemühe, werde ich nach einem kurzen Moment aber bereits mit souveränem Vortrieb belohnt. Was den Sound anbelangt, hält sich das Coupé aber immer noch zurück.
Wenn sich der 300er durchaus als drehfreudig erweist, wird er aber doch so richtig erst im Sport bzw. Sport+ Modus zum Leben erweckt.
Denn jetzt scheint das Mercedes-Benz C-Klasse Coupé seinen komfortablen Designer-Anzug gegen einen Rennoverall einzutauschen, die 245 Pferdestärken machen sich jetzt auch akustisch bemerkbar. Wenn der wunderschön kernige Motorensound auch künstlich verstärkt wird, so klingt er und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
Zudem sorgt er für die passende Untermalung, denn das C-Klasse Coupé spricht nun spürbar spontaner an, schaltet noch zackiger und das ohnehin serienmäßig tiefergelegte Fahrwerk ist deutlich straffer. Das Fahrzeug giert jetzt förmlich nach Gas und so freue ich mich auf jede Kurve die vor mir liegt.
So ist es letztlich auch viel mehr die Performance, die mich reizt, als die mögliche Topspeed von 250 km/h.
Die Charakter-Verwandlung gelingt dem Fahrwerk wirklich eindrucksvoll, aus dem gemütlichen Dahingleiten heraus reicht ein einfacher Tastendruck und ich bin animiert. Selbst wenn ich es mal bunter treibe, greift das ESP nicht mit brutaler Härte ein, sondern regelt sehr feinfühlig und hält den Schwaben sicher auf Kurs.
Und so entspannt sich das Coupé im alltagstauglichen Comfort-Modus und dem Spritspar-Modus Eco auch fahren lässt, die Sport-Modi sind einfach zu reizvoll. Zwar bleiben Bodenwellen und Schlaglöcher bei aktiviertem Sport-Trimm nicht unbemerkt, von brutaler Härte kann aber nicht die Rede sein und so bewahrt sich das Mercedes-Benz C-Klasse Coupé zu jederzeit seinen Komfortanspruch.
Die Direktlenkung spricht spontan an, vermittelt mir ein tolles Lenkgefühl und erweist sich als wunderbar präzise und das alles im Sport-Modus sogar noch eine Spur besser.
Und auch beim Schalten gilt, im Sport-Fahrprogramm drehen die Gänge höher aus, das Schalten geht noch sportlicher vonstatten und beim Hochschalten in Sport Plus kann ich dem Coupé stets ein sanftes Knallen entlocken. Einfach herrlich.
Da hat Mercedes-Benz wirklich ein großartiges Fahrwerk/Motor-Paket geschnürt, einzig beim Verbrauch kann das C 300 Coupé nicht so glänzen. Sind bei der verlockenden Performance doch mit locker neun Liter eher zehn zu rechnen und dann empfiehlt Mercedes auch noch das teure Super Plus. Auf Langstrecke im Eco-Modus begnügt sich das Coupé bei „vernünftiger“ Fahrweise aber mit spürbar weniger.
Nichts dran zu rütteln, gibt es leider an den Aufpreisen. Verlangt Mercedes-Benz für viele, viele Dinge ordentlich Geld. Da hat man schon das dreieinhalbtausend Euro teure Comand Online an Bord und dann verlangen die Schwaben tatsächlich für das digitale Radio DAB+ und die Smartphone Integration via Apple CarPlay und Android Auto weitere tausend Euro. Und wenn ich schon gerade dabei bin, das tolle Head-up-Display verlangt nochmal über tausend Euro.
Ja, da kann einem schnell schwindelig werden.