Allein die Optik begeistert mich. Leider lässt es sich kaum verhindern, dass sich die sportliche Optik in Sachen Übersichtlichkeit nach schräg hinten besonders durch die sehr breite C-Säule negativ bemerkbar macht - geschenkt!
Dass auch noch die Verarbeitung stimmt und die Spaltmaße durch Exaktheit glänzen macht den Japan-Sportler noch sympathischer. Der Clou liegt natürlich in den beiden Türen auf jeder Seite, die zwar etwas scheppernd zufallen, aber durch den genialen Mechanismus den Einstieg auch auf die Rücksitze ernorm erleichtern und optisch die Coupé-Linie überhaupt nicht stören.
Ist die vordere Tür wie gewohnt vorne angeschlagen, gilt das für die hintere Tür genau umgekehrt, das heißt beide Türen öffnen gegenläufig und durch den Verzicht auf die B-Säule entsteht eine große Öffnung, die ich auch in engeren Parklücken bestens nutzen kann.
So gestaltet sich nicht nur der Einstieg nach vorne sondern vor allem auch der auf die Rücksitze sehr bequem, zumindest solange man kleiner als meine 1,80 m ist. Das Platzangebot ist vorne wie hinten sehr gut, selbst hinter großen Fahrern wie mir. Am ehesten geht dann hinten der Kopfraum zu Ende und beim Aussteigen stört ein weit nach hinten gefahrener Frontsitz auch - geschenkt, der beste Platz ist sowieso hinterm Lenkrad. Leider ist das Leder nicht sonderlich atmungsaktiv und so wird es bei direkter Sonnenbestrahlung sehr heiß.
Trotzdem fühle ich mich hier einfach wohl, alles ist gut erreichbar, was meinen Beifahrer stört ist der Hubbel in dessen Fußraum und der auch abgesenkt hoch in den Raum stehende Handbremshebel.
Na ja, und das Navigationssystem ist zwar einfach zu bedienen, legt aber zwischendrin immer wieder sehr lange Pausen ein, die die Eingaben zum Geduldsspiel machen. Nicht sehr gelungen auch die Sitzheizung: ihre Schalter sehen antiquiert aus und sie selbst arbeitet recht behäbig - geschenkt! Einen heißen Hintern bekomme ich schnell beim sportlichen Ausritt. ;-)
Dennoch hat der RX-8 ein ausgewogenes Fahrwerk, das unerwartet viel Komfort mitbringt und gleichzeitig dem Wagen eine sehr gute Straßenlage beschert. Selbst bei ausgeschaltetem DSC kommt das Heck erst wenn ich es richtig krachen lasse ganz leicht.
Der Motor ist das Herz eines jeden Autos und beim Mazda RX-8 schlägt ein ganz besonderes unter der langen Haube.
Neben der Laufruhe spüre ich den Wankelmotor als erstes am turbinenartigen Sound und als nächstes an der fast sanften Kraftentfaltung, ohne dass der Wagen mit gebremstem Schaum losspurten würde. Im Gegenteil, der RX-8 dreht die ersten Gänge so schnell hoch wie ein Motorrad, und Hochdrehen heißt in diesem Fall bis an die 9.000 Umdrehungen - sanft und gleichmäßig.
Und auch wenn darunter das Temperament etwas leidet, der RX-8 lässt sich auch niedertourig angenehm fahren. Allerdings macht auf der anderen Seite der Griff zum kleinen Schalthebel so viel Spaß, dass ich dann doch lieber wieder in den Genuss der knackig-kurzen Schaltwege kommen will.
Was sich dann aber gleich wieder negativ auf den Verbrauch niederschlägt, und der ist ohnehin nicht der niedrigste. Wenn ich die Kuh fliegen lasse, sind auch 16 Liter nicht ungewöhnlich.