Klein aber fein... so könnte ich die 3 Jahre mit meinem MX-5 zusammenfassen. Aber gehen wir doch mal etwas ins Detail:
Platz: bei meinen 1,87 m ein kleines Problem, es hat aber im wahrsten Sinne des Wortes gepasst und den Fahrspass in keinster Weise getrübt. Kofferraum? Wer auf so einen Roadster steht, der nimmt auch den flachen Kofferraum in Kauf. Der Wasserkasten passte vor den Beifahrersitz, der Rest des Einkaufs in den Kofferraum gepuzzelt. Deckel zu und los! Wer natürlich den Einkauf für eine Familie bewältigen wollte, der müsste den Weg zum Einkaufzenter mehrmals antreten. Bei dem Auto aber kein Problem, denn das fette Grinsen im Gesicht nach dem Anlassen des Motors und das Gefühl der Freiheit suchte förmlich nach Gelegenheiten zur Ausfahrt.
Design: GEIL!
Cabriofeeling: GEIL! Ab 130 konnte nur ein Wolkenbruch Wasser in den Innenraum gelangen lassen, der Rest wurde durch den Fahrtwind einfach über die offene "Luke" des Fahrgastraumes gepustet. Leichter Regen konnte auch dem Offenfahren in der Stadt keinen Strich durch die Rechnung machen (zumindest nicht bis zur nächsten Ampel). Sicherlich, ab 160 wurde es dann richtig laut und die 200+ offen ausgefahren ließen den Wind zum Orkan werden... aber alte Seebären lieben ebenfalls den Sturm und nach einem Tag im Büro wurde der Stress förmlich weggeblasen. Im Winter Mütze auf, Schal um, Handschuhe an, Dach auf und los ging es. Ja, Ich liebte dieses Auto! Hätte ich vielleicht doch auf die Kinder verzichten sollen....??? hähähä.
Qualität: Hier hat alles gepasst. Klasse Verarbeitung, nie Probleme mit irgendetwas. Zuverlässigkeit vom feinsten, auch im Winter. Selbst bei frostigsten Temperaturen sprang der Motor ohne Probleme an und das Verdeck war dicht genug um das Erfrieren der Ohren oder Stirnhöhlen zu verhindern. Verdeck zu und die Geräusche blieben ebenfalls draußen. Nur das von Mazda angebotene Hardtop ließ an der vorderen Kante zwischen Scheibenholm und Dach ab 150 ein nervtötendes Pfeifen erzeugen. Die Befestigungspunkte etwas nachjustiert und die Toleranzgrenze konnte auf 180 km/h angehoben werden. Habe ich es schon erwähnt? Ich liebte dieses Auto!
Fahreigenschaften: Wie es bei einem Roadster sein sollte. Giftig bei Nässe (mit dem entsprechenden knallharten Tritt aufs Gaspedal wurde aus jedem Herausbeschleunigen aus der Kurve ein prestigeträchtiger Querritt für den nachfolgenden Verkehr). Nein, kein Auto für ESP und elektronische Eingriffe in die Fahrdynamik, kein Auto für weichgespülte SLK-Fahrer oder sonnengegerbte End-Fünfziger auf Tussitrip im SL. Nein, ein echter Roadster, allerdings viel zuverlässiger als vielleicht ein Barchetta! Sorry, ich muss mich einfach wiederholen: ich liebte dieses Auto, auch wenn es der Grund war, dass ich während der 3 Jahre ziemlich oft zu spät ins Büro oder zu Verabredungen kam. Der direkte Weg? Nein, das war mit diesem Auto nicht möglich. Jede Sekunde auskosten, kurvenreiche Strecken, außen um die Stadt herum statt quer durch, hier noch einmal abbiegen und doch lieber den längeren Weg von A nach B. Alles, nur nicht anhalten und aussteigen.
Erlebnisfaktor: 10 von 10 Punkten.
Spaßfaktor: 10 von 10 Punkten
Sehnsuchtsfaktor: 10 von 10 Punkten