Seit September 2007 fahre ich einen Active Plus Diesel 143 PS mit großem Vergnügen. Bei diesem Auto geht jeden Tag die Sonne neu auf. Mehrmals locker den Tüv geschafft, niedrige Werkstattkosten. Nur das Ölwechselintervall von einem Jahr ist schon arg kurz.
Der 6er hat alles, was man sich wünscht. Ohne Schnick-Schnack und den heute unbedingt notwendigen Elektronik-Gimmicks. Hier ist noch der Fahrer gefragt. Und mir fehlt auch das Piepsen vom Spurhalteassistenten nicht ein bißchen. Dafür hat er eine Lederausstattung, die heute noch wie neu aussieht, damals schon Xenon-Scheinwerfer, Regensensor, einen gut nutzbaren Kofferraum, günstige Versicherungsklassen, einen Verbrauch von 7,4 Liter Diesel und und und....
Die Lederausstattung war damals im Sondermodell Active Plus dabei. Heute langt Mazda dafür ordentlich hin.... Fast 2000,-- €, das weiße Leder liegt nochmals drüber....
Wer sich an die Werkstattintervalle hält, wird mit dem Fahrzeug keine Probleme haben. Einzig der große Wendekreis und die hohe KFZ-Steuer trüben den Blick ein wenig. Und der Bremsenverschleiß ist leider auch nicht ohne. Der Bremsweg etwas länger. Das hört man auch immer wieder von anderen Modellen der Marke. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Nach einem Ford und drei Opel das bisher absolut zuverlässigste und günstigste Auto, das ich fahren durfte. Der Dieselmotor braucht ein wenig, aber dann geht's ab mit Punch. Die Kinder im Fond sehen ordentlich raus, fühlen sich wohl auf dem großzügigen und formstabilen Rücksitzen. Im Gegensatz zum heutigen Modell.....
Vieles, bei dem der heutige 6er nicht mithalten kann, wie z.B. die unglaublich hohe Versicherungseinstufung bei VK auf 25 oder den Lifestyle-Kofferraum, der für Baumarktfreunde gar nicht geht.... und damals stimmte auch noch die Qualität.
Die unsinnige Preispolitik von Mazda, bei der einiges an Zubehör wiederum an höherpreisige Ausstattungsvarianten gekoppelt sind mit einem viel zu geringen Mehrwert für den Aufpreis bringen mich zu der Überzeugung, daß ich mich mit einem neuen 6er in vielfacher Hinsicht verschlechtere und vor allem wird's richtig teuer. Der neue 6er ist viel zu hoch eingepreist. Der 165 PS Benziner kostet mit 25 % Rabatt noch immer 7.000,-- € mehr als mein damaliges Auslaufmodell.
Der derzeitige 6er ist eine Verschlimmbesserung der Tugenden des 2002-Modells. Statt gezielt die Stärken herauszuarbeiten, wurde auf Lifestyle und Zeitgeist Wert gelegt. Aber Mazda wird schon zufrieden sein, wenn sie 400 bis max. 600 Autos pro Monat zulassen. Wem`s reicht....
Ich habe mich in letzter Zeit mit vielen Alternativen der Mittelklassekombis befasst. Weil ich einen Neukauf ernsthaft überlegt habe. Selbst der Renault Talisman Grandtour mit 200 PS, ein wirklich sehr ansehnliches Auto, überzeugte mich nicht wirklich. Der Heckscheibenwischer ist ein Witz sondersgleichen, die Ladefläche ist nicht eben und ein Spritverbrauch von ca. 11 Litern ist nicht mehr zeitgemäß. Wie letzte Dauertests zeigen, ist der Renault auch nicht sonderlich zuverlässig.
Überhaupt ein Problem der Automobilindustrie. Bei Skoda bauen Sie zwar ordentliche Autos zu einem jedoch abgehobenen Preis. Wer sich aber die Innenraumoptik und die verbauten Materialen gefallen lässt, stellt m.E. keine großen Ansprüche an sich selbst und die oft magere Garantie tut dazu auch noch das nötige.
So werde ich meinen 6er hoffentlich noch lange mit vollster Zufriedenheit weiterfahren. Für mich bietet die Autoindustrie schon seit Jahren zu wenig, um Neuwagenkäufer von ihren neuen Qualitäten dauerhaft zu überzeugen.