Der Mazda 5 hat sich sich nun seit einem Jahr und 20000 km als zuverlässiger und sicherer Begleiter erwiesen. Trotzdem gibt es auch einiges an Kritikpunkten, die mich an einem erneuten Kauf hindern würden.
Als große Schwachstelle erweist sich m.E. die teils so gelobte Sitzkonfiguration in der 7 Sitzer-Version. Fakt ist, dass dieses Auto als extrem geräumiger 4 Sitzer hervorragend geeignet ist, alles andere ist wenig überzeugend. Dabei geht die 3. Sitzreihe mit den zwei heraus klappbaren Notsitzen noch in Ordnung und ist Klassendurchschnitt. Nur Schade, dass die Gurte zu kurz sind um dort einen Kindersitz mit Fangtisch zu installieren. Statt in der 2. Sitzreihe, familiengerecht drei Einzelsitze zu installieren, gibt es hier nur 2. Dazwischen lässt sich entweder ein dürftiges Sitzkissen, eine Art Plastiktisch mit Getränkehalter, oder eben gar nichts installieren. Dieses Sitzkonzept wäre ideal für einen Kleinwagen, ist jedoch nichts für einen Familienvan, in dem man eventuell auch einmal 3 Kindersitze nebeneinander einbauen möchte. Und liebe Mazda-Ingenieure, wohin soll ich mit dem sperrigen Gepäckraumrollo wenn ich einmal spontan die letzte Sitzreihe benötige?
Auch die gebotene Ausstattung ist selbst in der höchsten Ausstattungsvariante (Sportsline) sehr übersichtlich.
Was vermisse ich?
- Tagfahrlicht (habe es erst nach dem Kauf gemerkt, da ich nicht glauben konnte, dass ein Auto von 2010 so etwas nicht besitzt).
- Start-Stoppautomatik (insbesondere um den großen Durst im Stadtverkehr wenigstens etwas zu senken)
- USB-Anschluss (zum Laden von Mobilgeräten oder zur Wiedergabe von Musik vom USB-Stick)
- einen vollwertigen Zweitschlüssel (der mitgelieferte gleicht einer Unverschämtheit, da es nur ein klassischer Schlüssel ist)
Gegen Aufpreis:
- Rückfahrkamera
- Keyless-Go
- weitere Fahrerassistenzsysteme, die über ABS und ESP hinausgehen.
Was mich am meisten stört ist der einzige Dieselmotor im Angebot, wobei mir dabei die Fahrleistungen im Prinzip ausreichen, auch wenn sie weit unter Klassendurchschnitt liegen. Leider gilt dasselbe eben auch für den Verbrauch -so glaubte ich in den ersten Wochen einen moderneren Benziner zu fahren. Bei angegebenem ECE-Mittel von 5.2 l /100 km ging ich real von nicht mehr als 6.5 l /100 km aus.
Leider erreiche ich selbst diesen Wert trotz defensiver Fahrweise nur bei hohem Landstraßenanteil. Gemittelt über 20000 km liegt der Verbrauch im Schnitt bei guten 7.0 l /100 km. Bei ordentlich Stadtverkehr ist man mit etwas unter 8 l /100 km dabei. Unter 6.2 l /100 km bin ich nie gefahren. Mein Vergleichsfahrzeug ein Mercedes (vergleichbar in Alter, Motorisierung und Gewicht) begnügt sich im Mittel mit angenehmen 5.7 l /100 km.
Wer sich nur am Bordcomputer orientiert, wird noch geschockter sein, da die hier errechneten Werte stets 0.4-0.9 Liter zu hoch sind (je höher der abgelesene Verbrauch, desto ungenauer der Wert). Somit passt auch die Reichweiten Anzeige nie und zeigt oft locker 120 km zu wenig an.