Seit Februar 2018 fahre ich einen Mazda 3 BM aus dem Jahre 2016 mit dem 120 PS Saugbenziner mit 2l Hubraum. Meine Ausstattungslinie ist die Sportsline-Variante. In der Ausstattung ist nahezu alles enthalten. Das Facelift-Modell hat im Gegensatz zum BM eine elektrische Handbremse, LED-Nebelscheinwerfer und LED-Abblendlicht, sowie einen DAB+-Empfänger. Android Auto bzw. Apple Car Play sind nachrüstbar, was ich für ein Auto, was seit 2014 in Deutschland erhältlich war sehr gut finde.
Räder:
Wer darauf gekommen ist, auf ein so schönes Auto 16 Zöller zu montieren, muss wohl einen schlechten Tag gehabt haben. Wer dieses Autos mit Alus fährt, sollte mindestens mit 18" unterwegs sein.
Motor: Der 2.0 l Saugmotor ist eine wahre Freude. Drehfreudig, durchzugsstark und dabei sparsam. Ich habe es geschafft 150 km Autobahn mit einem Verbrauch von 5,0l zu schaffen. auf 8.600 km die ich mitprotokolliert habe, komme ich auf 6,8l. Diesen Wert finde ich in Ordnung. In der letzten Zeit bin ich eher mit 6,4l ausgekommen. Menschen mit weniger schwerem Fuß würden sicher auch eine 5 vor dem Komma im Alltag hinbekommen. Der Wert für die Beschleunigung ist hier im Autoplenum mit 8,9 s angegeben. Leider hat Mazda für diese Baureihe den MPS aus dem Programm genommen.
Ablagen: Wer einen Mazda 3 dieser Generation fährt, darf nicht erwarten, dass er in den Ablagen den ganzen Hausrat unterbringen kann. Das ist definitiv nicht so. Es gibt aber in den Türen Platz für je eine 1 l PET-Flasche, sowie Becherhalter und eine Ablage direkt vor dem Armaturenbrett. Meine Ausstattungslinie hat noch eine Armablage in der Fahrzeugmitte.
Keyless Go-System: Leider verstehe ich nicht, warum es keinen normalen Zündschlüssel nicht mehr gibt. Bei mir wird der Autoschlüssel entweder im Becherhalter oder in der Armablage untergebracht.
Fahrwerk: Das Fahrwerk ist ziemlich hart abgestimmt, aber für meine Begriffe noch mit genügend Restkomfort ausgestattet. Das Auto lässt sich sehr zügig um die Kurven bewegen.
Bremsen: Fahrer, die andere Autos gewöhnt sind, sollten vorsichtig mit dem Mazda 3 umgehen, da die Bremse zwar gut dosierbar ist, doch der Pedalweg ist recht lang, bis die Bremswirkung einsetzt. Am Anfang habe ich mich regelmäßig verschätzt und musste mich an das Verhalten erst gewöhnen.
Beleuchtung: Da ich von einem Toyota Corolla E11 auf den BM umgestiegen bin, kann ich die Kritik am fehlenden Kurvenlicht beim Xenon nicht nachvollziehen. Ich bin mit der Beleuchtung sehr zufrieden und vermisse auch keinen technischen Schnickschnack wie automatisches Fernlicht. Die Nebelscheinwerfer sind stark verbesserungswürdig. Ich werde diese gegen leuchtstärkere Halogenscheinwerfer austauschen. Die Beleuchtung hinten finde ich sehr formschön und kann nur den verwendeten Rückfahrscheinwerfer kritisieren. Dieser wird genauso wie die Innenraumbeleuchtung ausgetauscht.
Innenraum:
Im Vergleich zum Nachfolgerfacelift BN wurde an geschäumtem Plaste gespart. Ich finde den Innenraum trotzdem nicht nachlässig verarbeitet, sondern es wurde auf das wesentliche Wert gelegt. Der Drehzahlmesser im BM ist ziemliches Mäusekino. Aber dafür ist der Tacho schön groß und gut ablesbar. Das rote Blinken der Hintergrundbeleuchtung vor dem Starten des Autos finde ich schick.
Getriebe:
Hier gibt es fast nichts zu kritisieren. Die Schaltwege sind verhältnismäßig kurz und die Gänge lassen sich knackig einlegen. Das Getriebe wird bei dem Motor auch gebraucht, weil dieser nun mal über keinen Turbolader verfügt und deswegen öfter mal geschaltet werden muss. Das Getriebe befindet sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Schaltgetriebe von BMW, die leider nicht mehr so häufig verbaut werden. Gelegentlich lässt sich der Gang nicht richtig einlegen, da bin ich aber schon deutlich schlimmere Getriebe gefahren.
Die häufig kritisierte Stange zum Aufhalten der Motorhaube finde ich vollkommen ok. Lieber soll Mazda dort sparen, als am Motor selbst. Insbesondere die 1.2 TSI und 1.8 TSI-Fraktion kann ja ein Lied von gelängten Steuerketten und verkokten Kolbenringen, die erst zu gesteigertem Ölverbrauch bis zu 1 l auf 1000 km und gelegentlich auch zu kapitalen Motorschäden führen, singen. Ich würde mein Auto nicht freiwillig gegen solch überteuerten Schrott aus Deutschland tauschen wollen. In über 2 Jahren Mazda 3 fahrens gab es keinen außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt. Lediglich die Bremsklötze hinten mussten nach relativ kurzer Zeit (46.000 km) ausgetauscht werden.
Ich habe den Kauf nie bereut und freue mich immer wieder wenn ich den Mazda 3 von außen sehe. Sicher gibt es Kleinigkeiten zu kritisieren, aber es gibt bei jedem Auto irgendetwas was einem nicht passt. Wer 10.000€ Mehrpreis im Vergleich zu einem Mazda 3 mit naheuzu Vollausstattung übrig hat und ein Auto fahren will, was an jeder Straßenecke zu finden ist, soll weiter Golf fahren. Wer Wert auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, haltbare Benzinmotoren und ein schönes Design legt, der kauft sich den Mazda 3 BM/BN.