Ich habe mir einen Mazda 3 BN (Facelift 2017) als Limousine mit der Vollausstattung „Revolution“ ("Sportsline" in Deutschland) im April 2017 beim Händler abgeholt und diesen bar bezahlt.
Die anfängliche Freude über das schnittige neue Auto mit den vielen technischen Spielereien welche in der Vollausstattung inkludiert sind, ist schnell der Ernüchterung und dem Frust gewichen. Das Auto ist meiner Meinung nach ein Blender.
Ein kurzer Auszug:
- Verzogenes Bauteil vor der Motorhaube (gängiges Problem)
- Rücksitzbank ließ sich ab Werk nicht richtig umlegen
- Nach zwei Monaten extrem unterschiedlicher Farbton auf der Heckstoßstange und dem Rest des Autos. (Außenfarbe weiß metallic) Kommt natürlich bei allen Fahrzeugen bauartbedingt vor, allerdings hier schon sehr auffallend. Beim Mazda-Rot teils noch schlimmer. Die Lackqualität ist generell auch nicht so wie ich das von europäischen Herstellern kenne.
- Scheppern und Dröhnen im Innenraum: Lautsprecher der Fahrertür, Handschuhfach oder Beifahrertür, unterer Bereich der Mittelkonsole
- Beim Öffnen und Schließen der vorderen Seitenfenster verschiebt sich die innere Türverkleidung um 5mm
- Sitzbezug des Fahrersitzes hat sich nach einem Monat komplett vom Sitzgestell gelöst (Bei einem Körpergewicht von 75 kg kann man glaube ich nicht von Überbelastung sprechen.)
- Die Sitze werfen nach ein paar Wochen schon Falten.
- Diverse andere wacklige Konstruktionen (z.B.: Türdichtungen hinten, Sonnenblenden, Kofferraumverkleidung der Limousine)
- Scheibenwischer bleiben beim Ausschalten der Zündung mitten auf der Scheibe stehen, die 90er lassen grüßen.
- Keine Gepäckhaken für ein Gepäcknetz im Kofferraum für die Limousine nachrüstbar, daher immer das reinste Chaos im Kofferraum. Beim Schrägheck müssen die Haken im Vergleich zum nicht-Faceliftmodell nachgekauft werden.
- Fußablage neben den Pedalen nur mit Teppich ausgeführt
- Keine Lüftung für die hintere Sitzreihe
- Bei allen Mazda 3 ab Werk aufgerissen aussehende Naht der hinteren Armlehne, soll laut Mazda so sein
- Softwarefehler vor dem letzten Softwareupdate (betraf Head-Up-Display und Stummschaltung des Radios)
- Schaltung: Rückwärtsgang geht öfter nicht rein, der erste Gang auch nicht immer
- Schlechte Geräuschdämmung (besonders auf der Autobahn merkbar)
- Die Premiumfußmatten haben den Namen nicht verdient, nach 2 Monaten Abnützungsspuren wie bei billigen Matten aus dem Zubehörhandel nach einem Jahr.
- Ab Werk ausgefranster Filz der Kofferraumdeckelverkleidung
- Komfortfunktion zum Öffnen der Fenster mit der Fernbedienung für den Sommer wurde im Vergleich zu älteren Mazdas eingespart
- Unterboden- und Hohlraumschutz ab Werk mangelhaft, selbst nachrüsten lassen!
- Lackdicke sehr gering: Am besten eine Lackversieglung aufbringen lassen!
- Leider keine Anzeigen zu Kühlwasser- oder Öltemperatur, abgesehen von einem blauen Lämpchen das nach 2km bei 12°C Außentemperatur ausgeht.
Die zwei Sterne bekommt das Auto für das gute Handling, den sehr leisen Dieselmotor, die vielen technischen Spielereien und die nette Optik.
Die Erfahrung wie das ganze vom Händler bei dem das Auto gekauft wurde und dem Hersteller gehandhabt wurde, möchte ich lieber nicht näher bewerten, sonst beliebt kein Stern übrig. Mängel darf bei Mazda die Werkstatt nicht einfach reparieren, das muss erst ein Außendienstmitarbeiter begutachten, das dauert dann auch schon mal ein paar Wochen (aber nur wenn man vehement darauf besteht). Ich kam mir jedenfalls nicht als Neuwagenkunde vor.
Trotz des wirtschaftlichen Schadens habe ich das Fahrzeug nach 2 Monaten und 5300 gefahrenen Kilometern Anfang Juli 2017 gegen einen Neuwagen jener europäischen Marke welche ich zuvor immer gefahren bin eingetauscht. Ich hatte keine Lust mehr jede Woche einen weiteren Mangel in der Werkstatt zu melden. Mein erster und letzter Mazda.