Hallo zusammen!
Allgemeines:
Seit ende Mai 2012 fahre ich einen Mazda 3 Edition MZ-CD 1.6l in "tornadorot metallic". Eine Kofferraum-Wanne habe ich dazu bekommen. Dazu habe ich eine Auspuffblende bestellt (diese ist bei der Edition-Ausstattung sonst nur für den 2.0l MZR DISI und 2,2l MRZ-CD vorgesehen), weil das nackte Serienrohr nicht zum Gesamtbild passt. Zusätzlich habe ich das Auto mit Korrosionsschutzmitteln am Unterboden, sowie den Hohlräumen und den Motorraum behandeln lassen, damit ich mich hoffentlich nicht nach ein paar Jahren mit Rost-Themen beschäftigen muss.
Wieso dieses Auto?
Ich habe mich im April/Mai 2011 für einen damals neuen C4 entschieden, weil mir dieses zu einem sehr niedrigen Preis angeboten wurde. Nach 1 Jahr langem Kampf gegen ein flatterndes Lenkrad, mit 3 Satz Reifen und 5 Satz Felgen, unzähligen Wucht-Terminen, sowie vielen Beanstandungsfahrten habe ich den Kampf aufgegeben. Weiterhin fühlte man sich in dem Auto damals bei höherem Tempo einfach unsicher (starke Seitenneigung, Nachwippen, Flattern, schwammiges Fahrverhalten). Als Vergleich hatte ich auch den Ford Focus 1,6 TDCi probegefahren, jedoch konnte ich mich mit dem Ufo-Innenraumstyle einfach nicht anfreunden. Das Gesamtpaket des Mazda 3 hat mich einfach überzeugt. Das Auto lässt sich leichfüßig um die Kurven jagen, die Schaltung ist exakt und knackig(die ECU hält sogar Zwischengas beim Hochschalten, sodass es ein Kinderspiel ist, ruckfrei zu schalten), die Lenkung lässt einen genau wissen, was gerade passiert. Das Fahrwerk fühlt sich straff und robust an und vermittelt selbst bei hohem Tempo Vertrauen. Dazu kommt die gute Ausstattung samt 17-Zoll Felgen der Edition-Variante, mit der Golf und Ford bei weitem nicht für diesen Preis mithalten können. Schließlich empfand ich zum Entscheidungszeitpunkt das Design als am gelungensten in der Kompaktklasse.
Warum der MZ-CD 1.6l?
Ein Diesel musste es schonmal sein, da ich fahre ca. 30tkm im Jahr fahre mir persönlich ein Diesel mehr Spaß macht. Ich will nicht jedes mal bis kurz vor den Begrenzer drehen, damit ich vom Fleck komme. Ich bin auch den 2,2l MZR Diesel gefahren und war begeistert. Durchzug satt, eine für Diesel-Verhältnisse sehr hohe Laufkultur...aber der Verbrauch ist einiges höher als beim 1,6er PSA-Diesel, den Mazda zukauft. So hat letzenendes die Vernunft gesiegt...zum Glück, denn: Es gibt nur wenige Situationen, in denen ich mir mehr Leistung wünsche => Wozu also mehr Diesel die ganze Zeit verpulvern, nur für die 30-60 Sekunden pro 115km Arbeitsweg am Tag, in denen man die Mehrleistung gerne hätte. Meine angepeilte Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn liegt zwischen 130 und 150km/h, mit dem Schwerpunkt bei 130km/h. Bis ca. 170km/h nach Tacho gehts recht zügig, danach etwas zäher. Denoch sind reale 186km/h (angegebene Vmax) erreichbar, ohne Minutenlang heizen zu müssen. Ich komme bisher nach 44000Km mit 5,35l/100km aus (ca. 15km Bundesstraße; 37km Autobahn (bei 130km/h-150km/h, wenn möglich); 5km Stadt). Der Bordcomputer bei meinem Exemplar zeigt im Schnitt 0,4l/100km zu viel an, dadurch ist man an der Tanke positiv überrascht.
Als der Wagen ca. 38000 gelaufen hatte, habe ich eine Leistungsmessung durchführen lassen: 110,0PS bei 3750/min; 264Nm bei 2040/min. Ist zwar jetzt keine Streuung nach oben, jedoch sind die knappen 5% negativ-Toleranz noch nicht gravierend und beim Drehmoment werden 270Nm fast erreicht, leider bei einer etwas zu hohen Drehzahl, wodurch der etwas "benziniger" fährt als der C4, den ich vorher hatte mit dem gleichen Motor. Aber ich kann insgesamt nicht über den Motor meckern, der ist eigentlich nie mit dem Auto überfordert. Die DPF-Regeneration liegt beim meinem Fahr- und Streckenprofil bei 1200km (mit "Torque" und OBD2-Adapter ermittelt). Der ganze Vorgang dauert 10-15km. Entgegen vieler anderer Aussagen, steigt der Verbrauch während der Regeneration nur leicht an.
Nennenswerte Ausstattungsdetails abseits von Selbstverständlichkeiten (z.B.: Ablagefächer, Zigarettenanzünder und der restliche Quatsch, der immer von den OEMs genannt wird)
- RVM (Rear vehicle monitoring => rückwärtiges Radarsystem, das einen warnt, wenn man gerade überholt wird oder sich einer schnell nähert auf einer Nachbarspur)
- Zwei-Zonen-Klima-Automatik
- 5-stufig regelbare Sitzheizung für Vordersitze
- Beheizbare Frontscheibe und Spiegel
- Automatisch abblendende Rückspiegel
- Licht- und Regensensor
- Einparkhilfe hinten (nur akustisch)
- 17-Zoll Leichtmetallfelgen
- CD-Autoradio mit MP3-funktion
- Bordcomputer
- Bluetooth Freisprecheinrichtung mit MP3-Wiedergabe über Bluetooth-Player oder Handy
- DPF OHNE Additiv-System seit dem Facelift 2011
- Tempomat
Von mir hinzugefügte Ausstattung
- Kofferaumwanne
- Auspuffblende
- Marderabwehranlage
- Winterbereifung (Conti TS850 205/55R16 auf RIAL COMO - finde die Optik passt sehr gut zum Auto)
Vorteile
+ sparsamer, williger Motor
+ hoher Spaßfaktor aus Kurven-dynamischer Sicht
+ Fahrwerk strahlt Robustheit aus; kein Nachwippen, schnelle Wankstabilisierung, keine Lenkradausschlag bei Diagonalfugen auf der Autobahn, Hochgeschwindigkeitstauglich;
+ ausgewogene Ausstattung mit häufigem Nutzwert
+ Direkte Lenkung mit gutem Feedback (kann hier die dt. Fachpresse überhaupt nicht verstehen; eine Golf7-Lenkung wirkt dagegen glattgelutscht und sehr synthetisch)
+ präzise, knackige Schaltbox, automatisches Zwischengas beim Hochschalten
+ Leichtgängige Pedale (vor allem das Kupplungspedal geht um einiges leichter als beim C4)
+ DPF ohne Additiv (keine Ascherückstände durch Harnstoff => höhere Lebensdauer des DPF, kein Nachfüllen des Harnstoffes notwendig)
+ Aussendesign trifft voll meinen Geschmack, Innendesign ist angenehm nüchtern
+ Motor-Kühlung ist großzügig dimensioniert. Der Lüfter geht selbst im Sommer in der Stadt selten an.
Nachteile
- Sitzgestell könnte robuster sein
- Das perfekte Anfahren mit diesem Auto ist an leichten Steigungen nicht leicht.
- Turbo-Verzug beim spontanen Beschleunigen aus Drehzahlen <2000/min (mit ein wenig Vorausplanung ist das aber kein Problem)
- Eine Fensterführungsleiste hat Rostbläschen und wird demnächst getauscht. Im Gegensatz dazu: Karrosserie und Unterboden sieht nach dem ersten Winter mit wirklich viel Salz und Schnee noch ziemlich neuwertig aus. *Auf Holz Klopf*
- Toyo-Serienbereifung ist zwar leise, aber relativ schlecht (Bei Nässe wenig Traktion und Bremsleistung, neigt zum Standplatten)
- Restreichweiten- und Kraftstoffstandanzeige sind etwas paranoid. Bei 0km Restreichweite und leerer Tankanzeige sind ca. 9l noch im Tank. Hier könnte man noch locker und flott über 100km fahren. Man kanns aber auch positiv sehen: Man kann die angezeigte Restreichweite ohne Sorge voll aus- und sogar überreizen.
- Man kann das Auto nicht anlassen, wenn es noch leicht rollt, egal , was man tut.
Fazit:
In diesem Auto fühle ich mich wohl und habe Spaß am Fahren. Würde ich wieder kaufen, ein sehr gutes Auto bis dato! Stand 44500km.