Ja so ist es recht! Da kommen die Japaner wieder mal allen anderen zuvor und bringen einen Luxuswagen mit topmoderner Hybridtechnologie.
Nein, nicht das unser Chef ein all zu gesteigertes Umweltbewusstsein hätte, aber mehr und mehr kommt da doch grünes Denken zum Vorschein. Denn dieser Wagen soll den Honda Legend demnächst ersetzen. Wir alle hatten die Gelegenheit den großen Reiskocher zu fahren, und zwar satte 14 Tage lang. Ja die Wirtschaftskrise in den USA treibt auch stolze Händler in den Wahnsinn und zu immer großzügigeren Aktionen. O.K. bei uns ist es jetzt nicht so außergewöhnlich Fahrzeuge längere Zeit und kostenfrei zu bekommen, aber von Toyota wurden wir bis dato nicht sonderlich verwöhnt. War wohl auch eher ein Zufall, als eine Marktstategie, dass wir ein Scheiben erhielten zur Vorstellung des LS 600h.
So fuhren unser Chef, dessen Sohn und meine Wenigkeit zum einladenden Toyotadealer und wir staunten alle gemeinsam nicht schlecht über das dargebotene.
Ein echter Vorzeigeschlitten, hochgerüstet mit allem, was gut und teuer, modern und luxuriös ist. Und mit einem kleinen h für Hybridantrieb, der den fünf Liter großen Benziner mit einem 200 PS starken Elektromotor und Allradantrieb vereint. "Die Leistung eines Zwölfzylinders mit dem Verbrauch eines V6", versprechen die Japaner vollmundig. Tatsächlich stellte sich heraus, das der LS 600H wirklich verhältnismäßig sparsam ist. Auf 100 Kilometern schluckt der fast 2,4 Tonnen schwere und nur 90000 Dollar teure Japaner durchschnittlich 9,3 Liter Sprit. Recht viel im Vergleich mit einem Kleinwagen; recht wenig verglichen mit ähnlichen Modellen - wie beispielsweise der langen Variante des Mercedes S 600. Der verbraucht auf 100 Kilometern etwa fünf Liter mehr.
Die Batterieleistung des Vollhybrids ist allerdings noch arg begrenzt. Im E-Betrieb kommt der Lexus nur wenige Kilometer weit und beschleunigt auf maximal 50 Stundenkilometer. Erst wenn der V8-Motor aktiv wird, leistet der Lexus mehr. Ein dezentes Grollen ertönt - und bei Bedarf beschleunigt man in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Den Wert haben wir natürlich nicht gestoppt, doch den Leistungsdaten darf man getrost glauben.
Startet man den LS 600h und stellt den Automatikhebel auf "Fahren", beginnt das Auto tatsächlich lautlos zu rollen. Erst wenn man etwas stärker aufs Gaspedal tritt, springt der starke V8 an. Die Phase bis zum Einsatz des Benziners ist nicht ungefährlich, denn Passanten am Wegesrand könnten den herannahenden Wagen leicht überhören.
Aber im Straßenbild dürfte der LS sowieso eher unauffällig bleiben. Zwar wirkt die Front des Viertürers mit den geschwungenen Scheinwerfern und dem trapezförmigen Kühlergrill recht freundlich, ansonsten ist die Linienführung aber sehr dezent, ja fast schon konventionell und völlig unaufgeregt.
Nicht nur in punkto Sicherheit, auch in Sachen Komfort trumpft der Lexus heftig auf.
Edelholz, Leder und ein zehnfach verstellbarer Fahrersitz gehören ebenso zur Serienausstattung wie ein High-End-Audiosystem von Mark Levinson mit 19 Lautsprechern. Wer will, kann den Insassen im Fond zusätzlich ein DVD-System mit 9-Zoll-LCD-Monitor spendieren, der Bildschirm wird dann in den Dachhimmel integriert.Das DVD-System ist allerdings nur im Ausstattungspaket Ambience erhältlich - und das kostet so viel Aufpreis wie ein schlecht ausgestatteter Basis Golf - 19.000$
Mit dabei allerdings im Ambience-Paket - ein beheizbares Holz- und Lederlenkrad, eine Vier-Zonen-Klimaautomatik sowie belüftete Komfortsitze im Fond.
Zusätzlich ist der Wagen mit einer Spracherkennung ausgestattet, über die sich etwa Radio oder Klimaanlage steuern lassen. Im Test gestaltete sich der Dialog mit dem Lexus allerdings schwierig. Selbst einfache Befehle wie "Radio aus" überforderten den Bordcomputer. Vielleicht hätten wir es mal in japanisch probieren sollen?
Tja mal sehen, ob er es noch lernt bis zum Kauf in ca.4-6 Monaten. Doch wie dem auch sei, kein Licht ohne Schatten, keine Rose ohne Dorne. Bis dahin gibts dann ja auch noch einen Spurkennungsassistenten, Kurvenlicht, und wer weiß als kleines Präsent moch eine computergesteuerte Waschmaschine.
"Schaun mer mal"