Erfahrungsbericht Kia Sportage 2.0 CRDi (184 PS) von Anonymous, April 2021
Seit 2013 fahre ich (damals als Neufahrzeug gekauft) den CRDI (SL, Handschaltung) in der Ausstattungslinie Spirit-Ausstattung, zusätzlich mit Standheizung, Schiebedach und AHK.
Vorweg: Ich hatte noch nie ein so zuverlässiges und problemloses Fahrzeug wie dieses ( im Gegensatz dazu der fast zeitgleich gekaufte SOUL CRDI meiner Frau, aber das ist ein anderes Thema).
Im Einzelnen:
Motor: der 2,0l 184PS Selbstzünder ist eine wahre Wonne. Er springt jederzeit an, ist völlig problemlos und mehr als ausreichend zugkräftig und antriebsstark für dieses Fahrzeug. Dabei wird das Fahrzeug nicht übermäßig laut, bleibt angenehm in der Geräuschentwicklung. Der Verbrauch hat sich nun bei 137.000km bei 7,66l / 100km eingependelt (https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/600138.html). Es geht bestimmt auch noch weniger, aber das Fahrzeug wurde / wird gut gefahren, gerne auch mal jenseits von 180km/h, was auch erstaunlich Spaß macht. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten verhält sich der SUV gutmütig und brummt zufrieden.
Fahrwerk: das Fahrwerk ist ein 4WD mit zuschaltbarem AWD, entweder automatisch bei Bedarf per Lamellenkupplung oder händisch per Tastendruck (bis 40km/h). Ein Sperrdifferenzial gibt es nicht. Das Fahrwerk hält das Fahrzeug gut in Spur und verdient die Bezeichnung "gutmütig". Forciert und auch einige male bei Eis/Schnee oder durch Fahrfehler, wobei ich aufs Seitenbanket oder Schlamm auf der Straße kam, hat sich der blitzschnell zuschaltende 4WD sehr gut bewährt und das Fahrzeug wieder stabilisiert. Ich schätze jedoch, dass in den nächsten 15-20.000km neue Federn fällig sind. Die Federung ist eher weich und bequem, bei voller Beladung und bei Ausnutzung der 2000kg Zuglast kommt sie allerdings auch mal an die Grenzen.
Mit den 18er Rädern komme ich gut klar, es sind Hankook aufgezogen. Winterräder haben 17er mit Michelin. Da die Reifen jeweils halbjährlich gefahren wurden, sind jetzt bei 135000km beide Sätze fällig, also ca. 60.000km pro Satz sind völlig in Ordnung.
Bremsen / Sicherheit: Die Bremsen sind auf Höhe der Zeit, allerdings verschleißen sie schnell. Bei 50.000 und bei 110.000km waren neue Sätze fällig. Man sollte das Gewicht des Fahrzeugs aber bedenken. Die Sicherheit ist auf Höhe Stand 2013, also prima. Verbaut ist Xenon-Licht, musste noch nie gewechselt werden. Die Rückleuten wurden auf LED umgerüstet.
Komfort: Das Fahrzeug hat natürlich nur wenig, aber dafür funktionierende Assistenzsysteme. Es verfügt über Einparkhilfe, eine erstaunlich gut funktionierende halbautomatische selbstlenkende (nur Gas und Bremse muss man betätigen) Einparkautomatik - längs -, eine Regenautomatik, eine Lichtautomatik. Hervorzuheben sind die heizbaren Ledersitze, die schnell den Boppes erwärmen. Ansonsten noch, Klimaautomatik, getrennt für Beifahrer und Fahrer, Sitzheizung hinten, und und und .
Die Ledersitze zeigen sich sehr verschleißfrei, haben mittlerweile eine schöne Patina, jedoch keine Risse und Kratzer. Auch nach fast 8 Jahren sind man sehr komod.
Das kombinierte Entertainment und Navi-System ( mit Rückfahrkamera) ist problemlos. Was mich von Anfang an etwas störte, war, dass es kein DAB-Radio war, aber das war damals für den Sportage nicht verfügbar (für den Sorento und den Soul schon). Das Gerät hat noch einen CD-Schacht, mittlerweile schon fast antik. Weiterhin gibt es einen Line-In und einen USB-Anschluss. Das Navi arbeitet problemlos, es ist nur beim Start etwas träge.
Platzangebot: Vorne schon fast fürstlich, die hinteren Sitze reichen aus für 3, bei zwei Mitfahrern kann man sich räkeln, auch bei weit nach hinten eingestelltem Fahrersitz. Der Kofferraum ist nicht übermäßig groß, aber mit Hundekäfig drin und einem kleinen Dachkoffer (Thule) reicht es auch für einen 3-4wöchigen Jahresurlaub.
Was missfällt mir? Als erstes muss ich das Schiebedach nennen. Trotz mehrfacher Nachjustierung ist es ein ständiger Quell von Geräuschentwicklung bei geschlossenem Dach. Bei offenem Dach ist es geräuschmäßig sehr unschön, schneller als 80km/h zu fahren, da schließt man es schon freiwillig. Da ist auch der nächste Punkt: Das Schließen des Schiebedaches wird mehr und mehr zur Tortur. Trotz Nachfettung und Einstellung durch KIA-Werkstatt habe ich das Gefühl, dass es immer schwergängiger wird. Ach so ja, mit Dachkoffer oben drauf wird das Schiebedach erstaunlicherweise leiser.
Jammern auf hohen Niveau ist auch, dass die el. Fensterheber keine Hebeautomatik habe. Die Hupe ist ein Witz und wurde gegen eine HELA ausgetauscht.
Probleme/Austausch: Es gab mal eine Rückrufaktion Gurtstraffer, der Schaltknauf wurde ausgetauscht, weil sich die Belederung löste. Das war es auch schon.
Ansonsten fällt mir bei besten Willen nix ein, was zu bemängeln wäre.
Trotzdem wird das Fahrzeug (mit einer Träne im Knopfloch) jetzt abgegeben, da man sich ja ab und zu verändern und vergrößern will. Es wird ein Rexton.
Ich wünsche dem Neubesitzer genau so viel Spaß und Freude und Problemlosigkeit, wie ich es mit dem Sportage hatte.
Ich kann das Fahrzeug, auch als Gebrauchtfahrzeug, ohne weiteres empfehlen, wenn es gewartet wurde, und ja wenn die KIA-Werkstatt stimmt. Das ist bei uns letztlich der Grund, warum wir von KIA weggehen (eigentlich sollte es ein Sorento werden) und auch meine Frau nach Hyundai wechselt.
Insgesamt ist der letzte fehlende Punkt auf Nachlässigkeiten und Probleme der KIA-Werkstätten zurückzuführen. Am Sportage liegt es nicht.