Der Opirus war damals schon „Big Business“, war er das Idealbild einer klassischen Limousine und das alles ohne zu prahlen oder großartig aufzufallen. Obwohl, stimmt gar nicht, beim Blick in die Preisliste fiel sofort auf, dass man hier für faires Geld verdammt viel Auto bekommen hat. Kleine Schwächen entdeckte ich erst später.
Innenraum/Kofferraum
So arbeitete mein Navi scheinbar nach dem Zufallsprinzip. Mal konnte ich die gewünschte Straße eingeben, mal musste ich mich durch die gesamte Liste scrollen, was bei einer Stadt wie München mehr als mühsam war. Und manchmal wurden gar keine Straßen zur Auswahl angeboten. Wann immer das Navigationssystem funktionierte, waren seine Verkehrsführungen und Ausweichrouten aber prima.
Die Sitze boten nicht nur mit Heizung und Kühlung guten Komfort, sondern garantierten mit straffer Polsterung, ausreichender Größe und guter Ausformung auch auf langen Strecken ein feines Unterkommen.
Die Platzverhältnisse waren hier wie in Reihe zwei sehr gut - wie auch der bequeme Ein- und Ausstieg durch die sanft öffnenden und schließenden Türen.
Der Kofferraum nahm problemlos das Gepäck von vier Personen auf, auch hier war alles sauber verkleidet und das Bordwerkzeug sauber verstaut.
Komfort/Fahrwerk
Der Kia Opirus war völlig auf Komfort ausgerichtet, das gilt nicht nur weil fast alles elektrisch verstellt werden konnte - sogar die Pedale - sondern auch und besonders für das Fahrwerk. Sanft gleitete die große Limousine über die Straße, die meisten Straßenunebenheiten blieben ebenso draußen wie viele Geräusche, grobe Schlaglöcher polterten aber etwas nach innen und ließen die Karosserie bisweilen etwas schaukeln.
Die komfortable Abstimmung hat den Wagen bei hohem Autobahntempo aber auch etwas schwammig laufen lassen. Ein echter Cruiser also, bei dem die gemäßigte Gangart die bevorzugte Fortbewegung war.
Das ESP griff auch erst spät recht schwach ein, wer sich mit dem Opirus überschätzte lief Gefahr, den anfänglich untersteuernden und dann mit dem Heck ausbrechenden Wagen zu verlieren.
Motor/Getriebe
Standesgemäß ging es unter der Motorhaube zu. Der Sechszylindermotor schöpfte aus 3,8 Litern Hubraum 266 PS. Power die nicht von der Hand zu weisen war und sich in den gebotenen Fahrleistungen deutlich bemerkbar machte.
Die meiste Zeit habe ich der Automatik freien Lauf gelassen, sie verrichtete ihre Arbeit stets zu meiner Zufriedenheit und das so sanft, dass ich die Schaltvorgänge zumeist gar nicht mitbekommen habe. Die fünfte Stufe war recht lang übersetzt und verhalf so dem Opirus mit 7,8 Litern Normalbenzin auszukommen. In der Stadt spielte vieles gegen den Kia und so musste ich hier mit 16,3 und mehr Litern rechnen.