Schon von außen ein absoluter Hingucker, haben die Koreaner aber auch im Innenraum nichts beim Alten belassen. Doch nicht nur optisch präsentiert sich die dritte Generation rundum neu, besonders die Materialanmutung sowie die Verarbeitung sind für ein Fahrzeug im Kompaktwagensegment unerwartet hoch.
Allein dieses Lenkrad, hier können sich selbst Modelle aus höheren Fahrzeugklassen eine Scheibe von abschneiden. In der Automobilbranche spricht man davon, der VW Golf würde im Segment Maßstäbe setzen, doch eines ist klar, der neue Kia Ceed hat diese Ansprüche nun deutlich nach oben geschraubt und die Wolfsburger sind in der Position nachziehen zu müssen.
Das gilt auch für das Raumangebot. Selbst wer es auf ein stolzes Gardemaß von 1,90 Metern bringt, kommt auf dieser Rücksitzbank keineswegs in Bedrängnis.
Und während ich mich hier über ein wunderbar luftiges Raumgefühl freue, bringe ich auch einiges im Kofferraum unter. Der variable Gepäckraumboden zählt darüber hinaus zu einer weiteren tollen Neuerung, entfällt hiermit nicht nur die Ladeschwelle.
Doch kehre ich zurück auf den Fahrersitz und lasse nochmals mein Blick über das Cockpit schweifen. Die horizontale Ausrichtung verleiht dem Ceed auch im Innenraum eine angenehme Breite. Der freistehende und weit oben auf dem Armaturenbrett platzierte Touchscreen des Infotainmentsystems liegt gut im Blick. Die Basis mal ausgenommen, kann ich mein Smartphone per Android Auto (Apple CarPlay ist natürlich auch möglich) ganz easy mit dem Infotainmentsystem vernetzen.
Die Bedienung diverser Funktionen gestaltet sich sehr einfach, schnell finde ich mich zurecht, die wenigen Schalterelemente sind gut erreichbar.
Auf Seiten der Benziner hat mich besonders der völlig neue 1.4 T-GDI interessiert, der mich in allen Punkten begeisterte. Durchzug, Sound, Verbrauch und dann kann das Aggregat mit dem großartigen Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden. Mittels Schalter kann ich dann darüber hinaus zwischen den Einstellungen Sport und Normal wählen. Im Sport-Modus beispielsweise, geht der Kia Ceed spürbar motivierter ans Werk.
Der Spurhalteassistent warnte mich bei einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur nicht nur akustisch, mit korrigierendem Lenkeingriff hielt mich das System für eine kurze Zeit auch in der Spur. Bleibt eine Reaktion dennoch aus, schaltet sich das System allerdings ab.
Den nächsten Schritt in Richtung autonomes Fahren geht der koreanische Automobilbauer aber mit dem neuen Stauassistent. Und der erkennt weit mehr als nur die Fahrbahnmarkierungen und hält das Fahrzeug entsprechend in seiner Fahrspur. Orientiert sich der Ceed auch am vorausfahrenden Verkehr und übernimmt das Beschleunigen, Bremsen und Lenken, der Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug ist dabei stets gewährt. Aktiv ist der Assistent von Null bis Tempo 130 und somit mehr als nur ein Assistent im Stau. Und ein Feature, dass ich als Vielfahrer wirklich nicht mehr missen möchte.