Erfahrungsbericht Jeep Wrangler 2.0 T-GDi (272 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, Juni 2022
Leider noch nicht separat gelistet, der Jeep Wrangler 4xe, der sich seinen Erfahrungsbericht allerdings schon längst verdient hat. Da Jeep im Plug-in Hybrid neben den beiden E-Motoren den 2.0 T-GDI verbaut, packe ich meine Erfahrung einfach mal hier mit rein.
Der Jeep Wrangler ist ein absolutes Kultauto, welches sich auf den Weg in eine elektrifizierte Zukunft begibt. Und das der Jeep Wrangler 4xe meine Begeisterung für das Auto auf ein neues Level hebt, kam ehrlich gesagt unerwartet. Doch Jeep zeigt auf, Tradition und Moderne vereint, funktioniert.
Das es sich beim Namenszusatz 4xe nicht nur um eine Alibilösung handelt, zeigt der Jeep Wrangler rasch auf. Während mich in der Vergangenheit leider einige Plug-in Hybride enttäuscht haben, ist es überraschenderweise der Jeep der teilelektrifiziert zu überzeugen weiß.
Elektrisch zu fahren macht mit dem Wrangler unglaublich Spaß. Jeep notiert für den Offroader bei Stadtfahrten eine rein elektrische Reichweite von bis zu 53 Kilometern. Und tatsächlich lege ich unter diesen Voraussetzungen 50 Kilometer lokal emissionsfrei zurück.
Lässt der Wrangler äußerlich nicht erwarten emissionsfrei durch den Großstadtdschungel zu reiten, so finde ich gerade an den rein elektrischen Fahrten großen gefallen. Steht dem Jeep Wrangler der EV-Betrieb unerwartet gut zu Gesicht.
Die Steigerung des Fahrkomfort unterstreicht der 4xe im Elektrobetrieb. Steht dem Jeep Wrangler die Fahrt auf leisen Sohlen sehr gut. War es zunächst durchaus ungewohnt, geräuschlos durch die City zu gleiten oder zu flitzen. Gehörte ein etwas raubeiniger Charme auch akustisch bis dato zum Wrangler. Doch wie gut dem Jeep das leise Surren zu Gesicht steht, zeigt spätestens eine leere Batterie auf. Wenn der Benziner für den Antrieb sorgt und einem der präsente Motorsound entgegenschlägt.
Der Wrangler 4xe lässt sich selbstverständlich nicht nur in der City elektrisch bewegen. Doch ich persönlich favorisiere bei einem Plug-in Hybrid insbesondere den dortigen Einsatz. Im gemischten Fahrbetrieb lege ich im Schnitt 35 bis 40 Kilometer elektrisch zurück. Rekordwerte fährt der Wrangler 4xe unter den Plug-in Hybriden zwar nicht ein, doch gegenüber zahlreichen Mitbewerbern spielt der Jeep Wrangler 4xe seinen Plug-in-Vorteil mittels der Save-Taste aus. Vermisse ich diese in zahlreichen Modellen, ist es dem Offroader möglich, die elektrische Energie für spätere Fahrten – wie beispielsweise in der Stadt – aufzusparen.
Über den „E-Selec-Modi“-Schalter wähle ich die eSave-Funktion und wechsle zwischen den Modi Hybrid und Elektroantrieb. Im eSave-Modus übernimmt der 2.0 T-GDI den alleinigen Antrieb. Über die Sub-Modi wähle ich zwischen Battery Save um die Akkuladung für den späteren Gebrauch zu schonen oder aktiviere Battery Charge und lade die Batterie während der Fahrt auf. Die sogenannte „Max Regen-Funktion“ bietet zudem die Möglichkeit die Batterie im Schiebebetrieb und beim Bremsen mit erhöhter Regeneration zu laden. Die Funktion Max Regen bleibt so lange aktiv, bis ich diese manuell wieder abwähle.
Die Steuerung gelingt mir über Schalterelemente und den Touchscreen. Letzterer liefert via Uconnect die Eco-Coaching-Seiten. Diese geben mir darüber hinaus einen Überblick über den Stromfluss oder die Wirkung des regenerativen Bremsens. Die Fahrhistorie führt den Strom- und Benzinverbrauch auf und hilft Ladezeiten zu planen. Kann ich so niedrigere Stromtarife nutzen.
Gibt die Ladekapazität der Batterie nicht mehr genug Energie her, lade ich den Akku mit Wechselstrom bis zu 7,4 kW in unter drei Stunden an der Ladesäule wieder vollständig auf. Die Lithium-Ionen-Batterie mit 17,3 Kilowattstunden platziert Jeep unter dem Rücksitz. Zugang erhältst Du durch einfaches hochklappen der Sitzfläche. Um die Hochvoltbatterie zu laden, verbindest Du das Ladekabel jedoch ganz einfach mit der zusätzlichen Ladeklappe, vorne links über dem Kotflügel.
Das Mode 3 Ladekabel ist für 290 Euro unter den Extras zu finden und für ein Laden an öffentlichen Ladestationen notwendig. Einzig das Kabel für die herkömmliche Steckdose ist im serienmäßigen Lieferumfang inbegriffen.
Der Ladeanschluss beinhaltet eine LED-Anzeige, die Aufschluss über den Ladestatus gibt. Die LED-Batteriestands-Anzeige mittig auf dem Armaturenbrett platziert, verschafft von Außen einen Überblick über den Ladezustand der Batterie während des Ladevorgangs.
Wer mit leerer Batterie unterwegs ist, muss damit rechnen im Schnitt 8 bis 10 Liter Benzin durch die Spritleitungen zu jagen. Den Effizienz-Gedanken und mögliche Reichweiten mal kurz beiseite geschoben und das Gaspedal energisch durchgetreten, begeistert der Jeep Wrangler 4xe mit energischem Vortrieb.
Sich im Elektroantrieb nahezu geräuschlos durch das Gelände manövrieren ist ein weiteres Highlight des Jeep Wrangler 4xe. Das die Offroad-Qualitäten eines Jeep, insbesondere des Wranglers herausragend sind, ist unbestritten. Dies hat die Ikone in der Vergangenheit immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diesen Erfahrungen steht der nun erstmals elektrifizierte 4xe in nichts nach. Im Gegenteil, nun kann man sich völlig auf die Geräusche der Natur konzentrieren.
Der E-Motor ist nahtlos in den 4x4-Antriebsstrang integriert. Dessen Drehmoment sofort bereit steht und im Offroad-Parcours die Klettereigenschaften und das Vorwärtskommen in unwegsamen Gelände optimiert. Habe ich mehr Kontrolle, muss nicht erst die Drehzahl nach oben jagen um das nötige Drehmoment für den Vortrieb zu generieren.
Dem Ausritt setzt letztlich das eigene Nervenkostüm ein Ende, birgt der Offroader ein derart hohes Spaßpotential. Die Möglichkeiten im Gelände sind grandios. Im Alltag ist aber auch der Jeep-Fahrer dann doch mehr auf der Straße unterwegs. Damit die 4x4-Qualitäten den Komfort auf der Straße weniger einschränken, entschied sich Jeep bei der vierten Generation Wrangler dazu, die mechanische Mittelsperre durch eine Lamellenkupplung zu ersetzen.
Auf der asphaltierten Piste bin ich entspannt im 4H Auto Modus unterwegs, manuell in den Hinterradbetrieb wechseln, nicht mehr nötig. Der neue vollautomatische Permanentmodus schaltet automatisch zwischen Zwei- und Vierradantrieb um. In der Regel über die Hinterräder angetrieben, schaltet das System erst bei mangelnder Traktion die Vorderräder zu.