Erfahrungsbericht Jaguar XJR 4.2 Kompressor (395 PS) von lexi.lind, August 2017
Ein wenig trauere ich ja der guten alten Jaguar-Zeit schon hinter her muss ich sagen, dieser britische Flair, das gewisse Understatement und ganz viel Eleganz… im Jahr 2007 durfte ich den großartigen XJR fahren.
Untermalt von einem wunderschönen Motorensound sprang die Raubkatze nach vorne, ich konnte dem ständig wiederkehrenden Wunsch nach einem ungehemmten Tritt aufs Gaspedal kaum widerstehen, und so durfte ich den von Jaguar angegebenen Mixverbrauch von 12 Litern auch nicht zu genau nehmen. Vor allem bei viel Stadtverkehr und adäquater Landstraßen- und Autobahn-Hatz musste ich mindestens 50% mehr einkalkulieren.
Denn es machte einfach zu viel Spaß mitzuerleben, wie die Kompressor-Maschine mit ihren 395 PS den XJR nach vorne katapultierte. Das Fauchen des Kompressors wurde erst spät von Wind- und Abrollgeräuschen gestört, der begeisternde Vortrieb fand leider schon bei elektronisch abgeregelten 250 km/h ein Ende. Hier war deutlich zu spüren, da wäre mehr gegangen.
Dem XJR genügte Super bleifrei, das teure Plus war nicht nötig.
Die Sechsgangautomatik war für damalige Zeiten nicht schlecht und hat sich sogar der Fahrweise angepasst. Im "Sport"-Modus wurde bei flotter Fahrweise dann noch der sechste Gang gesperrt und die unteren Gänge höher ausgedreht. Ich konnte auch manuell eingreifen, dann standen mir fünf Gänge zur Verfügung, allerdings hat die Elektronik zumeist eingegriffen und beim Kickdown gönnte sie sich auch eine kleine Gedenksekunde.
Gerade beim XJR ist es nicht ganz unwichtig zu wissen, dass sich das große Fahrzeug auch gerne und problemlos richtig flott um enge Kurven zirkeln lies. Ich musste es schon sehr eilig haben, bevor sich dann das Heck bemerkbar machte, aber er blieb immer gutmütig und leicht zu beherrschen.