Ich habe mir vor 7 Monaten (Juni 2010) einen shadowgrey-metallic-farbenen Jaguar X-Type Kombi in der tollen Executive-Ausstattung gekauft.
Der Wagen war ein "Lagerfahrzeug", dh. er wurde schon in 2007 produziert und stand dann jahrelang auf "Halde".
Von einem freundlichen Autohaus in Chemnitz habe ich den Wagen dann zu knapp 60 % des Neupreises erworben; dort war er zwei Monate zuvor erstmals kurz zugelassen worden.
Das Positive vorab: Das Auto ist ausgesprochen schön, die Ausstattung sehr geschmackvoll, die Verarbeitung nicht zu beanstanden, der Motor so kräftig wie es sich für einen 2,2 Liter Diesel mit 145 PS gehört und auch der Seitenhalt der Sitze und die Straßenlage sind absolut in Ordnung.
Eher schlecht ist der Verbrauch: Sechs bis sechseinhalb Liter auf der Autobahn sind ja noch okay, aber bis zu 12 L im Stadtverkehr sind bei einem Diesel schlicht indiskutabel.
Leider habe ich mit dem Wagen auch schon mehrere Problemfälle durchlitten: Ungefähr bei Km 10.000 machte der Wagen mitten auf der Autobahn keinen Muckser mehr: Alle Lampen waren aus, ich rollte mit dem Jag auf den Standstreifen (zum Glück befand ich mich auf der rechten Fahrspur).
Das Jaguar Autohaus kam dem Problem schnell auf die Schliche und machte Fotos von dem Malheur, damit ich es überhaupt glauben konnte: Ein Kabelstrang, der auch die Zündung beinhaltet, war im Laufe der Kilometer durchgescheuert, weil er auf Metall lag.
Derartiges hatte ich bis dahin nur von Motorrädern und Trabbis gehört.
Meine Garantie, die mir das Autohaus in Chemnitz kostenlos mit vermittelt hatte, nützte mir da leider nichts: Mit gut 300,-- € war ich nach vier Monaten Jag-Erlebnis dabei.
Ein weiterer Tiefschlag dann Ende November: Schon bei wenigen Minusgraden hatte der Wagen Probleme anzugehen und als sich die erste richtig kalte Nacht einstellte, sprang der Wagen nicht mehr an.
Der Motor orgelte zwar ein wenig, nahm aber kein Gas an und ging dann sofort wieder aus.
Abgeschleppt zum Jaguar-Autohaus zeigte man sich dort ratlos: Als der Wagen einige Zeit in der warmen Werkstatt gestanden hatte, sprang er wieder an. Mehr aus einer Art Alibi heraus wechselte man dann aber doch einmal den Kraftstofffilter und spielte eine neue Software auf.
Kostenpunkt: 280,-- €, wieder kein Garantiefall.
Wenige Tage nachdem ich den Wagen zurück erhalten hatte und die nächste kalte Nacht anstand, zeigten sich genau dieselben Symptome erneut.
Dieses Mal lies ich den Wagen zu einem Ford-Autohaus bei mir vor Ort abschleppen, das bis vor etwa 2 Jahren auch Jag-Vertragshändler gewesen ist.
Dort tauschte man dann nach Rücksprache mit Jaguar ein Steuerventil aus, wieder zu einem Preis von 280,-- € und erneut ohne die Möglichkeit den Garantievertrag zu ziehen.
Ergebnis dieser neuerlichen Operation: Der Wagen springt immerhin an, tut sich bei deutlichen Minusgraden aber weiterhin sehr schwer.
Ich bin gespannt was passiert, wenn wir mal ca. - 20 Grad Celsius auf dem Thermometer haben; vermutlich geht dann wieder nichts mehr.
Fazit: Nie wieder ein Lagerfahrzeug und ein Jag muss es bei diesen Fachkenntnissen und Verfahrenweisen der Werkstatt auch nicht mehr sein!