Erfahrungsbericht Hyundai i30 1.6 CRDi Family+ DCT (136 PS) von lexi.lind, November 2019
Für einen Kombi in der Kompaktklasse fährt der Hyundai i30 mit ordentlich Laderaum bereits in der Standard-Konfiguration auf und bietet zudem Platz für vier Großgewachsene. Ist der Fahrersitz auf mich eingestellt, ist die Beinfreiheit im Fond auch für mich mit 1.80 Meter nicht ausgeschöpft.
Kombi-spezifische Highlights hat mein Wagen ebenfalls im Gepäck und wenn das Gepäckraumordnungssystem leider auch nur in der höchsten Ausstattung optional verbaut ist, so ist es in jedem Fall eine Empfehlung wert, kann ich über Schienen den Raum individuell unterteilen oder einpassen und so das Ladegut sicher fixieren.
Die Ladekante ist angenehm niedrig, der Gepäckraum gut nutzbar, die Ladeöffnung schön breit und unter dem Ladeboden sind weitere kleinere Ablagemöglichkeiten zu finden. Ein Sicherheitstrennnetz und eine Mittelarmlehne hinten inklusive Durchreiche ist ebenso an Bord und obendrauf packt der Kombi noch eine Dachreling.
Und wie vorbildlich mein Topmodell auch ausgestattet ist, eine Entriegelung der Rücksitze vom Kofferraum aus, eine längsverschiebbare Rückbank wie auch eine elektrische Heckklappenöffnung lässt der Hyundai i30 Kombi dennoch vermissen. Schade.
Die Cockpitgestaltung ist in Ordnung, wenn auch die Verarbeitung keinen Anlass zur Kritik gibt, an den verbauten Hartplastikelementen könnte man sich stören, diese aber mit Blick auf den Preis wiederum rechtfertigen.
Die intuitive Bedienung gefällt, die Menüstruktur ist einfach und verständlich gestrickt, ein Blick ins Handbuch ist nicht nötig.
Die 136 PS stehen bereits von unten heraus gut an und so präsentiert sich das Fahrzeug angenehm durchzugsstark. Mit zunehmendem Tempo nimmt zwar der Geräuschpegel zu, im alltäglichen Fahrbetrieb kann der Diesel aber mit guter akustischer Zurückhaltung bzw. einer guten Dämmung aufwarten. Im Schnitt ermittele ich einen Verbrauch von 5 bis 5 1/2 Litern.
Die Doppelkupplung passt perfekt zum Motor, schaltet harmonisch und sanft. Die Gedenksekunde bei vollem Leistungsabruf ist ihm zu verzeihen und wenn ich wirklich eine betont sportliche Gangart an den Tag legen möchte, wechsel ich in den manuellen Modus und greife über die Schaltpaddles selbst ins Schaltgeschehen ein.
Die Koreaner waren bemüht einen feinen Kompromiss zwischen Komfort und Agilität zu finden, dieser ist letztlich zufriedenstellend, kann mich auf beiden Seiten aber nicht vollends überzeugen. Gerade im direkten Vergleich mit dem Wolfsburger – der zwar auf einen emotionslosen Fahrcharakter setzt, aber dafür den perfekten Fahrwerkskompromiss bereithält - wirkt der Hyundai i30 Kombi beim sportlichen Kurvenritt nicht souverän und ist durchaus aus der Ruhe zu bringen und kann sich auf der anderen Seite bei Fahrten über schlecht ausgebaute Straßen leider ein poltern nicht verkneifen.