Fast vierzehn Jahre liegt nun meine Fahrt mit dem XG350 zurück, doch diesen ungewöhnlichen Luxus zum ungewöhnlichen Preis habe ich seitdem eigentlich nicht mehr bekommen. Der einzige Schwachpunkt steckt im Kofferraum.
Einsteigen und sich wohl fühlen, war das Motto. Der verwendete Kunststoff sah hochwertig aus und griff sich auch gut an. Ein paar wenige kleine wacklige Stellen konnten den insgesamt sehr positiven Eindruck nicht schmälern.
Sportlich orientierte Fahrer werden ihrem XG 350 noch etwas breitere, größere und flachere Reifen als die serienmäßigen 16er spendieren, was sich nicht nur optisch positiv auswirkt, sondern auch das Fahrverhalten etwas in Richtung Sportlichkeit verschiebt.
Und dazu bietet der Sechszylinder jede Menge Potential. So sprintete die nicht gerade leichte Limousine gut los und wurde bei Bedarf sogar 230 km/h schnell.
Allerdings stand beim XG 350 der Komfort an erster Stelle. So sprang der Motor sehr ruhig an und lief dann im Stand wie im normalen Fahrbetrieb so leise, dass ihn das auch nicht eben laute Gebläse schnell übertönte.
Habe ich dem Motor die Sporen gegeben, meldete er sich akustisch mit einem sonoren dunklen Brummen. Gleichzeitig setzte er den XG 350 mit ordentlich Schub in Bewegung.
Dann wurde die sonst tolle Automatik aber schon mal nervös oder war gerade im falschen Gang und schaltete nicht flott genug zurück. Macht nichts, dann half mir der Griff zum Wählhebel und mittels Tiptronic hatte ich dann die Sache wesentlich besser unter Kontrolle.
Mit einem außerstädtischen Verbrauch von unter neun Liter konnte er auch durchaus sparsam mit dem Sprit Normal-bleifrei) umgehen, was ihm in der Stadt mit über 17 Litern allerdings so gar nicht gelang.