Ein bißchen Formel 1 für die Straße! Der Honda NSX! Als er 1990 erschien, wurde er als bester Sportwagen der Welt betitelt. Vielleicht ein wenig zuviel des guten, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Denn seine Technik war absolut großartig.
Denn er war das erste Serienkraftfahrzeug, das weites gehend aus Aluminium gebaut wurde, das eine vollelektronische Drosselklappen-Steuerung hatte (Drive-by-Wire) und das über einen bis 8000 min drehenden V6-Motor mit Titan-Pleueln und Platin-Zündkerzen verfügte.
Dazu noch schön um schnell zu sein. Faszinierend seine Form und seine gelungene Ästetik. Die Asienflunder ist nicht einmal 1,20 Meter hoch und liegt bullig wie ein schlafender Manta-Rochen auf der Straße. Die tiefe Front, das langgestreckte Heck mit dem aufgesetzt wirkenden, aber wichtigen Spoiler ließen die Umgebung aufblicken, wenn einer irgendwo auftauchte. Wohl kaum ein anderer Supersportler kann real behaupten, von einem Formel-1-Fahrer mitentwickelt worden zu sein. Rennsportlegende Ayrton Senna zauberte Anfang der 90er-Jahre mit den ersten NSX-Versionen Rekordzeiten in den gefürchteten Nordschleifen-Asphalt und nannte ihn sauschnell aber etwas zu weich für seinen Geschmack, womit er durchaus recht hatte. Doch nur auf welligem Untergrund, denn schnelle Kurven und lange Gerade waren seine Spezialität. Der Grenzbereich scheint keine Grenzen mehr zu kennen selbst bei ausgeschalteter Traktionskontrolle.
Spurrillen sind allerdings nicht sein Ding. Da heißt es aufpassen, sonst droht Ungemach.
Doch dank der guten Gewichtsverteilung, einem variablen Sperrdifferenzial, meinte man, in einem Allradler unterwegs zu sein. Leichtfüßig krallt sich der Hecktriebler in den Asphalt und lehrt seine Gegner durch das präzise abgestimmte Fahrwerk mit doppelten Dreiecksquerlenkern, Kurvenstabilisatoren und Teleskopdämpfern das Fürchten.
Der 3.2 ltr V6 eine Freude!! Den kleinen Bruder lernte ich im Rover 827 Sterling schon kennen, und das war schon beeindruckend.
Das Triebwerk ist ein High-Tech-Aggregat ohne Wenn und Aber. Statt Turbo-Power gibt es ehrliche 3,2 Liter Hubraum. Jedoch wissen nur ausgemachte Experten die bereits beschriebenen netten Details wie Titan-Pleuel und Zündkerzen mit Platin-Auflage zu schätzen.
304 Nm standen bei 5300 Umdrehungen an und der Vorwärtsdrang war gewaltig. Gut gehende NSX schafften deb Spurt auf Hundert in unter 5 Sek. und die nicht unterbundene Höchsgeschwindikeit lag oberhalb der 280km/h. Ob die offizielle Angabe von 280 PS der Wahrheit entsprachen, na ja, ich bezweilfle das ein bißchen. Waren wohl eher über 300!
Mit rund 13 bis 15 Litern Super auf 100 Kilometern kam man auch bei flotter Gangart aus.
Das 6-Gang Getriebe war etwas bockig und Du musstest schon etwas kräftiger zulangen, um die Gänge durch die verschiedenen Ebenen zu bringen. Kein unbedingter Quell der Freude und für Honda unüblich!
Der Innenraum war eher bescheiden, das Plastik hatte die Oberhand. Die Bedienelemente sind wild verstreut und ließen sich in schwarzem Plastik zumeist nur ertasten. Die Digitalanzeigen waren nur schwer abzulesen, besonders dann, wenn das Licht eingeschlatet wurde. Die Sitze schön und gut konturiert. Doch Menschen über 1,80 bekamen klaustrophobische Anfälle in der Japsen-Flunder.
Der NSX war von Anfang an konsequent mit modernen Sicherheitssystemen ausgestattet: Das Bremssystem mit belüfteten 16-Zoll-Scheiben sorgte für beeindruckende Verzögerungsleistung. Die von Honda entwickelte 4-Kanal-Antiblockier-Bremssteuerung hält die Räder immer unter Kontrolle. Für die passive Sicherheit sorgen SRS-Airbags, Gurtstraffer und Seitenaufprallschutz.
So gab es wie fast überall Licht und Schatten, doch seine Fangemeinde wächst täglich. Ab 25.000 Euro geht es los auf dem Markt der Gebrauchten, welche meist ordentlich gepflegt wurden. Ein Schnäppchen für einen Renner wie den schnicken NSX!
Übrigens, wer ihn sehen möchte, sollte den Kultklassiker " Pulp Fiction" ausleihen.