Für mich ist der rassige Japaner mit der italienischen Linie der letzte richtige Samurai. Immer wieder herrlich, wie viele denken, hier steht ein Ferrari vor Ihnen.
Nicht weniger begeistert bin ich vom Sound und Vortrieb des Motors, knalle ich um die Ecken bis mir das Heck um die Ohren springt, fühle mich wohl in den gelungenen Sportledersitzen und fahre mich richtig in einen Rausch. Den schweren Kopf gab es eigentlich nur beim Preis oder an der Zapfsäule.
Auf die Ähnlichkeit zu einem Ferrari will ich jetzt gar nicht eingehen, aber der hätte wahrscheinlich auch das Problem mit der weit überhängenden und tiefen Frontschürze. Sorgt die schnell mal für Aufregung an Hof- oder Parkhauseinfahrten, und auch Bordsteinkanten sollte ich tunlichst nicht übersehen.
Bei jedem Gasstoß brüllt mich der Motor ungeniert an und sorgt für Gänsehautfeeling. Eiskalt, oder besser gesagt nass, läuft es mir über die Arme, wenn ich die Waschstraße besuche, das herausnehmbare Dach zeigt sich leider nicht ganz dicht. Das macht sich dann auf der Autobahn auch durch laute Windgeräusche bemerkbar, die sich bei Tempo 270, die der NSX ansonsten spielerisch meistert, zum wahren Orkan steigern.
Das Dach ist übrigens nach dem Öffnen zweier Riegel schnell heraus genommen, allerdings ein klein wenig sperrig. Trotzdem mache ich das besser nur allein, denn ich muss es einmal um 180° drehen und dann unter eine Klappe unter dem Heckfenster verstauen, wo ein maßgeschneidertes Fach dafür vorgesehen ist.
Da dieses Fach jedoch direkt über dem Motor liegt, heizt es sich nach einer Vollgasfahrt gewaltig auf, wärmeempfindliche Finger solltest Du hier nicht haben.
Da es keine Fernentriegelung gibt, wird die Tür durch ganz konventionelles Schlüsseldrehen im Türschloss geöffnet. In der heutigen Zeit wird damit dieser Vorgang fast schon zu einer Art "heiligen Handlung".
Obwohl es sich beim NSX um einen reinrassigen Sportwagen handelt, und um einen extrem flachen noch dazu, komme ich fast schon bequem rein, selbst mit aufgesetztem Dach. Erst beim Aussteigen spüre ich jedes einzelne Jahr, das ich auf dem Buckel habe.
Die Verarbeitung ist hier sehr ordentlich, der Materialmix lässt aber schon ein wenig das Alter des Fahrzeugs durchblicken.
Die Hupknöpfe im Lenkrad kann ich mit Blick auf den Fahrspaß noch ignorieren, die Hupe selbst passt aber klanglich allenfalls zu einem Kleinwagen.