Die eierlegende Wollmilchsau
Vorweg: Dieses Auto ist unzerstörbar!
Robust, zuverlässig, geländegängig, bietet viel Platz und ist komfortabel auf der Straße.
Innenraum:
Ideal wenn man eine Familie mit 1-3 Kindern hat und auch gerne mit dem eigenen Auto in den Urlaub fährt. Vordere und hintere Sitze sind sehr komfortabel - auch nach 20 Jahren noch (Hatte die Version mit Stoffsitzen) wenn die Rücksitzbank umgeklappt ist passt in den Laderaum auch mal ein komplettes Fahrrad oder man kann drin schlafen. Der Kofferraumboden ist gleichzeitig ein stabiler Campingtisch - darunter befindet sich nochmal ein großes Staufach.
Die Heckklappe ist zweigeteilt - d.h. man muss zuerst die Scheibe nach oben öffnen und dann die Tür zur Seite. Ist etwas gewöhnungsbedürftig aber nicht weiter schlimm. Einzig die Laderaumabdeckung ist etwas hakelig und wird mittels Druckknöpfen befestig.
Es gibt jede Menge Ablagen, ein Art Klapptisch zwischen den Vordersitzen, die Materialien sind unempfindlich und leicht zu reinigen und die Instrumente sind klar gegliedert und man hat nur das was man braucht. Kein Luxus, kein edles Material, kein irgendwas (ich sehe das positiv).
Elektrische Fensterheber un Zentralverriegelung sind Serie.
Fahrverhalten:
Auf der Straße fährt er sich eher gemütlich, ein Beschleunigungswunder ist er nicht gerade, für Tempo 180 reicht es, habe ich aber nur 1x ausprobiert.
Auf der Autobahn fühlt er sich bei Tempo 120 am wohlsten. Den Elchtest absolviert er Problemlos, allerdings sollte man bedenken das man die Physik nicht außer kraft setzen kann. Das Auto ist hoch gebaut und hoch gefedert. Man sollte mit ihm nicht in die Kurve gehen wie mit einem Honda CRX. Ich hatte jetzt aber nie Angst das ich gleich umkippe.
Offroad:
Im Gelände schlägt er sich besser als man es ihm zutrauen würde. Ich bin damit über verschlammte und zugeschneite Feldwege gefahren, durch große Wasserlöcher mit ca 60 cm Wassertiefe (laut Hersteller schafft er maximal 40cm )
und er hat alles ohne Problem überstanden. Nur extreme Steigungen sind nicht seine Stärke. Für ein Fahrzeug dieser Klasse und für diesen Preis bin ich aber begeistert.
Wer noch mehr Offroad braucht muss sich einen Land Rover kaufen. :)
Die Technik des Allradantriebes ist etwas seltsam. Man kann nicht selber wählen ob man nun Fwd oder 4Wd haben möchte. Das entscheidet das Auto von ganz alleine sobald die Vorderräder durchdrehen. Bei diesem Konzept ist Honda bis heute geblieben und es funktioniert.
Design:
Über das Design gibt es nicht viel zu sagen: Quadratisch, praktisch, gut. Wie ein Geländewagen halt so aussieht. Unspektakulär, Typisches Honda Design der 90er, Stoßstangen aus unlackiertem Hartplastik (Vor Facelift) stabile Türgriffe, große Schutzleisten an den Türen, hoch angesetzte Rückleuchten wo auch wirklich alle Lampen drin sind außer Nebelschluss und Rückfahrleuchte. Manche Geländewagen dieser Zeit hatten die Bremslichter dann in der Stoßstange. Hässlich und verwirrend. Das haben sie beim CRV schöner gelöst.
Eine Dachreling ist serienmäßig, das Reserverad ist, wie es sich gehört, außen an der Heckklappe angebracht. Der Wagenheber jedoch so versteckt, das man dafür doch den Kofferraum ausräumen müsste. Am besten vor der großen Urlaubsfahrt woanders deponieren. Das Fahrzeug bietet eine gute Rundumsicht da er quasi nur aus großen Fenstern besteht. Das außenliegende Reserverad stört nicht großartig.
Lediglich beim Rückwärts einparken kann es schon mal knifflig werdenw eil man nicht sehen kann wo das dahinter stehende Auto anfängt und wo das eigene aufhört. In Japan gab es dafür extra einen kleinen Spiegel der außen an die Heckklappe kam.
Mein CRV hatte zusätzlich noch einen Frontschutzbügel verbaut. Dieser macht das Fahrzeug noch robuster als es ohnehin schon ist und verbessert meiner Meinung nach die Gesamtoptik.
Sicherheit:
Mein CRV war aus dem BJ 1997 und hatte eine für die damalige Zeit übliche Sicherheitsausstattung. 2 Airbags, ABS war sogar schon Serie, das war es auch schon. Die Isofix-Halterung war da noch nicht erfunden.
Kosten:
Der Motor ist zuverlässig, der Motorraum aufgeräumt und so konzipiert das auch schlamm und eine Motorwäsche ihm nichts anhaben kann. (Wichtig nach Geländefahrten) Kleine Wartungs und Reparaturarbeiten kann der Besitzer selbst durchführen.
ansonsten bleiben die laufenden Kosten im Rahmen. Nur wenn man wirklich mal ein Teil von Honda braucht wird es unverschämt teuer. Verschleißteile am besten im Zubehör kaufen. Achtung: Manche Teile sind bei Honda nicht mehr Lieferbar! Ebay ist mächtig!
Die Versicherungskosten hängen von der SF Klasse des Besitzers ab. Bleiben aber für so ein Auto im Rahmen. Die Steuer ist aufgrund der Abgasnorm demenstprechend hoch. Bei mir waren es um die 150 €.
Nun zu den Nachteilen:
Als allererstes: Er säuft! Bei wirklich sparsamer Fahrweise kann man mal locker mit 10 L Super rechnen, im Gelände entsprechend mehr. Eine Tankfüllung von 85 € (Aktueller Benzinpreis ca 1,50 € pro L Super= reicht dann für etwa 550 bis maximal 600 km.
Das Differenzial für den Allradantrieb braucht ab und zu eine Spülung. Das merkt man dann wenn bei engen Kurvenfahrten oder im Gelände das Diff anfängt zu jaulen. Kann man bei Honda machen lassen (teuer) oder man kauft sich dort das Öl und macht es selber. Es passen genau 1 L rein.
Der Motor ist dafür bekannt das er nach 100.000 km etwas Öldurstig wird. Da er 10W 40 bekommt, welches so ziemich das billigste Öl auf dem Markt ist, ist das aber jetzt nicht so das Problem. Immer einen Liter im Kofferraum dabei haben und die Welt ist in Ordnung.
Desweiteren brechen gerne die Federn. Und es soll Modelle geben die gerne an den hinteren Radläufen rosten. Typischer Schwachpunkt für Hondas der 90er- Meiner hatte da zum Glück keine Probleme.
Fazit: Bei guter Wartung und Pflege kann man dieses Auto fahren bis die Sonne explodiert. Er ist genügsam, bequem, hält Einiges aus und bietet viel Platz.
Gut erhaltene Modelle kriegt man zwischen 3000 und 4000 €.
Ich würde ihn immer wieder kaufen und auch weiter empfehlen.